This ıs a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before ıt was carefully scanned by Google as part of a project to make the world’s books discoverable online.
It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work 1s expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's system: If you are conducting research on machine translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google *watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can't offer guidance on whether any specific use of any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google's mission is to organize the world's information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web
athttp://books.google.com/
Über dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun Öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei — eine Erin- nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu kónnen, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
- Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und móchten, dass Sie diese Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sıe das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern Öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist von Land zu Land verschieden. Wir kónnen keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulássig ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|ht tp: //books.google.comldurchsuchen.
NE I .IN COMMEMORATION OF THE VISIT OF 4 [: ME HIS ROYAL HIGHNESS EIS | PRINCE HENRY OF PRUSSIA MARCH SIXTH,1902 ON BEHALF OF HIS MAJESTY
A ME GERMAN EMPE ROR |
Geschichtsquellen
der
PROVINZ SACHSEN
und
angrenzender Gebiete.
Herausgegeben von der
Historischen Commission der Provinz Sachsen.
ACHTUNDZWANZIGSTER BAND.
Urkundenbuch der Stadt Magdeburg
von
Dr. GUSTAV HERTEL.
Dritter Band. (1465 bis 1513 )
HALLE,
Druck und Verlag von Otto Hendel. 1896.
Urkundenbuch
der
Stadt Mag odeburg.
Dritter Band.
(1465 bis 1513.)
Herausgegeben
von der
Historischen Commission der Provinz Sachsen mit Unterstützung der Stadt Magdeburg.
Bearbeitet
von
DR. GUSTAV HERTEL,
Professor am Pädagogium zum Kloster U. L. Fr. zu Magdeburg.
Mit sechs Siegeltafeln.
HALLE,
Druck und Verlag von Otto Hendel. 1896.
Ar LS FO, ^ 4€ HARVARD COLLEGE LIBRARY DEC 6. .1905
MOHENZOLLERN COLLECTION ECHT SEA. C. COOLIDGE
Einleitung.
Der dritte Band des Urkundenbuches der Stadt Magdeburg, welcher den Schluss bildet, enthält die Urkunden aus den Zeiten der Erz- bischöfe Johann von Bayern und Ernst von Sachsen, also von 1465 bis August 1513. Es sind 1591 Stück, also eine viel grössere Zahl, als jeder der beiden ersten Bände enthält. Trotzdem ist dieser Band nicht viel stärker als der zweite. Denn da zur Zeit des Erzbischofs Ernst die Stadt Magdeburg sehr viel von ihrer früheren Machtstellung verloren hatte, so ist die Zahl der umfangreichen politischen Urkunden geringer. Zwar versuchte die Stadt sich der Oberhoheit dieses Erzbischofs zu entziehen, aber gerade er hat sie wieder unter seine Herrschaft ge- zwungen. Der Streit zwischen dem Erzbischof und der Stadt über die beiderseitigen Gerechtsame hat daher auch eine ziemlich. bedeutende . Anzahl von Briefen und Urkunden veranlasst, und diese bilden ent- schieden den bedeutsamsten und geschichtlich wichtigsten Teil dieses dritten Bandes. Sie fallen aber nur in die Zeit von 1482-1497 und befinden sich teils im Königlichen Staatsarchiv zu Magdeburg, teils im Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. Zwei Briefe, die an den Kaiser Friedrich in dieser Angelegenheit gerichtet sind, stammen aus dem Statthalterei-Archiv zu Innsbruk, wo sie wahrscheinlich vom Kaiser, der sie bei seinem Aufenthalte in dieser Stadt erhalten haben wird, zurückgelassen sind. Dass ich diese beiden Briefe (Nr.542 und 556) veröffentlichen konnte, verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Dr. F. Priebatsch, der sie bei seinen Arbeiten in dem genannten Archive auffand und für mich abschrieb. Ich verfehle nicht, diesem Herrn für das meiner Arbeit erwiesene Interesse hier meinen verbindlichsten Dank zu sagen. Ich habe dieses Vorhandensein von Magdeburger Urkunden in einem Archive, in dem sie niemand vermutet hätte, darum ausführlicher besprochen, weil es ein Zeichen für die grosse Schwierigkeit ist, die mit einer vollständigen Sammlung der auf einen bestimmten Ort bezüglichen Urkunden verbunden ist.
Während aus der Zeit von 1482—1497 die öffentlichen, politischen Urkunden überwiegen, bilden für die übrige Zeit die Privaturkunden den grösseren Teil. Diese sind zu scheiden in eigentliche Urkunden und in Briefe, die in diesem Bande eine höhere Zahl erreichen als in
VI Einleitung.
den beiden ersten. Die Urkunden sind zum grössten Teil den Be- ständen des hiesigen Königl. Staatsarchivs entnommen. Ausser den Originalen kommen hierfür. namentlich die Litterarien der Ezbischöfe Johann (Cop. 67 oder LXII) und Ernst (Cop. 68 oder LXIII, Cop. 69 oder LXIV und Cop. 102 oder LV) in Betracht. Alle vier sind starke Papierfolianten, welche im allgemeinen nach den Jahren geordnet die von den Erzbischöfen, wie auch von anderen vollzogenen Urkunden enthalten. In einigen dieser Copialbücher ist auch eine Teilung nach den Stoffen vorgenommen, indem die Bestätigungen geistlicher Stif- tungen und die Urfehden einen besonderen Platz am Schlusse der Bücher erhalten haben. Cop. 68 und 69 enthalten auch Register. Sie sind von verschiedenen Händen, aber sauber und gut lesbar ge- schrieben. Cop. 67 umfasst 496 Blätter, von denen einige unbeschrieben sind. Bis Blatt 50 sind noch Urkunden des Erzbischofs Friedrich verzeichnet, von dem auch weiter hinten sich noch einige finden. Den Rest bildet dann das Litterarium des Erzbischofs Johann. Cop. 68 enthält 503 Blätter, Cop.69 633 und Cop. 102 511 Blätter ausser den Registern. Wenn auch die meisten dieser Urkunden nur ein geringes Interesse bieten, da es vielfach nur Belehnungen, Verkäufe, Wieder- kaufsverschreibungen und ähnliche sind, so findet sich doch auch eine gróssere Zahl mit ganz eigenartigem Inhalte. Besonders Innungs- angelegenheiten, Willküren, Bestätigungen von Gesellschaften u. a. kommen häufiger vor. Auch in den Akten ist manches interessante Stück enthalten, wie z.B. das über die Vertreibung der Juden aus Magdeburg und was damit zusammenhängt.
Die Archive der benachbarten Städte wie Salze, Calbe, Stassfurt, Neuhaldensleben, Braunschweig, Lüneburg, Stendal haben nur einzelne Nummern ergeben und auch nicht solche von grösserer Bedeutung. Ebenso das Geh. Staatsarchiv zu Berlin, das Staatsarchiv zu Hannover, das Landes-Staatsarchiv zu Wolfenbüttel, das Grossherzogl. Gesamt- archiv zu Schwerin, das Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Einem auf der Universitütsbibliothek zu Jena befindlichen Copialbuch des Klosters Hillersleben konnten auch mehrere Hegesten entnommen werden, wie auch den Copialbüchern der Ábte Andreas und Matthias von Kloster Berge. Obgleich die Regesten dieser Lehnbriefe schon in Holsteins Urkundenbuch des Klosters Berge abgedruckt sind, so durften sie im Magdeburger Urkundenbuche nicht weggelassen werden, weil sie eine grosse Menge von Bürgernamen und örtlichen Beziehungen enthalten, die sonst in anderen Urkunden nicht vorkommen.
Über die auf dem hiesigen Rathause befindlichen Copialbücher verweise ich auf das, was ich schon in der Einleitung zum ersten Bande darüber gesagt habe. Da diese Privaturkunden überhaupt nicht
Einleitung. vu
enthalten, so kommen sie hauptsächlich nur für den oben erwähnten Streit des Erzbischofs Ernst mit der Stadt in Betracht. Ausser diesen muss noch das auch in der Stadtbibliothek befindliche Heberegister der Jacobi-Kirche erwähnt werden, aus dem einige Urkunden mit interessanten örtlichen Angaben entnommen werden konnten. Die Zahl der darin enthaltenen Urkunden ist nicht gross, aber sie sind für die Geschichte der Kirche und der Stadt nicht ohne Bedeutung. Auch in Otto von Guerickes Pristina libertas, einer längeren staatsrecht- lichen Untersuchung über die Reichsfreiheit der Stadt Magdeburg, sind Urkunden eingestreut, von denen eine hier zum Abdruck gelangt ist, da sie sonst nicht bekannt ist. Und endlich konnte ich aus den Wiggertschen Papieren, die die Stadt erworben hat, einige Regesten entnehmen, besonders über die Brüderschaft Rorate celi.
Die grosse Zahl von Briefen, welche dieser Band enthält, stammen zum grössten Teil aus dem Stadtarchiv zu Zerbst. Seit Dr. Ernst Neubauer dieselben geordnet hat, ist mir erst noch eine unvermutet grosse Zahl davon zugänglich gemacht, was hauptsächlich das An- schwellen dieses dritten Bandes verursacht hat. Ich habe daher zuletzt gewisse Stücke, die ausser Namen kein weiteres Interesse boten, wie Quittungen und Mahnbriefe, überhaupt weggelassen oder ihren Inhalt nur durch ein ganz kurzes Regest wiedergegeben. Dasselbe Verfahren habe ich auch bei denjenigen Briefen gewühlt, aus deren Fassung sich der Sinn nicht deutlich erkennen liess, ein Fall, der bei der damaligen Art des Briefschreibens durchaus nicht selten ist. Dennoch ist. die Zahl der in ganzem Wortlaut gegebenen Briefe nicht gering, da sie wirklich einen so reichhaltigen und mannigfaltigen Stoff ent- halten, dass man daraus ein ziemlich deutliches Bild von dem Verkehr der beiden Nachbarstádte Magdeburg und Zerbst erhalten kann. Welcher Art die in den Briefen behandelten Gegenstünde sind, ist in kurzen Worten nicht anzugeben; denn wenn auch ein grosser Teil sich auf Geldangelegenheiten, Kaut und Verkauf, Zinsen und Schuldsachen bezieht, so finden sich doch daneben auch so viele von ganz eigen- artigem Inhalt, dass sie unter gróssere Gesichtspunkte nicht zusammen- gefasst werden können. Es wäre wohl zu wünschen, dass der ganze Bestand an Briefen im Zerbster Stadtarchiv, der sich auf viele Tausende belàuft, einmal im Zusammenhange herausgegeben würde. Denn wenn es auch meist nur solche sind, die an den Rat von Zerbst ge- richtet sind, so würden sie doch in vielen Fällen den Zusammenhang der darin behandelten Sachen erkennen lassen, und in kulturgeschicht- licher Hinsicht würden sie eine wahre Fundgrube sein. — Herrn Dr. Neubauer, der mir diesen reichen Stoff erst recht zugünglich ge- macht hat, gebührt dafür mein würmster Dank.
vl Einleitung.
Zum Schluss muss ich noch ein Copialbuch der hiesigen Ulrichs- kirche erwähnen, welches mir erst im vorigen Jahre wieder in die Hände gekommen ist, nachdem es länger als ein Jahrzehnt verschollen war. Es ist 1542 angelegt und enthält die vidimierten Abschriften von mehr als 80 Urkunden, die sich auf den Besitz der Kirche und der Vikare bei derselben beziehen. Schon Samuel Walther hat es in seiner kurzen Geschichte der Ulrichskirche benutzt, doch sind seine Regesten, die er dem Buche entnommen hat, sehr fehlerhaft. Die merkwürdigen Schicksale des Buches und seinen Inhalt habe ich in den Magdeburger Geschichtsblüttern X X X, S. 61 ff. beschrieben.
Den Urkunden dieses Bandes folgen noch Nachtrüge für alle drei Bände in 198 Nummern, die zum grössten Teil auch dem Zerbster Stadtarchiv entnommen sind. Da dieses Archiv bisher durchaus unübersichtlich war, so konnte es nicht ausbleiben, dass noch eine gróssere Zahl Briefe zum Vorschein kam, die in eine frühere Zeit gehörten. Diese habe ich in den Nachträgen nun zusammengestellt. Auch dem Copialbuch der Ulrichskirche sind wenige entnommen, da der Druck schon zu weit vorgeschritten war, als mir das Buch zugänglich gemacht wurde.
Das Register ist in derselben Art wie in den beiden ersten Bänden angefertigt worden. Eine besondere Schwierigkeit entstand bei den Leuten mit gleichen Vornamen aus grossen Familien, wie die Alemann, Keller, Rode u. a. Dass dabei Irrtümer leicht unterlaufen können, wird jeder erkennen, der einmal eine solche Familie auf ihren ver- wandtschaftlichen Zusammenhang untersucht.
Die Zeichnungen der Bürgersiegel sind wieder von der kunstfertigen Hand des Herrn Dr. Theuner. Die Vorlagen zu denselben stammen zum grössten Teil aus dem hiesigen Königl. Staatsarchiv, einige von Zerbster Briefen, an denen noch zahlreiche Siegel vorhanden sind.
Damit gebe ich denn diesem dritten Bande das Geleit. Möge er, wozu ich ihn bestimmte, wie seine Vorgänger eine willkommene Stütze sein für die Forschung auf dem Gebiete der heimischen Geschichte und dazu dienen, durch Aufklärung der Verhältnisse vergangener Zeiten den Blick zu schärfen für die Aufgaben der Gegenwart.
Magdeburg, im April 1896.
G. Hertel.
1465. Januar 8. 1.
Claus Wichmann aus der Neustadt bekennt, dass ihm das Dom- kapitel ( Dompropst Tile von Trote, Dechant Johann von Redekin) 30 Gulden jährlich aus Olvenstädt für 500 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. Or. Perg. Sp. St. M.s.r. LBb Nr. 27. — veerteynhundert jar darna in dem vyffundesesztigisten jare am dinsedage negist na der hiligen dryer konninghe daghe.
1465. Januar 10. 2.
Margarethe Geverdes schreibt an den Rat von Zerbst wegen der Umänderung einer Rente.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen denst to ollen tiden. Ersamen heren, besunderen leven frunde. Ik do juwer leve to weten, dat 1k juwen brieff wol vorstan hebbe, dar denne juwe werdicheit inne berored, also umme sodane tinsse, so ik und Hans Gheverdes seliger erven bij juwer leve alle jar viff gulden tinses oppe hundert plegen uttogevende op pingesten, und denne forder beroren, dat mik juwe leve sodane rente, so wij bij jw jarlikes hebben, opseggen und de losinge kundigen laten und juwer leve nicht tho donde steid op hundert viff gulden to ghevende, sunder wolde ik op hundert veer gulden hebben, de wolde mik juwe werdicheid vorschriven effte vorschriven laten etc. des schal juwe werdicheid weten, dat mik sodane vorschrivinge nicht to donde steid wedder Hans Gheverdes seliger erfen willen und de nu to der tid bynnen landes nicht ensin; scholde sodane vorschrivinge geschen, dat moste med der erffen willen togan, dat moste ik on erst weten laten ; wurumme bidde ik juwe leve denstliken, dat ik sodane arbeit edder vorschrijvinge nicht behoven dorffte, wente ik hir negest evne freuwe bij jaren bin, dat ik sodane rente bij juwer leve mochte myn leve- dage beholden, so wolde ik dat juwer werdicheid laten to veer gulden an golde edder so vele pagementes, so de gulde gilt in der stad to Magdeboreh op hundert gulden vere gulden; wanne denne myner to kort worde, wo denne dat juwe werdicheid med Hans Geverdes seliger erfen makeden, wer ik wol tofreden. Ersamen leven heren, bewiset mik hir guden willen ane, des und alles gudes ik mik to juk wol vormode und genczliken ghetruwe, dar na do gij mik be- sunderen wol to danke. Wes ik juwer werdicheid wedder to denste
Geschichteg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 1
2 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und to willen sin mach, do ik. willich med flite gerne und bidde umme juwe gutlike antworde, dar ik mik mach na weten to richten. Geschreven to Magdeboreh in sinte Pawels dage des ensedelers anno LXV. Margrete, Hans (severdes seliger husfrouwe.
Adresse: Den ersamen borgemestren und radmannen der stad Czerwest —.
1465. Februar 23. 3. |
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Lüneburg, seinem Bürger Luder Kammermeister rückständige Zinsen eu bezahlen.
Or. Perg. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen leven, besundern leven frunde. Uns hefft to vorstande ggeven Lawderius Kammermester unse borger, wu juwe leve ohme itlike nastanden renthe van vele jaren hinderstellich schuldich sind, dar ohme de lenger to entberende nicht walt sy to lidende etc. wur umme, guden frunde, bidden wy, juwe leve willen derwegen sik daruth myd dissem jegenwerdigen synem sonen gutliken vordragen und willen hebben, alzo dat ohme der neyner anderen maninge und rechtes forderunge umme to hebbende nod sin dorffe, des wy ok nach gelegenheyd nicht gerne zegen und he des hirane unser vorbede moge geneten, dar ane don gy uns wol to dancke und wy vordenent jegen juwe leve, wur wy mogen, gerne. Gheschreven am sonabende vigilia Mattie apostoli under unser stad secret anno etc. LXV e,
Radmanne und inningesmestere der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen hern borgemestern und radmann tho Lunenborch —.
1465. März. 4.
“Der Kleriker Nicolaus Sasse, welcher wegen Übelthaten zuerst vom Rute der Stadt Magdeburg gefangen geselet, dann auf Forderung des Erzbischofs in Calbe gefangen gehalten wurde, verspricht, sich am Donnerstag nach Bartholomaei wieder im Ge- fängnis einzustellen und stellt hierfür Bürgen.
Cop. 67 fol. 58. St. M.
Ik Nicolaus Sasse bekenne openbar mit dussem brive, nachdem denn die ersamen wissen radmann und inningsmester der olden stad
Nr. 3—4. 1465. 3
Magdeborch mik umme merckliker sake und vergripunge willen, dy ik an on und oren medeborgern mit forderunge und ladinge etliker borger von Magdeborch in fromde utlendische gerichte unersocht und unverfolget vor den gerichten hier im stichte und lande to Magde- borch und ok sust mengerleie begangen und gedan hebbe, in or ge- fengnisse und beheltnisse bracht und etlike tyd dorinne geholden hebben, uth sodanner gefengnisse de erwerdigeste in god vader und her her Fredericke erezbisscopp to Magdeborch myn gnedige live herre lofeliker gedechtnisse noch in tyd sines levens mick alse eynen clerigken sines ertzbisschopdoms und stichts gnedichlick geeschet, gefordert und mick also in siner gnade gefengnisse und beheltnisse in den torm in der stad Calve hinder dem rathuse gelegen genomen hefft, dorinne ick wente her to geseten hebbe, und die erwerdigen herren her Tile van Trote domprovest, herr Johann van Redekyn deken und capittal to Magdeborch nu nah affgange des obgnanten myns gnedigen erezbisschops Fredericks alse vorweser des stichts to Magde- borch umme flitiger bede willen der hogebornnen forsten und herren herren Jorgens und herrn Woldemars, forsten to Anhalt und graven to Asschanien, myner gnedigen liven herren, mick der obgerurden gefengnisse wente up den dinsdach nah sunte Bartholomewes dage to midden sommer negistkomende dach gegeven hebben, dat ik den egnanten mynen herren domproveste, deken und capittel to Magde- borch und to oren und eynes nyen tokomenden erezbischoppes to Magdeborch handen des gemelten stichts to Magdeborch ambacht- luden to Gevenkenstevn, Magdeborch, Calve, Egeln und Wantsleve, dy itzund syn edder in tokomenden tiden syn werden, by mynen eren truwen und loven mit frien guden willen gered und gelovet hebbe und rede und love ok in crafft dusses brives, dat ik mik up den obgerorden dinsdach nah sunte Bartolomewes schirstkommen wedder in gefegnisse in den torm to Calve hinder dem rathuse, dar uth mik dusse nahgescreven myne herren und frunde geborget hebben, stellen und mik in des vogedes und amechtlude to Calve hande willichlich wedder antwerden und geven wil ane allen behelp, in- dracht und geverde. Ik wil ok neynerleye vornemen edder don noch von myner wegen vornemen edder don laten, dat wedder die obgerorden myne geloffde in jenigerleie wise sein, und efft ok welk recht were, dat mik to hulpe kommen und ik mick darmede behulpen mochte, dat ik mick up den opgerorden dinsdach nicht wedder in gefengnisse stellen und antwerden dorffte, des und alles rechten und rechticheit, die gesyn und my gehoren mochten. vertihe ik mik geverliken und trede der aff in dussem mynen brive, und up dat dusse bovengeschreven myne rede und geloffde stede, vaste und unverbroken scholen geholden und dar wedder in nynerleie wis gedan werden, so sette ik den ergnanten mynen herren domproveste, deken und cappittel to Magdeborch und to orn und eynes nyen tokomenden erczbisschopps tom stichte und lande to Magdeborch handen des 1*
4 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
stichts amechtluden to Gevenkenstein, Magdeborch, Calve, Egeln und Wantsleve, die itzund syn und in tokomenden tiden syn werden, to borgen dusse nahgeschreven myne liven herren und frunde, nemliken herren Johann Eldisten to Kothen und herren Johann Heddrexsem, hern Johann Fabri, hern. Rigmann Rigmann, hern Johann Schermer und her Johann Heysen und Allexius Wusteland, canonicke sente Nicolai und Sebastian kerken to Magdeborch, hern Balthasar Karith, vicarien tom dome to Magdeborch und Mathesen Starcken, Heynen Schillinge, Henningen Ursleven, Bertolde Tymmerman, Walter Stro- beken, Corden Panezermeker der olden stad Magdeborch und Steffan Wendekarren tom groten Solte borger; und wie itzund gnanten borgen bekennen ok openbar mit dussem sulven breve, dat wy vor den gnanten Nicolaum Sassen borgen worden sind und mit gesamder hand gered und gelovet hebben, werden borgen und reden und laven in crafft dusses breves, nemliken also dat die gnante Nicolaus Sasse sik up den obgerorden dinsdach nach Bartholomei negistkommen wedder in gefengnisse in den torm to Calve hinder dem rathuse gelegen stellen und sik in des vogedes und amechtlude to Calve hande willichlick antwerden schal und wy on ok also levendig edder dod ane bute und wergelt wedder stellen willen ane alle insage, behelp, argelist und geverde, und were dat dem also und in mathen de gnante Nicolaus Sasse, nah dem vorgeschreven is, gered und gelovet heft, nicht also geschege, so bekennen wy obgnanten borgen mit dussem sulven brive, dat wy alsdenn den gemelten unsen herren domproveste, deken und capittel to Magdeborch und eynen nyen tokomenden erezbisschoppe to Magdeborch, so he tom stichte und lande to Magdeboreh kommet, van nichthaldinge wegen Nicolaus Sassen vor pene dusend gude fulwichtige Rynsche gulden rechter redeliker schult schuldich syn; dy sulven dusend gude fulwichtige Rynsche gulden reden und loven wy obgnanten borgen bie unsen eren, truwen und loven mit eyner gesamder hand den velgnanten herren domproveste, deken und capittel to Magdeborch und eynen nyen tokomenden erczbischoppe und herren des stichts to Magdeborch in den negisten drien weken nah dem obgerurden dinsdach nah sunte Bartholomewes dage nehstfolgenden in der stad to Magdeborch in der capittels dornezen tom dome gutliken und unvertogeliken to gevene, to reikene und betalene umbekummert geistlikes und wertlikes ge- richte und ok unverboden van pawestliker, keiserliker und ander gewalt und macht und ane alle insage, behelp, argelist und geverde, uns hirmede vertihende und afftredende alles rechten und gerechtikeit, die uns in jenigerleie wiss to hulpe komen effte geboren mochte, und were, dat wie an betalinge der obgerorden dusend gulden, in mathen oben berurt is, sumich wurden, nemen dann die obgemelten herren domprovest, deken und capittel to Magdeborch und eyns nye toko- mende erczbischopp und herr tom stichte to Magdeborch dy vor- geschreven dusend gulden up schaden, den und allen und mahgliken
Nr.5. 1465. o
schaden, de van nichtbetalinge wegen toqweme, reden und loven wy obgnanten borgen mit gesamder hand to dragene und mit samment der dusent gulden hovetsummen gutliken und unvertogentlik to betalene, und wy willen den obgnanten unserm geloven solkes schadens oren slichten worden loven und se derhalven to neyner bewisinge effte erhaldinge mit eiden tyhen noch dringen ane indracht und geverde; were ok, dat unser obgnanten borgen eyner edder mehir van dodes wegen affginge, so reden und loven wy andern borgen, dy noch am levende syn, ander borgen an der vorstorven stede bynnen den negisten ver weken, so van uns van der wegen unser drie angelanget und gemanet werden, ander borgen, so wisse und nochhafftich, alse die verstorven gewest syn, so uffte des nod und behuff geschiit, to settene, dy mit sammet uns alle und igliche stucke, puncte und artickele dusses brives reden und loven und deshalven ore noddorfftige bybreve geven scholen, ok allen behelp, vortoch, argelist und geverde hir inne uthgescheiden; und dat wy obgnanten Nieolaus Sasse sakeweldige und ok wy obgnanten borgen alle und ixlike stucke, puncte und artickele dusses breven in mathen, dy boven geschreven stan, stede, vaste und unverbroken holden schollen und willen, des to bekantnisse hebbe wy unse ixlike syn ingesegel up dissen brieff gedruckt, dy geschreven is nach Cristi unsers herren gebord dusend vierhundert darnah im viffundsestigesten jare am —.
Das Datum fehlt, es lässt sich aber ungefähr daraus bestimmen, dass von Notaren die Gelöbnisse der Bürgen und des Nicolaus Sasse selbst bestimmt sind. — Erstere leisteten Bürgschaft in Magdeburg 1465, Märs 18, Sasse in Calbe auf dem Rathause März 20. Am 23. März wiederholten Sasse und ein Teil seiner Bürgen die Bürgschaft vor dem Notar. — Vgl. die Urk.von 1466, August 4.
1465. April 21. 5. Hans Kock in der Neustadt beklagt sich beim Rute von Zerbst über unrichtig geeichte Bierfässer.
Or. Pap. Si. abgebröckelt. Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen deinst tovorn. Ersamen wisen leven heren. Ik do juwer ersamicheit weten, dat de weddewe de Bukawynne mek hadde gesant veyr vad bers und de veyr vad hebbe ik laten geamet, dat se alto vile to kleyne sin wan andere vate, und darumme hebbe und hadde ik mid der Bukaynne gesproken, dat se dat redelik were lethe an der betalinge affe ghan, dar se mek op honsprakede und meynde, dar vor nichtis to donde; hirumme bidde ik gik, leven heren, willen juwe borgerschen underwisen, dat se sek holde umme de unredelken unbestendigen vate, wat gelik und redelik sy, na
6 | Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
juwer irkantnisse, ik wil dat mid den vaten bewisen, dat se vele to kleyne sin, bidde juwe antworde. Geschreven under eynem ingesegil am sondage Quasimodogeniti anno etc. LX quinto. Hans Kogk, borger in der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wisen heren borgermester und radmanne to Zeerwist —.
1465. nach April 21. 6.
Der Rat von Zerbst schreibt dem der Neustadt, dass er die be- anstandeten Fässer noch einmal habe eichen lassen und richtig befunden habe, und bittet Hans Kok zur Genugthuung ansuhalten. Konzept. Pap. Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen liven frundes. Hans Kok juwe medeborgher heft uns nach inholt dusser ingeslaten copien clagende over unse eyne medeborgersche dy Bukowynne gnant,. wie sy unbestentlike vat byre vorkoft unde van der halven enkeyne wedderstadunghe pleghen wil. idoch wy dy gnante frowe om umbe des willen wandel to plegende inholden, geschreven heft ete. Ersamen liven frundes, by sodaner ame der vate, so dy in hone und smacheit uns unde der frowen midden up deme marckede to Czerwist, so wy der ame von wegen unser stad to dunde unde to stravende unde, wanner wy dar ungerecht inne gefunden werde, in bute to nemende verplicht syn, mit bevelunge des gnanten Hans Kokes gesath syn, dy vat dorch unsern beswaren knechte unde amere in jeghenwardicheit fromer unde lofwerdighen luden by synen evde mit unsern ame, der wy uns y gebruket hebben, amen laten, dv vat denne unde in be- sundern dat eyne vat dry stoveken groter geholden unde gefunden, dat ander vat ouk fulkomelik mit ame, dat drudde vat heft eynen stoveken nıyn geholden, dat denne in faren nicht steyt, alle so recht. geverdiget syn, von desweghen is unse fruntlike bede, juwe live wil den gnanten den juwen so vormoghen unde anholden, dat he uns und der gmanten frowen von der unrechten getichte, hon unde smacheit to nemende, in mathe so he geschreven unde gelieden heft, dat uns mer vorclagunge, muge unde arbeyt nicht not syn wert, genuch unde wandel du, dat vordinen wy mit steden dinsten gerne.
1465. Juni 3. u ".
Die Stadt Magdeburg verspricht auf Fürbitte des Fürsten Georg von Anhalt dem Herzog Heinrich von Mecklenburg für seine Pügerfahrt nach Einsiedeln freies Geleit in ihrem Gebiet.
Or. Perg. St. abgebröckelt.
Grossherzogl. Geh. und Haupt-Archiv zu Schwerin.
Nr. 6—9. 1465. 7
Hochgebornne furste unde here, her Jurgen furste tho Anhalt unde graffe van Asschanien, gnedige leve here. Wii radmanne unde innigismestere der alden stad Magdeborch nach unserem willigen denste na juwer gnaden credencien unde beger geven wii dem hoch- gebornen fursten unde heren hertogen Hinrike van Mekelenborch unde graffen tho Sweryn ete. itzundt in sodaner syner hiligen bedefarth unde wedderkumft herafe van den Eynsedelen tho unde afe unde bynnen unser stad unde dar wii des tho dhonde hebben, vor uns, de unsen und alle de jenne, der wii ungeferlich mechtich syn, unse seker feylige geleyde sunder geverde, und wurmede wii den sulven juwen gnaden to denste syn mogen, dhon wii in besunderem flite gerne. In bekentnisse versegelt mit unser stad secret thoruggehalff gedrucket uppe dussen breff am mandage in den hiligen pingisten anno domini etc. sexagesimo quinto.
1465. August 16. 8,
Nicolaus Poppe su Magdeburg beklagt sich beim Rate von Zerbst, dass dieser sein Erbgut ihm vorenthält. Or. Pap. Si. beschädigt. Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen willigen denst to varen. Ersame wolwisen leven heren. Ik voge juwer ersamicheit to weten, dat ik bedudet byn unde be- richtet, wo gy in etliger maten myn erfgelt bekummert unde gehindert hebben, und ik nicht wet, war umme dat geschen is etc. wen ik mer juwer ersamicheit etlige rede gehat hehbe, nemelich met Jurgen Liczow vorhandelt hebbe, in gunst my bekennen wolde myn borger- recht unde in vorlat gerne so holden wolde unde jegen deme ersamen rade my vorantwerden wolde unde bekennen dat afscheyden unde hape, he deyt denne alzo, alz baven beruret ist; darumme bydde ik juwer ersamicheit eyn besereven antworde, warumme dat to doude is. Gescereven na Cristi gebort ete, LXV^ jare des fridages na Assump- cionis Marie virginis under myn signet.
Nicolaus Poppe. medeborger to Magdeborch.
Adresse: Den ersamen unde wolweisen borgermeysteren unde
radmannen der stad Czerwist d.d.
1465. August 21. Ruppin. 9. Graf Hans von Lindau und Herr zu Ruppin belehnt auf Bitten Erichs von Lindau den Magdeburger Bürger Hans Mauritz mit der halben Dorfstätte und halben Feldmark Czerkow bei Gommern.
Or. Pery. Sp. Haupt-Stautsu: chiv zu Dresden. — Ruppin — virteynhunderth darna in dem viffundsostigesten
jar am middeweke nach Assumeionis Marie virginis gloriosissime.
8 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1465. September 16. 10.
Der Rat und die Bürgerschaft von Halberstadt nebst ihrem Haupt- mann und Knechten im Bunde mit den Städten Magdeburg, Braunschweig und Northeim kündigen Hersog Friedrich dem jüngeren von Braunschweig Fehde an.
Harzzeitschrift 1869 8.182. Regest: Schmidt, UB. der Stadt Hulber-
stadt Il, Nr. 1022. — vherteinhundert jar darna im viffundesestigesten jare am man- dage nha Exaltationis sancte crucis.
1465. Oktober 2. 11.
Der Rat von Magdeburg teil. dem von Lüneburg mit, dass er Botschaft über die Verhandlungen mit Friedrich von Alvensleben schicken werde.
Or. Perg. Si. abges en.
Stadtarchiv su Lüneburg.
Unnsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen wysen hern, besundern leven frunde. Juwe schriffte unde darinne aveschriffte Bussen van Bulowen breffes vorslaten an juwe leve gedhan Frederike von Alvens- leven den jungern belangende etc. hebben wir unde des juwe derbe- dinge to guder maten vorstan, unde, guden frunde, hebben itzund derwegen wij unse bodeschopp bij dem gnanten Frederike, wes uns weder van ohme vor antwerde upp wert, willen wij, mit dem ersten wij mógen, juwer leve bij unser eygen bodeschopp witlik werden laten, unde wurmede wij juwer leve in dem unde andern saken forder to willen unde denste sin mógen, dhon wij in flite gerne. Geschreven am middeweken Leodegarii episcopi under unser stad secretum anno domini etc. LX quinto.
Radmanne unde innigismeister der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wysen hern borgermeistern und radmanne . tho Luneborch, unsern besundern leven frunden.
-————— — ——— ——
1465. Oktober 21. 12.
Der Bürger Stefan Knust belehnt die Domvikare Henning Huselitte und Nicolaus Reyneken zu aller Vikare Hand mit einem Hause und Hofe zw S. Michael gegen einen halben Vierdung jährlichen Zinses und zwei Hühner, nachdem die Dietrich Tunderslebesche und ihr Sohn Hans die Güter aufgelassen haben.
Cop. 31 f0l.93°. Cop. 25 fol. 16. St. M.
— virteynhundert jar dar na ymme viffundesesztigisten jare am mandaghe an der ellff dusent junckfrowen daghe.
Nr. 10—18. 1465. 9
1465. Oktober 28. 13.
Hans Stoyer zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um Schutz gegen seine Feinde.
Or. Pap. 8x. abgesprungen. Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen deinst tovorn. Ersamen wolwisen leven hern. Juck is vel lichte wol andechtich etliker schriffte und bede, dy ik im vergangen jar an juwe ersamicheit gesand und gedan hebbe, nemliken umme eyne vortruwinge des echten levendes twisschen mik und Brigiden, Hans Grochwitz dochter, inholden, dat gy Hans Grochwitz wolden vermogen, dat he mik sine dochter upp sodanne vortruwinge rauwliken muchte volgen lathen etc. so denne nà Hinrick Jerchow, juwe medeborgher, sick mangk sodanne vortruwinghe ane mynen willen und vulbord mit eygener gewalt und vormetenicheit mit ohr andermals ok vorbunden hefft; to orer beider sylen gar swaren vorderff und mik to grotem schaden leth sick dy gnante Hinrick an sodannen ungeborliken stucken nicht genughen, sundern he hefft mik mit andern synen frunden gar hefftigen to mynem lyve und levende gedrauwet und gesproken, in der stad Czerwist schulle ik nicht wonen effte wancken und schal dar mynes lyves alle tijd in vhare stan, welke drauwinge ik mit velen juwen borghern wol kan nabringhen, des ik denne ok gar merckliken groten schaden genomen hebbe und nü noch dageliken neme, wente ik in juwer stad werck und inninghe gewunnen hebbe, und hebbe mik sodaner inninghe derwegen in twen jaren nicht moghen gebruken. Ersamen leven hern, ik bidde juk deinstliken, gy willen den ergnanten Hinrick Jerchow und Brigiden mit orer beider frunden underwysen, vermoghen und darto holden, dat sy mik vor sodanne gewalt, vrevel, drawinge, veilicheit und schaden in korth genuch don und wedderkeren und dat ik ok in juwer stad fry und sicher moghe wonen und wancken und myner inninghe gebruken, wente ik mik in keynerleye vorwracht hebbe, darumme ik juwe stad myden dorffte. Ersamen leven hern, besorghet mik hirinne mit deme besten, uppe dat in derwegen vorder wedder mynen wedderparth grothe moge, theringhe und arbeit muchte vorhaff sin, wil ik umme juck alle tijd gerne vordeinen und bidde juwe gutlicke antwerde. Geschreven to Magdeborgh am mandaghe post XI milium virginum anno LX quinto.
Hans Stoyer.
Adresse: Den ersamen und wolwysen burgermestern und radt- mannen to Czerwist —.
10 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1465. December 5. 14.
Einige Bürger der Sudenburg leisten Bürgschaft für den Kustos Heinrich Leimkule.
Cop. 26 fol. 161. 8t. M.
Item auno etc. LXv, die Jovis, quinta mensis Decembris Hinrik Kappe sutor, Henning Ottersleve opidani in Sudemborch et Peter vom Heynichen fidem fecerunt pro Heinrico Leymkule et idem iuravit in sacristia ecclesie Magdeburgensis.
1465. December 20. a 15.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Nürnberg, dass er wegen der den Nürnbergern zugefügten Beraubung sich verwendet habe, und bitlet, seinen Sendboten, wenn nötig, zu unterstützen.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Nürnberg, Journul Nr. 1446, Nr. 696 in B.
Unnsern fruntlichin dinst zcuvorn. Ersamen wysen lieben hern, besundern gunstigen guten frunde. Nach sogetaner uwer borgere und der geselschafft nidderlage van herczogen Frideriche van Brunszwyck, hertogen Wilhelms sonen, nuwlich uff des heyligen reyches strassen und ouch nu nuwlich van Henninge und Werner von Bodendyck alles mit oren hulffern geschen, das uns zcum högisten gancz leyıl ist, haben wir umb uwer liebe und der uwern willen suste fleysz gethan und noch forder, ab god wil, darinne, den besten wir mógen, unsern högisten fleysz denken zcuthunde, so uwer wyszheyte wol erfaren sollen, und ouch dissze keygenwertiger Hannsz Móller unser rede ledemassze des uwer liebe wol eyn teyl darinne gereyt geschen muntlichen berichten und derinren wert, weres ouch, guten frunde sache, das der gnante Hans mit sinen geferten uwer liebe in itczundt sinen geschefften van unsernt wegen uszgefertiget umb forderunge anrüffen und wes bitten worde, bitten wir in besundern fleys, uwer weyszheyte wollen ohme vormittelst sinen geferten darinne zcu unser behuff und fordernisse gunst und guten willen derczeygen und be- weyszen, wollen wir uns darinne kegen uwer liebe nach gebóre halden und widderumme, wur wir mögen, in fliessze gerne vordinen. Geschriben am fritage vigilia Thome apostoli under unser stad secret anno domini etc. LX quinto.
Radmann und innigismeister der alden stad Magdeburgk.
Adresse: Den ersamen wieszen hern borgermeistern und radmann zcu Nuremberch, unsern besundern gunstigen lieben frunden.
———m nn
Nr. 14—17. 1465—1460. 11
1465. 16. Nicolaus Poppe zu Magdeburg beklagt sich beim Hate von Zerbst über ungerechte Besteuerung.
Or. Fap. Si. Stadtarchiv zu Zerbst.
Mvnen denst to varen. Ersamen wolwisen leven hern. Ik voge juwer ersamicheyt to wetende, wo ik in kort jw gescreven hebbe van wegen des borgerrechtes, unde hebbe juwe ersamicheit gebeden umme en scriflik antwerde, dat is my denne to wetende worden dorqh en muntlik antwerde, warumme juwe ersamycheit myn erfgud bekummert hebben etc. nu make ik jw dat apenbar in disser schryft, wat ik jw plege byn: item by Meseberge so byn ik jw bleven en varschott: item ok byn ik jw gebleven VI nyge grossen van erfschate, so ga gi} dar up alz van des hantwerkes wegen I schok, unde dar wil ik my vnne holden na juwer evgen irkentnisse unde wil nicht unrecht jegen jw syn unde truwe juwer ersamycheyt, gy werden dat wol liklich maken, so denne myne husfrowe ik vulmechtich gemaket hebbe in scriftliker bekentnisse, de gv wol vorstan werden; item disse tijd nu by Liczow unde by juwer ersamycheyt hebbe ik to varne vorkoft en jar myn erfgut unde hape, dat ik jw dar nicht plege van byn, alz umme dat varschot van desseme jare, dat wil ik jw ok gerne geven alz up myn -borgerrecht; item nu hebbe ik myne beterynge gesocht unde hape ik von jw des schokkes von dem hantwerke nicht plege unde byn des eyns tydes berycht, so dat ik des nicht plege were, doch so wil ik my recht jegen jw holden, alz geborlich is. Gegeven na godes gebort der cleynen jar in deme vifundesestigesten under mynem signeth, des ik my hirynne gebrukende byn etc.
Nicolaus Poppe, medeborger to Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und wolwysen borgermestern unde rat- mannen der.stad Czerwvst —.
1466. Januar 2. m 17.
Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst mit, dass er einem Bürger in einem Prozesse freies Geleit geben wolle.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde. Unse borgermester heft myd Hinrik Lunnige dem juwen uth saken Heynen Wolmersteden unses radis kumpan und ohme gheredet, der- wegen he unserm borgermester vorgenant gesecht und gebeden hebbe, dat he vorffogen wolde, dat ohme geleyde mochte werden van uns wante oppe winachten, dat denne geschen is, he wolde sik uth deme myd dem gnanten Heynen gutliken sliten und vordragen, des he alle bewel also nicht geholden hefft etc. Wurumme, guden frunde, bidden
12 : Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wy, gy willen den gnanten Lunnige nach underwisen und vormogen, dat he sik noch in achte efte verteyn dagen her by uns voge und danne nach sinem gelovede genoch und eyne volge doe, behavet he dar to geleydes, willen wy ohme felicheyd und gelevden nicht weygern, und wormede wy juwer leve wedderumme to willen und denst sin mogen, don wy gerne, des juwe richte antwerde. Gheschreven am donnerdage post Cireumcisionis domini under unser stad secret anno etc. LXVI®. Radmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermester und radmann tho Czerwist.
1466. Januar 2. 18.
Der Bürger Heinrich Saleman quitiert zugleich im Namen seiner Mutter, der Beteloschen. Cone Kelre und Hans Halleben, Sule- grafen und Bürger su Stassfurt, über 46 alte Schock und einen Schilling Zins für 12 Mark Brandenburgischen Silbers für das Jahr 1465.
Or. Pup. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Stassfurt. — der mynner tal in de LXVI jare am donredage na dem
nyen jare.
1466. Januar 9. 19.
Der Vikar Wilkin Fabri verkauft seinen Mitvikaren einen Gulden und einen Ort Zins von seinem Hause in der Sudenburg auf dem Pralenberge, „das andere haus von dem orde, wenn man geht von der dechanei nach dem stoven zu linker hand," wieder- käuflich für 24 Gulden.
Cap. 81 fol. 95".
St. M.
— verteynhundert jar dama vm sesundesestigesten jare am donredage na der hilligen dryer koninghe daghe.
1466. Februar 5. 20.
Der Rat von Magdeburg beseugt, dass er von den 4 Stein Wachses, welche er jährlich den Klöstern der Dominikaner, Bar- füsser, Augustiner und Carmeliter su geben halte, den von den Barfüssern abgelöst und auch sich bei den Augustinern den Wiederkauf vorbehalten habe. Gleichzeit. Abschrift Ferg. Stadtarchiv zu Magdeburg. Wy radmanne unde innigismester der alden stadt Magdeborch bekennen openbar in unde mit dissem breve vor allen, de ohne sehin, horen edder lesen, nach deme wy van den veer steynen wasses, alse
Nr. 18—22. 1466. 18
de ersamen unse vorfam nemliken na der gebordt Cristi unses heren der mynrental in dem sovenundedrittigisten jare am midde- weken na Ambrosii to der tyd alle jar up de lichtmissen in de veer clostere to sunte Pawele, to sunte Augustinen, tho den barfoten unde tho den Carmeliten bynnen der Sudenborch in jewelk closter thur ere godes eyn steyn to gevende Boden Remsnyder, Katherinen, syner eliken huszfrouwen, unde oren erven vor veerundedrittich fine marck sulvers uppe eynen wedderkopp vorkofft unde in eynem breve vor- segilt unde vorschreven, nu eynen stevn des gnanten wasses van den barfoten brodern van den sulven veer stevnen wedder gekofft unde den 'breff over de veer steyne alle also gegeven wedder entfangen unde den vornichtiget hebben, hebben we nu der wegen den benomeden heren unde broderen tho sunte Augustine bvnnen der stadt gelegen eynen steyn wasses, den ohne unse kemerer, wy de in tyden syn werden, alle jar van unsem radhuse van unser stad wegen uppe de lichtmissen geven schullen, vor negendehalfe fine mark sulvers uppe eynen wedderkopp vorschriven unde vorschreven hebben, wanne wy den steyn wasses vor negendehalfe fine mark sulvers willen wedder kopen, de macht wy uns. welkes jares wy willen, beholden, unde wedder gekofft hebben, denne willen wy helpen bearbeyden, so wy best mogen, dat de negendehalfe fine marck sulvers an sulken. steden wedder angelecht werden, dar men to wissen jarliken renten eynen steyn wasses mede bekome unde kope unde dat men den alle jar dem gnanten closter to sunte Augustine to troste der vorbenomeden seliger orer frunde unde allen Cristen selen geve. Tho mehrem orkunde vorsegilt mit unser stad groten angehangeden ingesegile am midderweken Agathe virginis anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo sexto.
1466. Februar 7%. 21.
Otto Müller, Bürger sw Stassfurt, beseugt, dass er mit Zu- stimmung des Lehensherrn, des Magdeburger Bürgers Hans Bote, einen Gulden jährlich von einer Hufe im Felde Verden vor Stassfurt den Domvikaren für 30 Gulden wiederverkäuflich verkauft hat.
Cop. 81 fol. 84". St. M.
— virtheynhundert jar darna in deme soszundesostigen jare am fridage nach unser leven frowen daghe lichtmissen.
1466. Mürz 10. 22.
Hans von Lere der ältere und der jüngere, Bürger der Suden- burg, bekennen, dass sie mit Zustimmung des Möllenvogts Hans Moring dem Kloster S. Agnes aus ihrem Haus und Hof in der
14 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Sudenburg und 2 Hufen unter dem Deiche (under dem dike) zu Rottersdorf gelegen 2 Schock Kreusgroschen wiederkäuflich für 20 Schock verkauft haben. Or. Pery. Sp. abgefallen. St. M. s. r. Agneskloster Nr. 111. — vertheynhundert jar darna in deme seszundsestigesten jare am mondage na der dominiken Oculi mei in der hilligen vasten.
1466. März 10. | 23.
Dompropst Tiemann von Trote belehnt die Vikare Dietrich Storingh, Johann Hunth, Balthasar Quast, Heinrich Rodewalt, Dietrich Budeler und Johann Fulrad mit fünf Hofstellen bei S. Michael, zwei Hofstellen vor dem Siechenthor in der Sudenburg, 13, Hufe und zwei Hofstätten in Förderstädt, der Tegelmühle auf der Sülgze, dem niedern Zoll zu Frohse an der Elbe in der Walwitz und einem Garten mit einem Häuschen auf dem Pralen- berge und allen Einkünften aus diesen Gütern.
Cop. 31 fol. 95. St. M. — anno domini M CCCC LXVI^, feria secunda post dominicam Oculi. ) 1466. Mürz 10. 24.
Die Domvikare Hermann Propst und Stefan Mangstorp stiften eine Memorie für ihre Eltern mit 40 Schock Groschen von ihrem Hause auf dem Pralenberge, welche mit zwei Schock zu verzinsen sind.
Cop. 31 fol. 96.
St. M.
— verteynhundert in den sesundesestigesten jare, feria secunda post dominicam Oculi.
1466. Mürz 22. 25.
Andreas Becker, Lehrer des geistlichen Rechts und Dekan zu S. Sebastian, und sein Bruder, der Bürger Arnt Becker, bezeugen, dass ihnen das Domkapitel ( Dompropst Tile von Trote und Dechant Johann von Redekin) 24 Gulden jährlich aus seinen Dörfern Welsleben und Dahlenwursleben für 600 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. Or. Perg. 2 Sp. St. M. s. r. LB" Nr. 28. — dusendt veerhunderth darnah im seszunndsesztigesten jare am sonnavende nah deme sondage Letare in der hiligen vasten.
Nr. 23—97. 1466. | 15
1466. April 1%. 26. -
Ebeling Kramesack und Jan Wole verzichten, nachdem ihnen eine Mark jährlich an Hans Mewes Hause von Tile Koch übertragen worden ist, auf Erhebung einer halben Mark su Gunsten der Klöster S. Agnes und S. Lorenz, bestimmen jedoch, dass beim Kaufe des Zinses fernerhin der Preis für die ganze Mark, nämlich 40 Schock Groschen , bezahlt werden soll.
. Cop. 378 fol. 83 St. M.
— verteinhundert jar unde in dem sesundesestigesten jare am donredaghe na Quasimodogeniti.
Diese Abmachung war in das Fredebuch der Schöffen in der Neu- stadt eingetragen, welche nebst dem Möllenvogt Gotlfried von Moltsen dies beseugen 1470, Sonnabend nach Francisci (Oktober 6).
1466. Mai 8. Calbe. 4.
Erzbischof Johann nimmt die Juden im Judendorfe auf 6 Jahre in seinen Schulz und bestimmt ihre Rechte für diese Zeit.
Cop. 67 fol.61Y.
St. M.
Wir Johannes von gots gnaden ertzbisschoff zeu Magdeburg, primas in Germanien, pfaltzgrave bey Revn und hertzog in Beyern bekennen uffentlichen mit dissem brieve, das wir Jsacken joden, den jodenmeister, syne wiber, kvndere, schulre, knechte und gesinde und die andern joden, die der gnante Jsack itzundt zu sich in unserm jodendorffe in der Sudenburg zcu Magdeburg und andern steten unsers stiffts zeu wonende mit unserm willen zcu sick genomen hat und die er mit unserm willen und fulbort furder uff und zeu sich nemen wirdet, sechs gantze jar nach gebung disses brieves nehst nach eynander volgende zcu unserm joden und kamerknechte untfangen und uffgenomen haben, entfangen und nemen sie und vr iglichen in sunderheit. sie sint mannes ader wiebes personen, mit yren guethern auch also uf in crafft disses brieffs, also das sie die uffgerurte zeit in unserm uffgenanten jodendorffe und andern unsers stiffts steten und war yn das in unserm lande beqweme ist, wonen und sich mit yrem gelde und guethern allerleye narung gebruchen. haben und trieben mogen, und wir sollen und wollen sie, yre liebe, guth und vre rechten die uffgerurte zciit usz getruwelichen hanthaben, schutezen und vertedingen vor alle die gene, die umb unsern willen thun und laissen sollen und wollen, und we das hir namals eynich jode mehir sich mit uns under uns in unser landt zu ziehene und darinne zcu wonende vertragen wurde, der ader die joden sollen Jsacke joden obgenant zu dem geschencke, das er uns ytzund in synem und der
16 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
andern uffnemen gegeben hat, nach redelicheit zu steuwre und hulff komen, und wurden Jsack jode und die vorstender in unserm joden- dorffe obgnant erkennen, das iezundt joden in demselbten unserm jodendorffe wonethen, die nicht beqweme weren, die selbten sullen wegkzciehen und des durch unse amptlute vermoch werden ane geverde; und were das wir ader unse amptluthe von yemandes an- brengens wegen ader sust auch eyner cristener eynen joden ader mehir in geistlicher ader weltlicher achte ane getzug beschuldigen ader beclagen wurde, so sollen der ader die joden der sache nehir syn zcu untghene und unschuldich zu werden nach judischen rechten uff Moises buche fur yrer schulen, dann man ex alleyne ane getzug yn uber gesagen moge, es were dann uffenbare saeche ader bant- hafftige thad, falsches, dube, mordes ader brandes ader das die schult gegenwertig were; wurde man aber die joden mit getzuge ansprechen, so sal man sie mit eynem fromen unbeschulden cristen und eynen unverlumethen joden ubertzugen ane geverde; were auch das eyn ader mehir joden sich mit cristen zcogen, roufften, slogen ader under eynander wundeten ader mordeten, so sollen die unschuldigen nach die gemeyne der joden des nicht furdern, die schuldigen alleyne ungelden, bussen und lieden, so sich das nach begangener thad geburt: auch sullen und wollen wir und unser amptluthe und voite von unsern wegen unsern vorgnanten joden zu alle yren schulden, war sie die von unsern lande haben und wo von die komen, behulffen syn, wurden aber die joden in yrem handel und schulden vernemen, das zu swehir were und des vor und beclagt wurden, dar sullen wir das beqwemelich zu mitteln inzcusprechen haben; auch sollen und wollen wir unsern vorgenanten joden bie allen yren judischen rechten lassen und yn, wanne sie das heisschen, dar zcu getruwelich behulffen syn, so wir forderst mogen; so sollen uns auch die vur- gnanten joden die obgerurten sechs jar umb iglichs jars hundert rinsche gulden uff ostern in unser kamer reichen und gebin und auch 'den zeinsz vor alder usz dem jodendorffe ane unsern schaden furder gebin, und ab der selbte zcinsz von uns gelost worde, so sal der in die uffgerurte hundert gulden nicht gerechent werden, sundern und mit den hundert gulden jerligh ungehindert folgen. Und were das uns stewre not were und wir die von unserm lande nemen wurden, so sullen sie naeh yrem vermogen und redelichem erkentnisse zweier, die wir us unserm thumhern und rate, und zcwier joden, die sie usz in dar zcu kieszen werden, unss auch hulffe und stewre thun und daruber sollen und wollen wir sie mit gefenckenisse noch andern sachen nicht beschattzen ane geverde; was auch fromde joden zcu yn und yren kyvere wanderen, die sollen uff den gewontlichen alden zcol zcu und abe sicher und feylich seyn vor uns alle die unsern und die umb unsern wollen thun und lassen wollen; sie sollen auch von unsern zcolnern uber alden gewontlichen zcol nicht beswert werden ane geverde; und wann disse sechs jar umb und verlouffen,
Nr. 27—80. 1466. 17
so sal disse brieff tod und machtlosz syn, und das wir alle und yecliche siucke, puncte und artickel disses brieves den obgenanten joden stete und vaste und unverbrochen halden sollen und wollen, des zcu orkunde haben wir unser ingesegel an dissen brieff thun hengen, der gebin ist zcu Calbe nach Cristi unsers herrn geburt thusent vierhundert dar nach im sechsundsechstichsten jare am dorns- tage nach dem sontage Cantate.
1466. Mai 12. Magdeburg. 28.
Ersbischof Johann verspricht die Stadt Magdeburg bei ihren alten Rechten und Freiheiten zu belassen. Gleichseit. Abschrift Pap. Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. Cop. von Gericke fol.65. Schultze S. 435. Smalian fol. 198. Stadtbibliothek zu Magdeburg. — tausent vierhundert darnach im sechsundsechzigsten jahre am montage nach dem sontage Vocem iucunditatis.
Der Revers stimmt mit dem des Erebischofs Dietrich überein.
1466. Mai 12. Magdeburg. 29. Ersbischof Johann verspricht, die vor ihn zur Entscheidung kommenden Sachen nach Sachsenrecht su entscheiden.
Gleichzeit, Abschrift Pap. Haupt-Staatsarchiv zw Dresden. Cop. von Gericke fol.65'. Schulte 8.437. Smalian fol. 200. — Magdeburgk — tausent vierhundert darnach in dem sechsund- sechzigsten jahre am montage nach dem sontage Vocem iucunditatis.
Der Hevers stimmt mit dem des Ersbischofs Peter überein.
1466. Mai 13. 30.
Die Bürger Cone und Thomas Rode beseugen, dass ihnen Ers- bischof Johann 28 Gulden jährlich aus dem Ackerwerke zw Wana- leben, dem See au Domersleben und anderem Zubehör der Burg Wanzleben für 3200 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M, s. r. Wansleben Nr. 34.
— thusent vyrhundert darnach im sechsundsechzigesten jare am dinstage nach dem sontage, als man in der hilligen kirchen singet Vocem iocunditatis.
Gesehichtsq. d. Pr. Sachseu XXVIII 3. 9
18 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Ausser den 3200 Gulden hatien die Rode noch 1000 Gulden an der Burg Wanzleben nebst Zubehör, für welche der Ersbischof bis zum Wiederkauf jährlich 50 Gulden Zins su besahlen hatte. Der Brief darüber von demselben Tage und im übrigen völlig gleichlautend mit diesen, findet sich s. r. Wangleben Nr 35. — Cop. 67 fol. 89* und 91". Die Reverse des KErabischofs fol. 88° und 90".
1466. Juli 12. Giebichenstein. 91.
Erzbischof Johann bittet den Kurfürsten Friedrich von Branden- burg, er möge den Termin, den er zur Entscheidung der Streit- punkte unter ihren Unterthanen, besonders die Gefangenschaft des Ortgiss Klenke betreffend, nach Gardelegen angesetzt hatte, nach der Ernte nach Jerichow verlegen und selbst dorthin kommen, wie auch er mit den Vertretern der Stadt Magdeburg dort erscheinen werde.
Or. Perg.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. III, 1, S. 394.
— Gebichensteyn am sonnabend sent Margarethen abend anno domini etc. LX sexto.
1466. August 6. Magdeburg. 32.
Heinrich Salomonis aus Magdeburg ist Zeuge bei der Übertragung des geistlichen Schutzes der Augustiner Sachsens und Thüringens an mehrere Stifter und Klöster durch Erzbischof. Johann.
Or. Perg. Sp.abgefallen.
Fürstl. Bibliothek zu Wernigerode.
Jacobs, UB. von Langeln, Himmelpforten u. Waterler S. 165.
— Datum et actum in aula nostra Magdeburgensi sub anno mille-
simo quadringentesimo sexagesimo sexto, indictione quarta decima, die vero Mercurii sexta mensis Augusti —.
1466. September 12. Gicbichenstein. 99.
Erebischof Johann antwortet dem Kurfürsten Friedrich von Branden- burg wegen Anspruchs an einen seiner Schutsjuden.
Or. Perg.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod. diplom. Brundenb. III, 1, S. 395.
Unsern fruntlichen dinst und was wir liebs und gots vermogen allezit zuvor. Hochgebornner furst, besundern lieber herre und vetter. Uwer liebe hat uns nehst spruche halben, so yr zu Anidarn unserm
Nr. 81—85. 1466 —1467. 19
joden vermeint zu haben, geschrieben und ist nach anderm inhalde berurende gewest, uch gein demselben Anidarn eynen richter zu geben und das yr des den alden Jsacken joden nicht uszluget etc. Solliche uwer schrieffte haben wir dem nehstgnanten Jsacken jodenmeister, unserm joden, so schire wir yn inbeymsch zu seine erfuren, zugeschickt und ym darbie nottdurfftig geschrieben, daruff er uns itzund den ingeslossen brieff zu antwort wider gesand hat, darusz uwer liebe Jsack joden erbietung von Aniders und sinerhalb wol vernemen wirdet. Was nu derhalben uwer liebe willens sein wirdt, das furder guts dorinne wir thun sollen, so sind wir des, wann uns von uwer liebe das zu erkennen gebin wirdet, und auch uwer liebe sust zu dinst und willen zu seine gantz willig. Gebin zu Gebichenstein am fritage nach unser lieben frauwen tage irer geburth, anno domini etc. LX sexto.
Johannes, von gots gnaden ertzbischoft zu Magdburg, primas in Germanien, pfalz- grave bey Reyn und herzog in Beyern.
Adresse: Dem hochgebornen fursten herr Friderichen , marcgraven zu Brandburg etc.
1466. December 5. 34.
Die ‚Prühte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halber- ‚ Quedlinburg, Aschersleben, Hildesheim, (Göttingen, Han-
Med Eimbeck, Nordheim und Helmstädt teilen Herzog Friedrich dem ältern von Braunschweig und Lüneburg mit, dass sie mit Herzog Wilhelm dem ältern in Fehde gekommen seien, weil er seinen Sohn Wilhelm den jüngern, in der Fehde gegen sie, die Städte, unterstütst habe, und sagen infolgedessen auch Herzog Friedrich dem ältern ab.
Or. Perg. S. der Stadt Braunschweig abgesprungen.
K. Staatsarchiv zu Hannover. — verteynhundert darna in deme sesseundesestigesten jare am
ridage vor sunte Nyeolai dage.
——— — — — -— m
1467. Februar 12. 39.
Der Rat von Magdeburg verpflichtet sich, den Jahressins von 6 Schock Groschen, welchen er wiederkaáuflich für 100 Schock an Drewes Schütte verkauft hatte, von jest ab, nachdem die Erben desselben sich darüber vertragen und diesen Vertrag in das Scheidebuch des Rates haben schreiben lassen, an Elisabeth, Drewes Schüttes Schwester, Klosterjungfrau zu Egeln, und an dieses Kloster zu sahlen.
Cop. 421* S. 215. St. M.
28
20 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
— dhusend verhundert yar dar na in dem sovenundesestigisten yare am donredage na dem sondage, alse de hilige kerke singet dat ambacht Esto mihi.
——— — —ÓM—
1467. Februar 23. 96.
Heinrich Salmon und Curd Dorre bezeugen, dass ihnen Ere- bischof Johann 30 Gulden jährlich aus dem Geleite und Zoll zu Wolmirstedt wiederkäuflich für 600 Gulden verkauft hat. Diese Summe diente zur Ablösung eines von den Harkstro aufgenommenen und gu den Kosten, welche die Konfirmation des Ersgbischofs durch den Papst verursachte, verwendeten Kapitals von 1000 Gulden. Den Rest von 400 Gwulden zahlen die beiden ge- nannten Bürger ebenfalls für einen jährlichen Zins von 20 Gulden aus der Burg Wansleben.
2 Or. Ferg. gleichlautend, eins mit dem Siegel Salmons, das andere mit
dem Dorres. St. M. s. r. LB* Nr. 239. 240.
— thusend vierhundert darnach im sobenundesechezigesten jare am montage nach sent Peters tage Cathedra gnant.
Die Reverse des Evrgbischofs Cop. 67 fol. 82 und 82°.
1467. März 3. 3. Anna, Peter Beckers Frau, klagt beim Rate von Zerbst wegen Alimente.
Or. Pap. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen gar willigen deinst tovorn. Ersamen wolwysen leven hern und frundes. Jk clage jw mit jammer gar clegeliken over Claws Koldysz juwen medeburgher, nemliken umme etlike unthemelike ge- schichte und overholunge, dy he my armen frouwen bewyset heth in sodaner wyse vorvolgende; des weren veirthein dage vor den hilgen wynachten negest vorgangen dry jar, dat dy sulve Claws Koldysz gingk heymeliken und by nacht slapener tyd an und wedder myn wethen und willen in myn husz upp der olden bruggen und quam dar sulves vor myn bedde, dar ich lach und slepp und wekkede my uth deme slape und gaff my to vorstande und nodegede my gar hefitigen in mannicherleyem listigen leyffkosende und vorgave, dat ik dar sine unthemelike vleschlike begherlicheit wolde vullenbringen und my mit ome vermengen etc. sodanne unthemelicheit und vorgave vorsede ik ome don dar sulves gar vaken mannicherleye wisz und wolde ome nicht vulborden, wente ik upp sodanne unthemelike daeth in alle den dagen mynes levendes nü to donde gedacht hadde und is von my vor der tyd ok nicht erfaren; tom lesten alse ik ome nach sodaner vor- berurder leifkosunge und vorgave nicht wolde vulborden, don lovede
Nr. 36— 39. 1467. 21
und swur he my mit hande und munde eyn recht redelik und vul- komen echte und wolde my so tho eyner eliken frouwen hebben, dy wyle dat he levede, darupp dede ik don sinen willen van der obgnanten tyd an wente in dy vulle weke in der vasten und done warth ik van ome swanger und dar na ver daghe vor sunte Thomas dage vor wynachten thelede ik van ome eyn kind und dat sulve kind hebbe ik ome boven twe jar gar swarliken gefudet und geholden und holden laten etc. ersamen wolwysen leven hern, ik bidde juwe ersamicheit fruntliken unde deinstliken durch god und dat recht, gy willen den sulven Claws Koldysz juwen medeburgher entliken underwisen und vermogen, dat he sin kindt kortliken to sick neme und vor sodanne fudinge und holdinge des kindes mynen willen make und vor dat geloffte des echten kortliken genuch doe, uppe dat ik darumme vorder ander grothe theringe und arbeyt nicht bedryven dorffe. Ok, leven hern, bidde ik jw, gij willen vormogen Claws Koldysz frouwe, dy nu by ome is, dat sy my vorder nicht mehr to reden sette effte ovel dencke, alse sij in velen steden in korth myner gedacht heth, und dat sy my ok nicht mehr anspye, alse sij deth nu kortliken lest in juwer stad was, wente my armen írouwen wert doch bange genuch an deme, dat dy gnante Claws by my bewyset heth. Ersamen leven hern, be- wyset juw hirane in dem besten, wil ik alle tyd willigen gerne vor- deynen und bidde juwe richtige antwerde, dat ik my in korth im besten dar na moge schicken. Geschreven to Magdeburgh under dussem gebeden ingesegil am dinstage na Oculi anno LX septimo.
Ane Peter Beckers.
Adresse: Den ersamen und wolwisen burgermestern und radt- mannen tho Czerwist —.
1467. März 19. 38.
Die Bürger Heyne und Kone Wittekop verkaufen an die Abtissin Clara Lindow, Priorin Beate Runtorp und den Konvent des Klosters S. Lorena 30 Gulden jährlich aus Stassfurt und Sülldorf wiederkäuflich für 500 Grulden. Cop. 378 fol. 81". St. M, — XrII* darna in deme sevenundesestigesten jare des donredaghes vor deme hilgen Palme daghe.
—— — MÀ
1467. März 25. 39.
Der Bürger Arnt Becker beseugt, dass ihm Erebischof Johann
, Mark und einen Vierdung jährlichen Zinses aus den Ein- kanfien der Stadt Stassfurt bestätigt hat, welche aus einer Wieder- kaufsverschreibung herrühren, die Ersbischof Dietrich vormals
22 Urkundenbuch der Stadt Magdebnrg.
den Kónigen zu Magdeburg zum Behuf der Einlösung des vom Erzbischof Burchard Ill. an die Herren von Hadmersleben ver- seteten Schlosses gegeben halte.
Or. Perg. Sp. — Cop. 67 fol. 81. St. M. s.r. LB? Nr. 241.
— thusend vierhundert darnach im sobenundesechtzigsten jare am mittewochen nach dem heilgen Palmen sonntage.
Der Hevers des Ersbischof Cop. 67 fol. 80.
1467. April 7. 40.
Die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig und Halle klagen
den Städten der Altmark die Rechtsverletzungen, welche Göttingen,
Hildesheim, Hannover, Nordheim und andere Städte durch Hergog
Friedrich von Braunschweig und Lüneburg erlitien, und dass
gleichwohl Kurfürst Friedrich dieser Städte Feind geworden sei. Riedel, Cod, dipl. Brand. I, 22, S, 496.
— des dingstages na Quasimodogeniti anno etc. LXVII.
1467. April 16. Calbe. 41.
Ersbischof Johann belehnt die Brüder Tile, Brand, Claus und Heinrich Sulle mit einem freien Hof su Stassfurt vor der Burg, der vormals Henise Harkstro gehört hatte, in Anwesenheit seines Rates Bernd von der Asseburg und Curds von Diskow, zu Stass- furt gesessen.
Or. Perg. Sp. abgefallen. St. M. s.r. Stassfurt Nr. 15.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im sobenundsechczigsten jare am dornstage nach dem sonntage Misericordia domini.
1467. Mai 5. 42.
Der Rat von Mugdeburg bittet den von Zerbst um Übersendung einiger Gewappneter.
Or. Perg. Si. abgesprungen:
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn, ersamen besundern leven frunde. Wij bidden, juwe live willen uns tho eynem huvewerck ver efte, eft gij nicht wol enmachten, dre gewapede to perde myd harnsche und tuge wol utgericht ligen und de amme donnerdage negestkomende oppe den avend uns in unse stad in der herberge in unserm voder hebben und senden, dat willen wij jegen juwe leve imme geliken und guteren,
Nr. 40— 44. 1467. 23
wur wij mogen, gerne wedderumme vordenen und begeren des juwe antwerde. Geschreven am dinsedage post Vocem iocunditatis under unser stad secrete anno domini ete. LX septimo.
Radmanne und inningesmeister der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen tho Czerwist —.
1467. Mai 29. Quedlinburg. 43.
Ersbischof Johann und Kurfürst Friedrich von Brandenburg söhnen die Herzöge Wilhelm den älteren und Wilhelm den jüngeren und Friedrich von Braunschweig mit den Städten Goslar, Magde- burg, Braunschweig, Halle, Hildesheim, Göttingen, Halberstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Hannover, Einbeck, Northeim und Helmstádi aus. Or. Perg. Stadtarchiv zu Braunschweig. Erath, Cod, dipl. Quedlinb, Nr. 799. Riedel, Cod. dipl. Brand. II, 4, S. 385 (mit dem falschen Datum 1447 Juni 9) und II 5, S. 110., Schmidt, UB. von Göttingen II, Nr. 301. Janicke, UB. von Quedlinburg 1, Nr.465. — Regest: Schmidt, UB. der Stadt Halberstadt, Nr. 1029. Hanserecesse 2, Abth. V, Nr. 765.
— Quedlinburgk — thusend vierhundert darnach im sobenunde- sechezigsten jare amı fritage nehst nach unsers herrn lichnams tage.
1467. Juni 10. 44.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Lüneburg, nachdem er dessen Sache auf dem Tage in Quedlinburg wahrgenommen, dieser möge nun zu dem nach Gardelegen anberaumten Tage seine Ver- ireler senden.
Or. Perg. Si. nur noch Reste.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern leven frunde. Wij hebben sunderges uppe dussem negist vorgangen dage tho Quede- lingborch geholden, ind alderflitigiste wij mochten, bij den ernwerdigisten und irluchten hochgebornen fursten unserm gnedigen hern von Magde- borch etc. unde dem marggrafen von Brandenborch etc. juwes besten gerameth unde fort gesath, so gij des von den juwen, so wij nicht twyfeln, wol bericht unde ok uth deme recesse der berichtinge vor- nemende werden, unde guden frunde, nach deme nu der unde anderer sake wegen forder eyn fruntlik dach des andern unde negisteu dages na Johannis Baptiste schirstkomende uppe den avend bynnen Gardelege to synde vorramet und besproken is etc. so wij uns vorsehin, juwer
24 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
leve eyn sodanes ok van den benomeden fursten geschreven unde witlik gedhan werde, is unse gude wolmeyninge unde ratszgutdunken, gij willen de juwen dreplike juwes radesz halfen uppe de gnanten tijdt darsulves bynnen Gardelege in der herberge hebben, dar wij denne juwes besten, so wij forderst mogen, aver gerne dhon unde fortsetten wollen, hopende de dinge werden sik juwend halfen wol fortgankliken begeven unde fynden, unde wurmede wij juwer leve forder to willen unde dinste syn mogen, dhon wij in flite gerne. Geschreven am middeweken infra octavam Corporis Cristi under unser stad secrete anno domini etc. LX septimo. Radmanne unde innigismeister der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wyszen borgermeistern und radmann tho Lunenborch —.
1467. Juni 11. Calbe. 45.
Uf dornstag nach Bonifacij anno domini etc. LX septimo zcu Calbe ist zwischen dem Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. und dem Bürger Drewes Clulging verabredet, dass sie binnen 8 Wochen ein Vergeichnis ihrer Forderungen dem Erzbischof behufs Beileyung ihres Streites einreichen sollen; auch verpflichten sich beide bei Strafe von 100 Gulden, sich dieser Entscheidung zu fügen.
Cop.67 fol. 399". St. M. Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 302.
1467. Juni 16. 46.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen der Unbilden eines Zerbsters gegen die Männer von Jüterglück.
Or. Perg. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zw Zerbst. . Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde. Uns hebben clagende angebracht unse menne van Juterclik, de uns van wegen der borch Gummer tho vordedingede tostan, wu eyner gnant Hans Walter juwe borger zee' bedreuwe tho bernende efte buten landes in vromde gerychte to tende und zo mannigerleyge unwege, Zo zee des eygentliken berichtet sin, gegen zee vorneme, so zee ohme dath nichtes plichtich meynen to sinde etc. wu nu dem, guden frunde, bidden wii, gij willen den sulven juwen borger also underwisen und hebben, dat he alsodanen unwise und drauwande jegen de unsen vorgnant avestelle, wante meynet he zee wurumme to bededingede, juwe leve efte wy schullen ener mechtich sin, ohme vor jw edder uns alles geliken und rechten to plegende, und denken nicht ungerecht to sinde, so zee uns des alles eygentliken berichtet hebben,
Nr. 45—50. 1467. 25
und willen jw, guden frunde, hirinne gutwilligen bewisen und hebben, darane don gij uns wol to dancke und wij vordenend jegen juwe leve im geliken und groteren, wur wij mogen, gerne. Geschreven amme dinsedage post Viti under unser stad secret anno etc. LXVII.
Radmanne und inningesmester der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den € ersamen borgermesiern | und radmannen to Czerwist —
1467. Juni 22. : 47.
Margarethe, Hans Geferdes Witwe, quittiert den Rat von Zerbst über 25 Gulden rückständiger Zinsen. Or. Pap. Si. (Hans Geverds Siegel). Stadtarchiv zu Zerbst. — ferteynhundert jar darna in dem sefenundesestygesten jare des mandages for sunte Johannes babtysten dage.
1167. Juli 3. 48.
Heyne Wiltekop zw Magdeburg stellt dem Rate von Zerbst eine Schuldverschreibung über 200 Grulden aus.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst. — am fridage in sunte Olrikes afende anno LXVII etc.
1467. Juli 8. 49.
Die Raimannen von Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Göttingen, Hildesheim, Hannover, Einbeck, Northeim und Helmstedt bitten Lübeck, wegen der Beraubung seiner Kauf- leute in der Mark Brandenburg nicht Stendal verantwortlich zu machen, welches sich bemühl habe, den Kurfürsten Friedrich zum Schadenersale au bewegen.
Abschnift.
Stadtarchiv zw Lübeck.
Regest : Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 37. (14)67 s. Kyliani.
1467. Juli 13. 50.
Der Rat von Lübek schreibt an die zu Braunschweig versammelten Abgeordneten der Städte Goslar, Magdeburg, Halle, Halberstadt, Hildesheim, Einbeck, Nordheim und Helmstedt über die von seinen Bürgern erlittene Beraubung in der Mark Brandenburg.
Or. Perg.
Studtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. 1, 15, S. 300. Reyest: Hanserecesse 2. Abt. VI,
Nr. 38.
— am dage Margarete virginis anno etc. LXVII°.
26 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1467. Juli 27. Calbe. 91.
Der Hat und die Schöffen von Magdeburg bitien den Hat von Calbe, auf die Burg daselbst zu kommen, um der Entscheidung eines Streites zwischen dem Erzbischof und Jacob to der luchten beisuwohnen, da von seiten des ersteren niemand zur Verhandlung erschienen se.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
Stadlurchiv eu Calbe a. S. Handelbuch Bl. 25.
Nach Cristi unszes herrn gebort der mynretal im LXVII° jare am mandage nach Jacobi sint gekomen dy ersamen und wiszen borger- meystern und radtmannen und schepen der alden stadt Magdeborch, szo sy van dem erwerdigisten unserm gnedigen hern van Magdeborg up der borch to Calve tho wesen bescheyden weren, deme rechtsproke twischen on und Jacob to der luchten noch to donde, und hebben dar mit sik gehadt ore tuchnisse und dy jennen, den.dy sake anlangede, szo denne unsze gnedige herre nicht en was noch nymant von synen wegen, deme dy sake bevolen wer weszen, hebben se uns laten bidden, dat wy to on up dy borch komen wolden, deme wy denne szo gerne diden, dar sy denne vor unsz eyne protestacien deden, dat sie dar weren, und wolden deme rechtsproke noch don mit oren tugen, benemliken sint dar jegenwerdich gewesen: Cone Rode, Hinrik Mulre, Hans Bilring, Heyne Wen... Thomas Harkstro, Hinrik Alman, Hinrik Brand, Jacob Smed, Papellitz, Mauritz Smed, Hans Mulre, Gerke Fure, Ludeke Stin, Ludeke Jrslove, Siverd Flemigh, Bartholonieus Czemp...!.
! Umrollständige Namen.
1467. August 5. | 52.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Albrecht von Anhalt wegen seiner Güter in Ladeburg. Or. Perg. Si. abgesprungen. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Unsen willigen denst tuvorn. Hochgeborn furste, gnedige leve her. So juwe gnade uns aver van wegen des dorpes Ladeborch etc. ge- schreven haben, hebben wy des juwer gnaden schriffte tu guden maten vorstan unde, gnedige here, is uns zodane saken und umme de breffe zere uth deme synne gekomen und de to sakende gantz wilde. Wurumme, gnedige her, is unse gude wolmeninge und flitige bede, juwe gnaden willen by dem proveste to Letzke, dede eyn sodanes in pantschopp hebben, vorfugen laten, dar zw uns eyn sodanes erinnern, wu dat dar umme gelegen sy, willen wy uns danne juwen gnaden to denste und wolgevallen gerne gutwilligen und oprichtichliken darinne holden und bewisen, wante wur mede wy den sulven juwen gnaden to denste sin
Nr. 51—55. 1467. 27
mogen, don wy in besunderen flite gerne. Geschreven am middeweken Oswaldi under unser stad secrete anno etc. LXVII.
Radmanne und inningesmester der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn grafen Albrechten, forsten tu Anhald etc.
1467. August 14. 99.
Lübeck erwidert den am 4. August zu Magdeburg versammelten Ratssendboten von | Goslar, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck und Helmstedt und dem Rate von Magdeburg, dass es die Beraubung seiner Bürger in der Mark Brandenburg nicht unbeachtet lassen könne und dass die Angelegenheit weiter verfolgt werden müsse.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zu Lübek.
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 39. (14)67 vigilia Assumpcionis Marie.
— —MÀMM— ——
1467. August 21. 94. .
Thomas Harkstro, Meister, und Cone Emden, Ratmann der Ge- wandschneider- Innung und Verweser des Heiligen Geist- Hospitals, quittieren den Rat von Zerbst über 3 Mark weniger einen Vierding, die dem Speisemeister des Hospitals Claus Harkstro bezahlt worden sind. Or. Pap. Si. (Thomas Harkstro). Stadtarchw zu Zerbst. — XIM° jar in dem sevenundesestigesten jare des fridages vor Bartholomei.
1467. August 24. 95.
Quedlinburg und Aschersleben schreiben an. Magdeburg und setzen auseinander, dass sie keineswegs, wie der Städtetag eu Magdeburg behauptet, den Städten vertragsgemäss in Strafe verfallen seien, weil sie sich mit Herzog Wilhelm dem älteren von Braunschweig uusgesöhnt; sie beschweren sich über Halberstadt, welches ebenso gehandelt habe wie sie, und erbieten sich zu Recht vor Bischof Gebhard von Halberstadt.
Konzept Pap.
Stadtarchiv zu Halberstadt.
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nv. 40
— am mandage Bartholomei apostoli anno domini etc. 61.
28 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1467. September 10. Calbe. 96.
Erebischof Johann verkauft an Berthold Swisow und seinen Stief- sohn Hermann Nyenburg den Salpeterhof vor Calbe, welchen der ergbischófliche Vogt daselbst von Fritesche von Erfurt gekauft hatte, für 20 Gulden jährlich auf drei Jahre und ausserdem im Amite Calbe die Gewinnung des Rohmaterials zur Herstellung von Sal- peter für 40 Pfund geläuterten Salpeters jährlich.
Cop. 67 fol. 92.
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im sobinundsechtzigsten jare am dornstage nach unser lieben frouwen tage yrer geburth.
1467. November 12. 57.
Abt Matthias und der Konvent des Klosters Riddagshausen be- kennen, dass ihnen Erzbischof Johann 40 Gulden jährlich aus der Vogtei und dem Solgute zu Stassfurt für 1000 Gulden wieder- käuflich verkauft hat, um damit einen Zins von Tile und Peter Lindow zu Magdeburg zurückzukaufen. Ferner kauft das Kloster noch 40 Gulden jährlich aus jenen Gütern für 1000 Gulden, womit der Erzbischof einen Zins von Grosse Kone und Hermann und Hans Dodeleben zurückkauft. 2 gleichlautende Or. St, M.s.r. LB* Nr. 243. 244. — thusend vierhundert darnach im sobenundsechtzigsten jare am dornstage nach Martini des heiligen bischoves.
1467. November 24. 98. Arnd Hartmann zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 10!, Gulden Rente.
Or. Pap. Si. Stadtarchiv zu Zerbst.
— an sente Katherinen avende anno etc. LXVII.
— ————— -——— ———
1468. Januar *. 59.
Der Domwikar Matthias Wulsleger verkauft seinen Mitvikaren einen Gulden jährlich aus seinem Hause in der „ledderstrate“ gegenüber dem Thorwege der Brüder zu S. Pauli mit Erlaubnis der Abtissin von S. Agnes als Lehnsherrin wiederkäuflich für 20 (Gulden.
Cop. 31 fol. 99. St. M.
— virtbeinhundert jar darna im achteundesestigesten jare am dunredage post Epiphanie domini.
Nr. 56—62, 1467 —1468. 29
1468. Januar 19. 60.
Erzbischof Johann und Markgraf Friedrich von Brandenburg beurkunden den Empfang von 6000 Gulden, welche die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Einbeck, Hannover, Northeim und Helmstedt den Herzog Wilhelm dem älteren von Braunschweig eu zahlen hatten.
Or. Perg. Sp.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 43.
— dinxedages na s. Anthonii 1468.
m o o— —Á—ÓMMÀMMM —
1468. Januar 20. Calbe. 61.
Die Brüder Heinrich, Gottfried und Andreas von Molisen ver- kaufen mit Zustimmung des Erebischofs an die armen Leute im neuen Hospital S. Gertrudis unter dem Ufer 2!|, Gulden jährlich aus ihrem Hofe zu Seehausen, der denen von Seggerde gehört hat, und von 10 Hufen daselbst wiederkäuflich für 50 Gulden.
Cop. 67 fol. 114". St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im achteundsechtzigsten jare am mittewochen sent Fabians und Sebastians tage.
1468. Januar 22. 62.
Der Rat von Magdeburg schickt dem von Zerbst einen Brief des Hersogs Albrecht von Braunschweig und bitte um Antwort.
*4 Or. Perg. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde, Dissen ingelechten breff, den gij wol vornemende werden, heft de hochgebornen hern Albrecht to Brunswik hertoge juk belande ete. an uns geschreven, van des wegen is unse gude wolmeninghe, gij willen deme gnanten hern dar opp bij dissem jegenwerdigen synen boden juwe antwerde und menynge schreren, und wurmede wij jw vorder to willen und denst sin mogen, don wij gerne. Geschreven ame fridage Vincencij martiris under unser stadt secret, anno domini etc. LX octavo.
Radmanne und inningesmester der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistere und radmanne to Czerwist —.
90 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1468. Februar 15. 63. Einige Bürger von Magdeburg leisten Bürgschaft für den Kustos Peter Smedt.
Cop. 26 fol. 161. St. M.
Anno etc. LXVIIH, die lune, XV mensis Februarii honesti viri Hans Wilken, Kone Konrades et Loddewig Goltsmed, cives. veteris civitatis Magdeburgensis fidem fecerunt pro Petro Smedt clerico pro custode assumpto, idemque Petrus iuravit ut supra in armario presen- tibus Hanse Drakenstede et Heinrico Wegener custodibus ibidem etc. H. Rodewoltt notarius subscripsit.
— T —— — nn
1468. März 16. Calbe. 64.
Burchard und Busse von Bardeleben verkaufen an Te von Lindow zw Magdeburg 18 Scheffel Roggen jährlich aus einer Hufe eu Barleben wiederkäuflich für 20 Gulden. Cop. 67 fol. 116". — QCalbe — thusent vierhundert darnach im achteundsechtzigsten jare am mittewoch nach dem sontage Reminiscere.
Der Revers, den Zins in 4 Jahren wiedersukaufen, Cop. 67 fol. 47 ".
1468. April 20. Magdeburg. 65.
- Erebischof Johann belehnt Augustin Jaghewinkel, Altarisien zu S. Agnes, mit einer halben Hufe auf Wissmenger Felde, welche jährlich 5 Schillinge und 10 Pfennige und 2 Hühner Zins bringt, und welche der Vater des Altaristen von Heinrich Ketke, Bürger zu Magdeburg, zu Lehen gehabt hat.
Or. Perg. Sp. St. M.s.r. Agneskloster Nr. 112. — Magdeburg — thusend vierhundert darnach im achteunde-
sechezigsten jare am mittewochen in der heiligen osterwochen.
1468. April 20. 66.
Hans Rode und Gese, Cone Hilgendorfs Witwe, bekennen, dass ihnen Ersbischof Johann 50 Gulden jährlich aus dem Gteleite und anderen Einkünften zu Wolmirstedi wiederkäuflich für 1000 Gulden verkauft hat, welche Summe zur Einlösung des an
Nr. 63—68. 1468. 81
Heinrich von Bortfeld verpfändeten Schlosses Egeln verwendet wurde. Or. Perg. Sp (Rodes). — Cop. 67 fol.126“. St.M.s.r. LB* Nr. 245. — thusend vierhundert darnach im achteundsechezigsten jare am nıittewochen in den osterheiligen taghen.
Der Revers des Ersbischofs fol. 125”.
—— ——— ——
1468. April 21. Magdeburg. 61.
Ersbischof Johann verkauft mit Zustimmung des Domkapitels 30 Mark jährlich aus Gross-Salze an die Prokuratoren des Domes für 1200 Gulden wiederkäuflich. Dieser Zins war früher vom Ersbischof Albrecht an Hans Emden und ‚Hans und Claus Weddele zu Magdeburg und vorher von Ersbischof Peter an Flor vor den Juden, Henning Emden, seinen Sohn Hans, Weddele Bruns und Hermann Ciliacus für 300 Mark versetst, welche Summe der Erzbischof zur Lösung des Schlosses Wansleben ver-
wendet hatte. Or. Perg. 2 Sp. St. M.s.r. LB* Nr. 246. — Magdeburg — thusend vierbundert darnach im achteundsech-
czigsten jare am dornstage in der heiligen osterwoche.
Der Revers der Prokuratoren Nicolaus von Ammendorf und Mau- ricius Schonow s.r. LB*. Nr. 250. Cop. 67 fol. 127. 128.
1468. April 21. 68.
Meister Matthäus Lenteke und Ratmann Hans Rode von der Grewandschneider- Innung, Vorsteher des Heil. Geist- Hospitals, bekennen, dass ihnen Ersbischof Johann 23!, Mark jährlich aus seinem Zinse aus Gross- Weddingen für 800 Gulden zum Behuf des Hospitals wiederkäuflich verkauft hal. Diese Summe ist an Ritter Busse von der Schulenburg und seinen Sohn Frische ge- gahli, denen sie von Ersbischof Friedrich verschrieben war; vor diesen hatten Henning Schartow und Claus Loyteir den Zins erhoben auf Bilten Curts, Bernds und Busses von der Asseburg, denen der ganze Zins aus Gross-Weddingen (58 Mark) susammen mit dem Schlosse Hadmersleben vom Erzstift verpfändet war. Or. Perg. 2 Sp. St. M.s.r. LB* Nr. 247. — thusend vierhundert darnach im achtundsechczigsten jare am dornstage in der heiligen osterwochen.
32 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1468. April 21. 69.
Abt Matthias und der Konvent des Klosters Riddagshausen be- kennen, dass ihnen Erzbischof Johann 40 Gulden jährlich aus der Vogtei und dem Solgute zu Stassfurt wiederkäuflich für 1000 Gulden verkauft hat, um damit Zinsen von Hermann von der Dolle, Valentin Emden und Hans und Hermann Dodeleben und ihrer Schwester Melte gurückzukaufen.
Or. Perg. 2 Sp. — Cop. 67 fol. 119°. 190 v.
St. M. s.s, LB* Nr. 248. | — thusend vierhundert darnach im achteundsechczigesten jare am
dornstage in den osterhilgen tagen.
1468. Mai 20. 40.
Lübeck teilt den Städten Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim, Göttingen, Einbeck und Hannover mit, dass der deutsche Kauf- mann zu Brügge sich mit Antwerpen vollständig ausgesöhnt hat und den dortigen Markt wieder zu besuchen gedenkt. Die Abschrift des Vertrages verspricht es später zu schicken. Gleichzeit. Abschrift. Pap. Stadtarchiv zu Hildesheim. Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 88. (14)68 am fridage vor Vocem iocunditatis.
Ein gleichlautender Brief an Stendal ist nach dem Or. daselbst gedr. bei Riedel. Cod. dipl. Brand. I, 15, S. 304.
1468. Mai 21. n "1.
Lübeck ladet Magdeburg, Braunschweig und die übrigen sächsischen Städte zu einer Tagsalzung ein sur Entscheidung über die Klagen des deutschen Kaufmanns in London.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
Regest: Hunserecesse 2. Abth. VI, Nv.89.
(14)68 sonnavend vor Vocem iocunditatis.
1468. Juni 18. 12. Der Rat der Neustadt ersucht den von Zerbst, die Bürgen Jacob Kerkeners anzuhalten, die rückständigen Gelder an Hans Krevet gu 2ahen.
Or. Pap. St. abgefallen. Stadtarchiv Pa orbs Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen unde vorsichtigen guden frundes. Uns hed angericht Hans Krevet unse borgher, wiser dusses
Nr. 68— 73. 1468. 83
breves, wu om achte schok grossen van Jacob Kerkeners weghen van Krakow umme sodan schicht willen, de om van den sulven Jacob schole geschyn syn, hinderstellich gebleven sy; beghert he wol sodan ghelt van den borghen in fruntschoppe entfangen lever denne in rechte to vordern, des he nicht wol sunder juwer leven hulpe unde rade don en kan, alsz he sik besorghet; wurumme bidden wy juwe ersamicheit gar flitigen, juwe ersamycheit syne borgen, nemeliken Valentin Iuterkow, Gereman unde Thomas Rochlitz, de vor sodanne ghelt up de vorgangen dagetid to betalen gelovet hadden, so he juwen leven wol selves de grunt der saken underrichten kan, wil underrichten, dat unsem gnanten borghere sodan schult unvortogert mehr van on werde gegheven, uppe dat om ander arbeyt unde moghe grotter darumme nicht mehr derfe nod syn, vordeynen wy alle tid gerne. Gheschreven under unser stad ingesigel am sonnavende na Corporis Cristi anno etc. LXVIII.
Borghermester unde radmanne der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen unde vorsichtigen hern borghermestern unde radmannen tho Czerwest —.
1468. Juni 22. 49.
Das Kapitel der Kapelle U. L. Fr. im erebischóf lichen Hofe begeugt. dass Borchard Coci ihm ein Haus gegenüber der Kirche U. L. Fr, behufs einer Memorienstiftung vermacht hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Stift S. Gangolphi A. Nr. 27.
Nos Henricus Hilterman thezaurarius, Botho senior totumque capitulum cappelle beate Marie virginis in aula archiepiscopali Magde- borg pro nobis et successoribus nostris tenore presentium recognoscimus, quod honorabilis dominus Borchardus Coci noster concanonicus zelo devocionis incensus cupiens temporalium commutacione celestium dona apprehendere domum suam in opposito turris ecclesie beate Marie virginis ordinis Premonstratensis in antiqua civitate Magdeborg sitam eidem capelle prefate et nobis pro curia canonicali in perpetuum habendam et ab eadem capella non alienandam pure propter deum contulit et donavit desiderans, ut ob salutem anime sue et suorum parentum ac domini Bertoldi Beire pie memorie quinque memorie cum vigiliis et missis animarum singulis annis certis temporibus secundum modum et tenorem libri mortuorum decimo octavo Kalendas mensis lanuarii expressis et signatis per nos et successores nostros peragantur, unde nos omnia ei singula prenarrata bona fide servari promittimus et nos et successores nostros ad hoc obligamus. In quorum testimonium presentem litteram sigillo capituli nostri duximus roborandum. Datum anno domini MCOCCLX VIII? ipso die sanctorum decem millium martirum.
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen. XXVIII. 3. 8
34 Urkundenbuch der Stadt Magdehurg.
1468. Juli 28. 44.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Halberstadt wegen einer zu Braunschweig zu haltenden Vorversammlung zu einem Tage in Lübeck, wo über die Klagen des deutschen Kaufmanns gu lübeck verhandelt werden soll.
Cop.463® Nr.237.
St. M.
Unsern frundlichen denst tovorn. Ersame besundere lebe frunde. De ersamen jue un unse frunde von Lübeck hebben uns vermiddelst und dabi nach anbringunge der ersamen der dudischen kopman to Lunden in Engelandt liggende und hanterende secretarii genant meister Vanemate itzundt geschreben und darbi vortellen laten von schweren gebrecken dem silben kopmanne und so dann privilegien und friheiten, darwegen in langen jahren erwerfen und vante her gebrucket un wedde- stande und belangende etc. und begerende darum vormiddelst juen und der andern erlicken stede juer und unser frunde erbaren rades- zendeboten an tage decollationis sancti Johannis Baptiste negst kommende binnen orer stadt to sinde etc.. und darumb und von deszwegen und ob de ersamen jue und unse frunde von Brunschwig in korten derwegen uppe unser namhaftigen beteikenden und vorschreben dach nach juer und der andern erlicken stede uppe dissen orde vorbutschop binnen orer stadt uns underlanges darub und so daen dorchfart to Lübecke to besende, to beradende etc. itzund geschreben hebben, so jue lebe alles ut dissen bibreffe von den von Lübecke wol eigentlich vornemen werdet, von desselbigen bidden wi, ju willen uns bi dissen jegenwerdigen verschrieben und witlich werden laten, wes juer lebe in deme to donde gesinnet sin, daran wi uns in unser antworde an unse frinde von Lübeck und von Brunschwig daropp wedder to donde desto eigentlich mögen weten to richten; dat vordenen wi jegen jue lebe, wur wi mögen in flite. Geben geschreben an sonnabendt vor Jacolii apostoli unter unser stadt secret anno domini ete. LX octavo.
Ratmanne und innungsmeister der alten stadt Magdeborch.
Inscriptio: Dem ersamen borgermeister und rühten to Halberstadt, unsern besundern leben frunden.
Ein gleiches Schreiben richten die Magdeburger an den Rat von Stendal, das noch im Or. daselbst vorhanden. Gedr. Riedel, Cod. dipl. Brand. 1, 15, S. 305. Regest: Hanserezesse 2. Abth. VI, Nr. 82.
Nr. 74—76. 1468. 85
1468. Juli 26. 4D.
Magdeburg schreibt der Stadt Lübeck, dass es die durch Hermann Wanmate überbrachte Ladung zur Tagfahrt seinen Nachbarstädten mitgeteilt habe und durch einen eigenen Boten antworten werde.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Lübeck.
Hegest : Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 102, 6.
(14)68 am dinsedage post Jacobi apostoli.
1468. August 8. | 46.
Der Rat zu Magdeburg zeigt der Stadt Stendal an, die Tagfahrt in Lübeck nicht besuchen zu können. Or. Perg. Stadtarchiv zu Stendal. Tech Cod. dipl. Brand. I. 15, 5.306. Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, r 83°.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besunderen leven. Juwer leve itzund schrifftlike antworde van wegen sodaner dachffard halfen van den erliken steden van der dutzschen hense nach vor- schrivinge der ersamen juwer unde unser frunde van Lubeke uppe decollationis Johannis Baptiste schirst komeude bynnen orer stad voramet mit beroringe unnd van wegen juwer anliggenden saken und gebreke halfen jw mit den benomeden unsen fiunden van Lubeke wedderstande gewesen und noch wedderstande und nach ingelechter copien und aveschrifft der ersamen juwer und unser frunde van Hamborch breves an jw gedhan, in bewege und in maten geszymet to synde, sodanen dachfart to besendende etc. hebben wy und nach vordaginge derwegen mit den erliken anderen markisschen steden juwen und unsen frunden und forder inhold juwer meyninge vormiddelst der benomeden van Hamborch schriftten to guder maten ingenomen und vorstan und, guden frunde, hebben uns de ersamen juwe und unse frunde van Halle und Halverstad alsodanen de gnanten dachfardt tho Lubeke to besendende van oren anliggenden saken und uth- geschickeden hofewerke genczliken avegeschreven, und so wii denne unsen hovedman vormiddelst unserm hofewerke und denren itzundt unserem gnedigen heren vau Magdeborch etc. gelegen und in juwer und unses gnedigen heren des marggraffen etc. herffardt uthe hebben und van gebodes wegen des legaten und anderer merkliker sake wegen, so wii des itezundt und umb de tyd Johannis mit unserm gnedigen heren van Magdeborch etc. und anderen dragen unnd vorhanndelingen halfen merckliken to dhonde, en mügen wii alsodanen de sulven dachfardt to Lubeke itezundt nicht besenden, so wii dat ok den van Lubeke und den anderen erliken steden, dar denne to dage vorgadert synde, bescheinigen und vorschriven wollen, und danken juwer leve
g*+
36 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sodaner vorbotschopp und schrifften deger gutliken, und wurmede
wii juwer leve to willen und denste syn mogen, dhon wy in flite gerne.
Geschreven am mandage Cziriaci et sociorum under unser stad secret,
anno domini etc. LX octavo. Radmanne unde innigismeister der alden stad Magdeborch.
1468. August 12. (4.
Magdeburg übersendet Lübeck die Absagen einiger Städte und sagt selbst ab, zur Tagsatzung zu kommen, da es sein Hofwerk und seine Diener dem Erzbischof geliehen habe.
Or. Perg.
Stadtarchir zu Lübeck.
Regest: Hanserezesse, 2. Abth. VI, Nr. 102, 18.
1468. Oktober 7. 48.
Hans Criffstede bekennt, dass er den Domvikaren Matthias Wul- sleger, Theoderich Budeler, Theoderich Storink, Johann Hunt, Heinrich Rodewolt, Henning Huselitte einen Gulden jährlichen Zinses von seinem Hause in der Siechenstrasse in der Sudenburg, das zweite Haus von U. L. Fr. Bruder Thorweg, wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 100. St. M.
— dusent virhundert jar darna im achteundesestigesten jare am fridage vor Dionisii des hilligen mertelers.
1468. Oktober 31. 19. Moritz Lam berichtet dem Rate von Zerbst über eine Schuld- angelegenheit.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen und wysen besundern guden frundes. So my denne juwe leve in vortyden in juwem sende- breve geschreven und darinne gebeden hebben, by deme ersamen Cord Unrouwen in vorfaringe to hebbende, uppe welke tyd de wedderlosinge des breves, den he van juwer ersamicheyd vorsegelt hefft, inholdende were etc. guden frundes, hebbe ik evn sodans nach juwer begher und bede by deme genanten Cord Unrouwen erworven und in erfaringe gekregen, dat de wedderloszinge sulkes breves, den he van juwer er- samicheyt vorsegelt hefft, upp Martini inholdene is, mik ok vorder ge- secht, wen gy to Magdeburgk qwemen edder van des rades wegen dar hen schigkeden, so wolde he sik mit jw darumbe wol gutliken eynen und vordragen, und bidde juwe leve evn sodans, dat ik jw nicht ehir geschreven hebbe, in keynem unwillen von my uptonehmende,
Nr.77 —82. 1468. 97
wente ick eyn sodans van deme gnanten Unrouwen nicht wol ehr er- faren konde, sundern wes ik jw vorder in andern saken to dinste und willen gesin kan, do ik willich und mit flvte gerne. Geschreven in vigilia Omnium sanctorum anno etc. LXVIII under mynen ingesegel. Mauricius Lam, burger to Magdeburg. Adresse: Den ersamen und wyszen burgermeister und radmannen der stad Czerwest —.
1468. November 14. | 80.
Die Bürger Heinrich Salmon, Heyne und Cone W'ittekop be- zeugen, dass ihnen Erzbischof Johann 79 (Gulden jährlich uus dem Geleite zu Salze, aus Biere, Altenweddingen und Bahrendorf wiederküuflich für 1580 Gulden verkauft hat, welche er eur Lösung des von seinem Vorfahren Erzbischof Albrecht an die von Querfurt versetzten Schlosses zu Salge verwendet hat. Or. Perg. Sp. abgefallen. — Cop. 67 fol. 158". 157 *. St. M.s.r. LB? Nr.2 — thusend vierhundert darnach im achtundsechezigsten jare am montage nach Martini des heiligen bischoves.
An demselben Tage verkauft Erebischof Johann unter denselben Bedingungen 47 (Gulden auch aus dem Geleite zu Salge zu demselben Zwecke an den Magdeburger Bürger Cone Emden und Melte, Caspar Losen Witwe, für 940 Gulden wiederküuflich. Or. Perg. mit Siegel St. M. s.r. LB*. Nr. 252. Cop. 67 fol. 154. 156.
1468. November 17. 8S1.
Hans Moller zu Magdeburg bitte den Rat von Zerbst, ihm 70 Gulden Schuld durch Martin, Georg Lisows Diener, und ausser- dem, was das Kloster zu Egeln gu fordern hat, zu übersenden.
Or. Pap. 9ı. Stadtarchiv zu Zerbst.
— des donredages na Martini LXVIII.
1468. November 22. N2.
Erzbischof Johann schreibt dem Rate von Halle, Abgesandte nach Calbe zu schicken, wohin er auch das Domkapitel und den Rat ron Magdeburg entboten habe. Or. Pay. Si, St. M. s. v. Erzst. M. II. 760. Johannes, von gots gnaden erezbischoff zu Magdburg etc. Unser gunst zuvor, ersamen vorsichtigen lieben getruwen. Als vr nehst der brive halben uch nuwelich von unserm herren dem
38 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
keiser zugeschickt von uns abgescheiden seyt, begern wir, ir wollet uff dornstag nach Andree uff den abend merglichen gein Calbe schicken, so haben wir uff fritag darnach zeitlich zu halbem mittage unserm capitel und dem rate unser alden stad Magdburg auch vor uns be- scheiden, usz sollichen schrifften und sachen nach noitdorfft zu handelne und zu ratslagen, des nicht verhalden ist uns zu dank. Gebin zu Calbe am dinstage Cecilie anno domini etc. LXVIII®.
Adresse: Den ersamen vorsichtigen rathmann und meistern der innungen unser stad Halle —.
1468. December 16. 83.
Der Rat von Lübeck schreibt an den Rat von Stendal wegen eines Schadens, den der Bürgermeister Heinrich Kastorp und andere Lübecker Bürger in der Mark durch den Markgrafen erlitten hatten, und fordert diesen auf, die Sache zur Entscheidung den Räten von Hamburg, Magdeburg, Braunschweig und Lüneburg zu übergeben.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 307.
— am vrydage na Lucie virginis anno etc. LXVIII*.
1468. December 22. 84.
Gottfried von Moltz, Bürger der Sudenburg, und seine Frau Emele, verkaufen mit Zustimmung des Dompropsts als Lehensherren 5 Gulden jährlich von ihrem Hause n. der Sudenburg gegenüber dem Judendorfe gelegen, wiederkäuflich für 100 Gulden an die Domvikare.
Cop. 31 fol. 101. Cop.25 8.99.
St. M.
— dusent virhundert im achteundesestigesten jare des donredaghes na sancti Thomas daghe des hilligen apostels.
1468. December ?7. Magdeburg. 85.
Erebischof Johann verpachtet auf 6 Jahre den Zoll zu Magdeburg an den Bürger Hermann Hartung für eine jährliche Abgabe von 100 Schock Groschen und bestellt ihn zu seinem Zöllner.
Cop. 67 fol. 114. St. M,
-- Magdeburg, am dinstage nehst nach des heilgen Crists tage der jare nach der geburth desselben thusent vierhundert darnach im acht- undsechtzigsten.
Nr. 883 — 88. 1468—1469. 39
1468. m 86.
Der Schuliheiss der Neustadt empfiehlt dem Bürgermeister von Zerbst einen Knecht.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen dynst to allen tyden bereyt. Leve hern borgher- meister, myk is wytlik geworden, wie dat ghi schulden ghesecht hebben, dat ghi gherne eynen knecht hedden, de uppe dat gherychte warde, so weyt ik nw wol eynen fromen knecht, de guk wol nutte were unde ock trewe (?) unde from (?) is, were guk dar wes umme, so schryvet myk dat en eyn kort wat wedder, so wil ik juk ore wol schikken, muchte ik guk unde deme rade wur ane to willen wesen, dat do ik to allen tyden gherne. Geschreven under mynen ingesegel Datum anno domini M? CCCC* LXVIII etc.
Fryezeze Peter, schulte in der nygen stad Magdeborch.
Adresse: Deme ersamen borghermeyster Ghewerde Klote —.
— — — € € ——— MÀ
1469. Januar 2. S7. Cone Rode, Heinrich Moller Bürgermeister, Hans Bilring, Matthias Palnitz, Heinrich Salmon, Heine Wittekop und Anthonius Krapp, Bürger zu Magdeburg, führen eine Aussöhnung zwischen dem Erzbischof Johann von Magdeburg und dem Möllenvogt Hans AMoring herbei, welcher von jenem wegen wnordentlicher Amts- führung gefangen geselzt war. Zugleich schwört Hans Moriny wegen des Gefängnisses dem Erzbischof Urfehde.
Or. Perg. Sp. abgefallen, — Cop. 67 fol. 198. St. M. s.r. Erist. Magd. XIV, Nr.23. — tauszend vierhundert dar nach im nuhenuudsechtigsten jare am montage nach Circumcisionis domini.
——— —— M—— — —
1469. Januar 4. 88. Der Rat der Sudenburg bittet den Erzbischof Johunn den Zwist zwischen seinem Knecht Barthold und dem Rate der Stadt Magde- burg beizulegen und ferner um Bestimmung, wie sich der Rat in Rechtsfällen zu verhalten habe.
Or. Pap. Si. abgebróckelt, St. M. s. r. A. Erzst. M. II, 609.
Unsern underdanighen plichtigen willigen dinst thuvorn. Erwerdigeste in god vader, irluchtede hochgeborne furste, gnedighe leve here. Wy bidden iwe forstliken gnade weten alzo umbe Bartolde jwer gnaden
40 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dyner unsern knecht, dye den unwillich ist mit dem erliken rade der alden stad Magdeborg, dat den tokompt von jwer gnaden gerichte halven in der Sudenborgk, alzo den jwe forstlike gnade berichtet wart van Hans Kolepel unsem alden burgermester to Kalve na Concepcionis Marie virginis des fridaghes, unde he sulven jwe gnaden berichten wirt; hyr umb bidden wir jwe forstliken gnade en to vorbidden tegen den ersamen rad to Magdeborg, he jwer forstliken gnaden bede geniten mochte, dat eyn sodane unwille byegelecht mochte werden, willen wy to allen tyden vorschulden. Fforder bidden wyr, alzo wy vake bye jwen gnaden gewest sin, alzo umb dye rechtikeyde, der wy uns gebruket hebben van alders wegen, de uns jwe forstlike gnade togesecht het, dor bye to laten, dar denne vele hinder twischen gekomen ist, bidden wy demuticlich, jwe forstlike gnade uns schriven wille, wy wir uns dar inne holden schullen den mengerley, dat nu in jwer gnaden stad der Sudenborg erre geth unde to straffen stunde, unde wy dez nicht don moten van. vorbidinghe wegen der jwern, willen wir to allen tyden vordynen. Dez bidden wy jwer gnaden eyne gnedighe antwerde. Gegeben am mitweken na dez nyen jars daghe in dem nünund- seschtigesten jare. Radman juwer gnaden Sudenborch vor Magdeburg.
Adresse: Deme ernwerdigsten — herrn Johann, van gotis gnaden erczbischoff des stiftes czu Magdeborgh —.
1469. Januar 7. Giebichenstein. 89.
Erzbischof Johann schreibt an den Rat von Magdeburg, den Frohneboten in der Sudenburg wegen der Verhaftung zu seinem Rechte kommen zu lassen.
Konzept Pup. St. M. s. r. A. Er:st. M. 11, 609.
Johannes.
Unnser gunst zcuvor. Ersamen vorsichtigen libin getruwen. Uns hat furbracht Bartolt Witzking fronebode unsers gerichts in unser Sudemburg Magdeburg, wie yr yn in unser alden stad Magdeburg mit gefengnisze bestrickt und zu burgen hande gebracht habt, dorumbe das er von desselbten unsers gerichts wegen etliche gebot in der gnanten unsern alden stad Magdeburg getan sulde haben, das er doch also nicht gestehit, sollichs danne von uch also unverclagts dings, als sich billich gebort und geheyscht hette, gescheen ist; dardurch begern wir an uch in sunderm fliesze, ir wollet denselben Bartolt Witzking unsern froneboten sollicher seiner gefengnisse qwid und ledig gebin und sine gesatzten burgen der globnisz losz sagen, yn derhalbin umbe
Nr. 89—890. 1469. 41
unsen willen willen umbeteidingt und unangefangt lassen, und ab das nicht gesein konde, so wir uns nicht versehen, sind wir des gnanten Bartoldes zu rechte mechtig fur uns adir an den steten, dohin wir yn wieszen werdin, zu pflegen, so vil erkand, er uch derhalben verpflicht sein wirdit. Uch abir hirinn gutwillig finden lassen, daran tud yr uns zu dancke, begern des uwer richtig beschriebin antwert. Gebin zu Gebichinsteyn am: sonnabend nach Epiphanie domini anno etc. LX nono.
Adresse: Den ersamen vorsichtigen rathmannen und innungs- meistern unser alden stad Magdeburg, unsern liebin getruwen.
1469. Januar 21. 90.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den Erzbischof Johann wegen der Verhaftung des Frohneboten Berthold Wyting.
Or. Perg. Si. abgebrückelt. St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 609.
Unnsern underdanigen willigen denst thuvorn. Ernwerdigste in god vader, irluchte hochgeborner furste, gnedige here. So juwe gnade uns itczund van vorbringunge wegen Bartolt Wytinges juwer gnaden in der Sudenborch Magdeborch froneboden geschreven hebben under andern nach sodaner anbringinge berorende, wu wy ohne in fengknisse bestricket und to borgern handen gebracht hebben sake halven in den sulven juwer gnaden schrifften bestymmet, des he doch also nicht ensta etc. so dat denne juwer gnaden schriffte derwegen forder inne holden, gnedige here, hebben wy den benomeden Bartolde nach vor- brekinge wedder uns, unse wilkor und gerichte van ohme gar unbilliken geschen nach ald herkomen vor uns uppe unse radhusz to komende gefordert und denken ohme eyn sodanes vormiddelst weten luden, wu recht is, over to komende, idoch hebben wy ohme in gudem gelympe geboden, wille he sik eyn sodanes alse hoch, alse wy ohne anspreken, mit wetenden uppe den hilgen, alse recht is, afenehmen, dat willen wy van ohme nehmen und denken ohme neyn ungericht to dhonde, dat juwe gnade in der warheit also und anders nicht finden schullen, und wu mede wy den sulven juwen forstliken gnaden to dinste syn mogen, des sind wy willich und dhon dat im besundern flite gerne. Geschreven am sonnabende post Antonii primi heremite under unser stad secretum anno domini etc. LXIX *.
Radmanne und innigismeister der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem erwirdigisten — hern Johann, erezbisschopp to Magdeborch etc. —.
—— — —— 0.2001 0-0 um.
42 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1469. Februar 17. 91.
Der Rat von Magdeburg biltet den von Zerbst um freies Geleit für Heinrich Gusow, damit er sich mit seinen Schuldnern gütlich vertragen könne.
Or. Perg. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zw Zerbst.
— am fridage na Juliane virginis — anno domini etc. LXIX.
1469. Februar 27. 92. Abtissin Bertha, Priorin Scholastika und der Konrent des Klosters S. Lorenz bekennen, dass Jürge Bruns von seinem Hause in der Deckenschlägerstrasse einen (rulden jährlich an die Domvikare wiederkäuflich für 18 Gulden verkauft hat. Cop. 31 fol, 101". St. M. — virtheynhundert jar darna im negenundesestigesten jare an dem
mandaghe na dem sondaghe Reminiscere, so man singhet in der hilligen vasten.
1469. Februar 28. Magdeburg. 93.
Erzbischof Johann belehnt die Brüder Ludecke, Wilhelm, Thile und Thomas vom Keller nach dem Tode ihres Vaters, des alten Ludecke Keller, und Gericke vom Keller und Hermann, Ludecke, Dartholomäus und Hans vom Keller, des jungen Ludecke Söhne, und Hermann, Ludwig, Hans und Thomas, des verstorbenen Hermann vom Keller Söhne, alle Bürger zu Magdeburg, mit den "Gütern in Beuneckenbeck, welche der Fumilie von Alters her gehörten.
Moderne Abschrift Pap.
St. M. s. r. Benneckenbeck Nr. 5.
— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im neunund- sechzigsten jahre'am dienstag nach dem sonntag Reminiscere in den heiligen fasten.
Vrgl. die Urk. von 1451, März 30.
1469. März 7. Magdeburg. 94. Erzbischof Johann schliesst einen Vergleich auf 6 Jahre zwischen den Geistlichen und Bürgern von Magdeburg, welche Solgut in Salze haben, einerseits und den Pfännern von Salze andererseits
Nr. 91—94. 1469. 43
und bestimmt, was jedem Teile für Rechte und Pflichten zukommen sollen.
Or. Perg. Sp.
Stadtarchiv zu (iross - Salze.
Cop.67 fol, 160.
St. M.
Magdeb. Geschichtsbl. VIII, S. 271.
Wir Johannes von gots gnaden ertzbischoff zeu Magdeburg , primas in Germanien, pfaltzgrave bey Reyn unde hertzogk in Beyern be- kennen uffintlichen mit diessem brive fur uns unde unsere nachkommen, wenn der ernwirdigste in got vater berre Friederich etwan ertzbischoft unser kirchen Magdeburg lobelicher gedechtnisze unser vorfar fur sechs jaren unser lieben andechtigen und getruwen geistliche und wertliche in unser alden stat Magdeburg, die zcinsze in unserm ge- richte in unser stat zcum grossen Saltze und solgut doselbst haben, evns und auch unsere lieben getruwen pfenner gemeyn der obgerurtten unser stat zcum Saltz des andern teils, wie man die margk in dem gedachten unserm gerichte vernugen unde die pfannen und kothe ver- hewern, und ob welch der obgerurtten teile uszgehende den obgerurtten sechs jaren in sollicher vernugung der zinse im gerichte und ver- hewrung des solguts unde kothe zcum Saltze nicht lenger sittzen wolde, das dasselbte teil das unde es deshalben dem andern teile verkundigen unde uffschrieben und dann das teil, dem die uffschriebung also getan wurde, furder das an eynen ertzbischoff czu Magdeburg alse beydersiet yren erbherrn und auch lehnherrn des meisten teils sollicher guter bracht werdin sollde, vertragen und furder gesatzt unde geordent hat, wie es mit gebuwe der kothe, bornnen unde künsten, verwissung des solguts unde in anderm nach auch begrieffung alder vertragungen ge- halden solde werden, nach dem dieselbte vertragung uns durch beide teil furgelegt innehaldende, das wir uff huthe gebunge disses brives, so als von geistlichen unde wertlichen zcu Magdeburg eyne uffschrie- bunge gescheen unde durch die pfenner zum Saltz an uns getragen ist, der obgerurtten unsers vorfarn vertracht und setezunge nachzu- gehene, die gemelten parthien furder vertragen unde als yr beidersiet landesfurst unde erbherre gesatzt haben, vertragen und setezen, das festiglich gehalden und nachgegangen solle werden in crafft disses brives, in maszen hirnach folget unde nemelichen also, das die pfenner in unser stat zcum grossen Saltz geistlichen unde wertlichen zcu Magdeburg, die zcinsze usz den zubehorungen unsers gerichts zcum Saltze haben, sechs jar nu von wynachten nehstvergangen anzugehene unde also furder nach ein ander folgenden igliche margk mit sechs- unddrieszig sechslingen unsers vorfarn obgnant unde unser munttze, die wir slahen lassen haben, ader mit anderer muntze nach rechter wirderunge der obgerurtten sechslinge jerlich vernugen und betzalen sollen, unde von dem solgute der obgnanten unser pfaffheyt unde burger zcu Magdeburg, das sie in unser statt zum Saltz haben, sullen
44 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
die ergnanten pfenner zcum Saltz die obgerurtten sechs jar umb iglichs jares von iglicher pfannen solen, do eyn koth zu gehoret, eylff Behe- mische schog groschen unde von der pfannen solen, do keyn en koth zu gehoret, acht schogk Bemischer groschen unde drie sechslinge, das Bemische schogk mit funffundeviertzigk sechslingen der obgerurtten unser muntze zuvernugene ader ander muntze nach rechter wirderunge derselbten unser muuteze, uff zewu tageczyte des jares, nemlich halb uff send Johannes Baptisten tag unde halb uff sendte Michaels tag reichen, gebin und beczalen, unde welche der obgerurtten parthien die vor- geschrieben unsere vertragunge unde setezunge uszgehende den vor- gedachten sechs jaren nicht furder gefellig seyn nach lenger also daruff sitezen wolde, die sal das dem andern teile in seynem offenen ver- sigiltten brive in dem letzsten jare fur sendte Jacotfs tage zuvorn uff- schrieben, unde were, das solliche uffschriebung also nicht geschege. so sal die obgerurtte unser vertragunge unde setezunge die margk usz- dem gerichte mit sechsundedriesczig sechslingen zuvernugene und das solgut zuverhewrene furder sechs jar stehen unde inmaszen obin usz- gedruckt ist, gehalden werden, unde so die aber in den andern sechs jaren des letzsten jares vor Jacobi nicht geschiet, furder sechs jar unde also ye nach sechs jaren sechs jar, die wiele die uffschriebung des letzsten jares nach obgerurtter masze nicht getan wirdit, in zukomenden zeiten wehren und blieben unde nachgangen werden nach obingeschrie- benner wiesze ane inhalt unde geverde; unde so die uffschriebunge nach obgerurtter wiesze also geschege, das sal das ander teil uns ader unsern nachkommen verkundigen, so wollen wir die parthien beider- siet vor uns bescheiden unde zcwusschen yn handeln, sie ferrer uff redeliche und tregeliche wiesze nach glichen billichen dingen zuver- tragene unde zusetezene, domitte schade verwart werden moge. Es sollen auch die kothe in der gnanten unser stad zcum Saltze gelegin dureh eynen iglichen, der die hat, gebuwet unde mit gebuwe in wesende behalden weiden, das man dorinne, so das noitdurfft ist, ge- sieden und gewallen moge, unde welcher der eyn ungebuwet koth hette unde das in dissem geinwurttigen jare nicht buwete, das man dorinne, so das noitdurfit were, gesieden mochte, der sal des andern jares seyner hewre von solen und kothe entperen bisz so lange, das er sollich sien koth gebuwet habe, alsdann ym seyne hewre beyde von kothe unde solen wider anstehen, ungehindert volgen unde gebin werden sal. Es sal sich auch eyn iglicher, der solgut in unser statt zcum Saltze hat, an redelichen burgen zu verwissunge des solguts gnugen Jassen unde were, das etlich gut der hewre halben unverburget unde unverwisset hinderstellig blebe, so sollen die pfennere in unser stat zum grossen Saltz ingesampt die hewre von sollichem unverburgtem unde unverwissztem gute nach obingeschriebenner unser beredung unde sattzunge zugebene mit gesampter hand verpflichtet seyn unde unge- hindert gebin ane inhalt unde geverde. Were auch, das an bornnen, kunsten ader kothen gebuwes noitdurfft sein wurde, die sollen diejhennen,
Nr. 94—95. 1469, 45
der das gut eigen erbe adir lehen ist, buwen unde in wesende behalden, aber die zcerunge unde slett der bornnen unde kunste sollen diejhennen, die das gut gehewret haben, thun lieden unde tragen. Were auch, das die kunst unde kothe von fures wegin, das got gnediglich wende, abe- gingen, so sollen die pfennere unser stat zum grossen Saltz unde eyn iglicher besundern das solgut verhewren von der zcit an, als sie das gesotten unde gewallet haben, unde so die kunst also von fures wegin abeginge, die sollen diejhennen, der die kunst ist, bynnen vier wochen widder buwen ane insprache, unde ab das bynnen den nehsten vier wochen nicht geschege, so sollen sie der hewre nach antzal der wochen, als man des jares sudet unde wallet, entperen. Auch ab ymande sien koth von fures wegin abeginge, der sal auch der hewre dovon von der zcit an nach antzal der wochen entperen, bisz so lange er das koth widergebuwet hat, unde so man wider dorinne gesieden unde gewallen kan, so sal die hewre dann wideranstehen unde ungehindert demjhennen, des das koth ist, gegeben werden ane geverde. So sollen unde mogen die pfenner unser statt zum grossen Saltz des solguts der zcwier bornen in unser statt doselbst mit namen des gutjars, der zcwey- undedrieszig pfannen, unde des nuwen bornnes, der sobenundezcwentzig pfannen hat, geniessen unde gebruchen und das auch sieden unde wallen, so yn nutzliehst und beqwemst unde auch fur alder gescheen unde herbracht ist Das disse obgerurtte beredung unde setzunge in allir masze, als obin berurt ist, in allen unde iglichen stucken, puncten unde artickeln von beiden teylen stete, vaste unde unde unverbrochen sal gehalden werden, alsz sich auch beide teyle zu haldene verwilligt und zugesagt haben, des zu orkunde haben wir dissen unsern brieff gezcwivacht unde den parthien mit unserm anhangenden ingesigel versigilt thun ubergebin. Gescheen und gebin zu Magdeburg nach Cristi unsers herren geburt thusend vierhundert darnach im nuhen- undesechtzigsten jare am dinstage nach dem sonntage Oculi in der heiligen vasten.
1469. Mürz 14. Magdeburg. 95. Ersbischof Johann entscheidet einen Streit zwischen dem Kloster U. L. Fr. und dem Bürger Andreas Ulutziny über einen jährlichen Zins von dem Hause uff der schilderslippenstrasszen uff dem breiten wege gelegen, den dieser sich gu zahlen weigerte, dahin, dass Cluteing zur Zahlung fernerhin verpflichtet ist, nachdem die Sache durch den Domherrn Andreas Hasselmann und den Dechanten von S. Nicolai Johann Swiszekow untersucht worden ist. Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 108. Archiv des Klosters U. L. Fr. Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nv. 305 — Magdeburgk — thusend vierhundert darnach im nuhenund- sechtzigsten jare am dinstage nach dem sonntage Letare in der hiligen vasten.
46 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Hildesheim schreibt an eine süchsische Stadt und antwortet auf die Frage, wie es sich zu der kürzlich in Braunschweig verhandelten Desendung des lübecker Tages zu verhalten gedenke, dass seine Ratssendboten berichtet haben, Magdeburg und die Städte uppe der egge würden den lag absagen, weil die Meissenschen Herren eine grosse Heerfahrt angekündigt hätten und niemand wissen
könne, wohin sich dieselbe wenden werde.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 152.
1469 mydweken na — Judica.
1469. Mürz 29. 4.
Hildesheim erklärt sich in einem Schreiben an Braunschweig mit dem auf dem letzten braunschweiger Tage von Magdeburg gemachten Vorschlag einverstanden, die Besendung der lühecker Tagfahrt gemeinsam abzulehnen.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zw Hildesheim.
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 153.
1469 mydweken na Palmen.
1469. April 1. nn 98.
Dionysius Storbeke, Baumeister des Stifts 8. Sebastian, bezeugt als Lehnsherr, dass der Vikar Wilkin Fabri und sein Vater Hans Smed den Domvikaren einen Gulden jährlich aus einem Garten im Vigenhagen nahe beim bobekenborne für 20 Gulden wieder- käuflich verkauft haben.
Cop. 31 fol. 102. St. M.
— dusent virhundert unde darna in deme negenundesestegesten jare des sonnavendes vor paschen.
1469. April 6. Magdeburg. 99.
Vinceng Nuwemeister zu Gross- Salze verkauft aus seinen Sol- gütern daselbst vier Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Gulden an Valentin Smed, Bürger der Neustadt. Cop. 67 fol. 162. St. M. ' — Magdeburg — thusind virhundert darnach im nuhenunde- sechtzigsten jare am dornstage in der heiligen osterwoche.
Nr. 96—102. 1469. 47
1469. April 20. m 100.
Der Bürger Matthias Murmeister bittet den Rat von Magdeburg, dass dieser sich bei den Hersügen von Sachsen um sicheres Geleit für ihn und seine Habe zum Besuch des Marktes in Leipzig ver- wenden möge, denn er sei von Caspar Schonberg aus Freiberg vor dem fürstlichen Gerichte wegen einer Forderung verklagt.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb, Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 7).
— am donredage na dem sondage Misericordia domini anno etc. LX nono.
Ebenda der Brief des Rates von Magdeburg an Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen in dieser Angelegenheit von. dem- selben Tage. m
1469 (?) 101.
Die Herzóge von Sachsen schreiben an den Rat von Magdeburg, dieser solle seinen Bürger Matthias Molmeister anhalten, dem Freiberger Bürger Caspar Schonberg gerecht zu werden und seine Schulden zw bezahlen. Thue er dies nicht, so solle ihm Geleit in den sächsischen Landen, besonders auch zum Besuche der Märkte, versagt sein. Entwurf. Fap. Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. (Wiittenb. Archiv, Stadt M. Bl.9). Ohne Datum, aber der Brief ist doch wohl als Antwort auf das Gesuch des Rates von Magdeburg vom April 20. anzusehen und gehört also etwa in den Anfang Mai. Möglich ist es freilich auch, dass dus Gesuch des Rates vom April 20. erst eingegeben ist, nachdem die Mahnung der Herzöge an die Stadt gelangt war. — Der in dem Briefe erwähnte Bürger heisst jedenfalls, wie er in den Originalen genannt wird, Murmeisler, nicht, wie hier, Molmeister.
1469. Mai 25. Grätz. 102.
Kaiser Friedrich meldet 6 benannten Erzbischöfen und Bischöfen, 14 Fürsten, Grafen und Herren und 21 Städten, darunter Maid- burg, dass er den Neujahrsmarkt in Halle bestätigt, den in Leipzig aber verboten habe.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Halle.
Dreyhaupt, Sualkreis II, S. 440.
— Gretz — am funffundtzweintzigisten tag des monads May — viertzehenhundert und im neunundsechtzigisten —.
Vergl. Cod. diplom. Saxon. reg. IT, 8. Nr. 429, wo die Urkunde für Leipzig von 1469 Mai 26 in etwas anderer Fassung abgedruckt ist.
48 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1469. Mai 25. 103.
Die Stadt Magdeburg kauft vom Kloster Lehnin (Abt Gallus) ausser 300 Mark noch 400 Gulden, womit sie 221 Gulden jähr- lichen Zinses von zwei Braunschweiger Bürgern wiedergekauft hat. Für beide Kapitale verpflichtet sie sich, dem Kloster jährlich 100 Gulden zu zahlen, auch den Boten, der den Zins holt, zwei Tage und zwei Nächte frei zu beherbergen. Lehniner Cop. Geh. Staatsarchiv zu Berlin. Riedel, Cod, dipl. Brandenb. I, 10, S. 318. — viertenhundert jar und darna in deme negenundsestigisten jare am donredage in den heyligen pingesten.
1469. Juni 19. Magdeburg. 104.
Erzbischof Johann versetzt an Henning, Domherrn zu Magdeburg, Albrecht, Domherrn zu Hildesheim, Fritz und Busse, Gebrüder von der Schulenburg das Dorf Gersdorf, welches gw Erzbischof Albrechts Zeiten Heidecke Schartow an Adelheid König und ihren Sohn Hermann, Bürger zu Magdeburg, für 100 Mark verschrieben hatte, von dessen Erben die genannten Brüder es für 350 Gulden gelöst hatten. Riedel, Cod. dipl. Brand. I, 5, S. 446.
— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im nuhenund- sechzigsten jare am mantage nach sent Viti tage.
—M _ ———————— 4 — —
1469. Juli 11. 105.
Der Rat der Neustadt billet. den vom Zerbst, sich für zwei ge- fangene Bürger beim Fürsten von Anhalt zu verwenden.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Erszamen unde vorsichtigen wisen hern. Vornehmen wy na lude juwer schrifte, eft men vorder ander schrifte unde bede vor Claus Hon unde Hans Francken juwer gefangen don wolde, sodansz an den hochgebornen forsten unde hern graven Adolffen, unsen gnedigen hern, scholde geschicket werden, na deme se van syner gnade bevelsz wegen in juwer stad gehecht schullen gesad syn, deme wy in itzundes so ingeghan unde gedan hebben, wurumme bidden wij ghar fruntliken, gelik so wy ehr gevorden hebben, dat juwe erszamicheit umme goddes willen noch de armen personen nu tigen deme hochghebornen forsten unde hern graven Adolffes, unsen gnedigen leven hern, muchte vorbidden, so dat se umme der bede willen, de uppe behoff des closters Rode twisschen Jszleven unde
Nr. 103—107. 1469. 49
Sangerhusen belegen des ordens von Premonstra unde udgesant synt van Philippes Jhensz, itzundes unses inwoners, ores gheheters wegen gedan is, nicht benodighet efte beschedighet, sunder mehr umme goddes willen unde des gnanten closters nud unde fromen losz gegeven werden, dat wolden wy tigen juwe erszamicheit alle tid mid willigen denste gerne vordeynen unde bidden juwer gutlike antwerde. Ghescreven under unser stad ingesegel am dinsdaghe na Kiliani anno etc. LXIX.
Borgermester unde radmanne der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen unde vorsichtigen wisen hern borgher- meistern unde radmannen der stad Czerwest —.
Der Rat von Zerbst antwortet am folgenden Tage:
Unsen frundliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. Nach deme gi uns avermals von Clawes Hone und Hans Francken wegen geschreven unde wy diesulven jegen deme hochgebornen unsen gnedigen hern graven Adolphe, forsten to Anehalt ete, durch vor- geschrevener sake willen tovorbidden gebeden hebben, deme hebben wie umbe juwer bede willen also gedan unde an deme sulven unsen gnedigen hern verstanden, dat sine gnade jw van des monnkes unde der sake wegen antwert geschreven hadt, de gi wol vernemen werden, unde kunde we jw forder to willen sien, dat dede wie gerne. Gegeven feria 4 post Kiliani anno etc LXIX *.
Proconsules et consules.
1469. August 21. 106.
Heinrich Rode, Meister der Gewandschneider - Innung, quittiert den Rat von Zerbst über 22 Schock Groschen für die armen Leute im Heiligen -Geist-Hospitale. Or. Pap. Si. abgebröckelt. Stadtarchiv zu Zerbst. — XIII* jar dar na in dem LXIX jare am mandage vor Barto- lomei.
1469. August 31. 107.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, die Bürger und Fuhrleute, die den Weg und Damm nach Magdeburg benutsen, aufzufordern, an dem Bau desselben zu helfen. Or. erg. St. abgesprungen. Stadtarchiv zu Zerbst. Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern, guden frunde. Wij bidden, juwe leve willen bij juwen borgern unde furluden, dede sik der wege unde dhammes nach unser stadt mit tho- unde affore plegen tho brukende, gutliken vorfogen, dat se uns eynen dach itczund Gesehlebteq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 4
50 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
kortes wolden behulpen syn unde foren tho dem sulven dhamme unde uns wedder willen schriven; wanne se dat dhon wolden, so wolden wij dar bij schicken unde uppebarden laten; darane dhon gij uns be- sundern wol to danke unde wij vordenend gegen juwe leve wedderumb, wur wij mogen, in flite gerne juwe antwerde. Geschreven am donre- dage Justi et Clementis under unser stad secret anno domini etc. LX nono.
Radmanne unde innigismester der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmannen tho Czerwist —.
1469. September 5. Calbe. 108. Willkür für die Sudenburg. Cop. 67 fol, 171. St. M.
Wir Johannes von gots gnaden erczbisschoff zcu Magdburgk, primas yn Germanien, pfalezgrave bie Reyn und herczog yn Beyern, bekenne uflintlich mit dissen brive fur uns und unser nahkommen, das unser lieben getruwen die vorsichtigen burgermeister und rath- manne aller drier rete unser Sudemburgk zcu Magdburgk vor uns kommen sint furbringende, als dieselbte unser stad die Sudemburgk von unsern vorfarn erczbisschoven lobelicher gedechtnisse zcu statrechte gelegt und bestetigt und mit wichbilde rechte begnadet sey, das ire vorfarn an rethen und sie mit der wiczigsten rathe und auch der ge- meynen burger der gedachten unser Sudemburg willen und fulbort umb eyntracht, fride und gemachs aller und iglicher burger und in- woner unser Sudemburg und auch derselbsten unser stad und irer aller nutzes und fromen willen etliche wilkore und geseteze gesatzt und gemacht, damitte die rehte zu gecziten seynde die burger doselbst in redelichem gehorsam, guten nnd tugentlichen wesen und stande vorheget und, dieselbten wilkor und geseteze von alder herbracht und boben drissig jar und jar und tag und lenger gehalden, die sie dann yn schrifften vor uns geleget han, darbie demutiglich bittende, der gemelten unser Sudemburg und unsern burgern gemeyn doselbst zcu nuteze, besserung und gute die gnediglich zcuzculassene und zcu- befesten, das wir solliche vorgelegette wilkor und gesetcze mit unszirn rethen noitdurfftiglich obirwogen, und als wir die redelich und czymlich und zcu eyntracht, billichem gehorsam und gutem und tugentlichen wesen der burger unser Sudemburgk dinende und derselbten unser stat nutzlich und fromlich erkant, wir die gnediglich zcugelassen haben und lassen die zcu yn crafft disses brives wollende, das hinfurder und yn zcukunfftigen zcyten yn der gemelten unser stad der Sudemburg gehalden werde, in massen hirnach folget, nemlichen also, das der rath mit den gemeynen burgern alle jar uff dem rathuse drie burdingk
Nr. 108. 1469. 51
halden, doselbst, wie sich eyn iglicher tugentlich und nach lute nach- folgender wilkor und geseteze halden und das iglicher dem rathe ge- horsam seyn, verkundigt werden sal, unde wer darynne ungehorsam wurde und darwider tette, der sal von dem buigermeister von den ge- meynen burgern beschuldigt werden; bekennet der beschuldigte, szo sal er geben die pene und busze daruft gesatzt, wurde er abir vorsachen, szo sal es ym zcu syner unschult komen, esz were dann szo offinbar und wiszlich, das der rath sollichs uff yn bewyszen muchte, szo sollen keyne eyde davor genommen werden, und wem das burdingk alszo zcu- gesagt und vorkundigt wirdet, qweme der nicht, der wettet dem rathe eynen schilling pfennige und sal der clage, die der rath zeu ym hath, fellig geteilt werden; es sal auch der rath yn eynen gehegeten bur- dinge mit der witzigsten rathe desz nehsten tages nach sent Bartho- lomews tage nach noit und behuff der stad eyns werden und das ge- schos und unser bethe, die man uns jerlich vom rathuse pfleget zcu- geben, mit wisszen, willen und fulbort der gemeynen burger setczin, dasselbte geschosz und bete vorkundigt sal werden zcwusschen der zciit und sent Katherinen tage zcu gebene bie pene hirnach uszgedruckt; es sal auch eyn iglich burger adder inwoner unszer Sudemburg, der reschosz schuldig ist, syne und syner elichen frauwen guter, szo lip er die hath, nach geseteze desz rats vorschossen und dasselbe schosz vor senth Katherinen tage uff das rathhusz bringen bie pene zcehen schillinge Magdeburgscher pfenninge, und wer syn gut nicht rechte vorschoszte und des uberwunnen wurde, der sal des unvorschochsten gutes deme rathe vorfallen syn, und alle die, die yn der gnanten unser Sudemburg spieszekouff feile haben, also bir und brot, die sollen das geben, alszo yn dem burdinge unnser alden stad Magdburgk vorkundigt wirdet, bey pene funff schillinge pfennige, und wer mit falscher massze adder gewichte gefunden wirdet, sal durch unsern molvoit zcu zcyten diende gericht und gestrafit werden, sundern wane masze und gewichte an biere und brote, wen der rath das an den beckern, bruwern und tafernern uberfundig wirdet, sal durch den rath nach der stad wilkor gestraffet werden. Weme die wache geboten wirdet und nicht kommet, der sal umb drie schillinge pfennige gepfandet werden; esz sal auch nymand nach der wechter glocke des abends ader nachts in bierkrugen ader tafernen sitczen bie drien schillingen pfenningen, so sal auch nymand bie nacht ane licht uff der gasse gehen bie drie schillingen pfenningen. Nymant sal auch mortwapen ader lange messir boben gesetcze desz rathes tragen bie drie schillingen pfenningen; eyn yder- man sal syn fur bewaren, das nymande schaden davon komme by zcehen marcken, und «qweme eyn fur uff und wurde beruchtiget, esz were bie tage ader nacht, und ap den neybern ader beywonern keyn schade davon qweme, szo sall sollich geruchte von demjhennen, von deszwegen esz uszkomet, dem rathe der gnanten unszer Sudemburg mit evner margk vorbusset werden; esz sal auch nymant geruchte ane noit schrien, darvon uflloufft ader zeweyvertigkeit komen muchte, bie 4*
52 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
eyner margk; und wanne von dem rathe von unser ader unser nach- kommen wegen dinst zcu herffartten ader desz landes noit geboten wirdet, der sal von eynen iglichen ane widdersprache getan werden bie pene eyner margk, esz sal auch eyn yderman harnasch noch vormoge synes guts haben, domitte man uns und unszern nach- kommen zcu des landes noit zcu dinste gesyn moge, bie pene eyner margk; und wanne evn uffloufit ader geruchte, esz sey tag ader nacht, wurde, szo sal ein iglich burger, er sey arm ader reich, bey dem rathe syn uff dem rathusze und sich nach geheissze und befele desz raths gehorsamlich halden bie pene der burgerschafft, esz were dann das fuer ufiqweme, szo mag eyn iglicher zculouffen und helffin rettin und schaden vorwaren ane fare, bey deme fuer sich auch, szo der rath darezu kommet, nach geheissze des raths gehalden sal werden bie pene nehst obinberurtte. Auch sal kevn burger ader burgersche nymande lenger herbergen mit on ynneezuwanende dann vier wochen, esz sev dann das der ader die bur und burger sey ader das burmal bey den vier wochen gewynnen, bie zcehen schillinge pfenningen, und wer das burmal gewynnet, sal deme rate zeu besserunge unser Sudemburg eynen guten rinischen gulden geben ader szo vil geldes der gulde gildet, darvor beczalen. Alle hofe, die wuste legen, ap dar nymandes vnne wonete, szo sal doch der, desz der hoff ist, den hoff dem rathe voıschossen und herffart und burgerrecht davon halden glich als eyn ander burger, und wo das nicht geschege, szo mag sich der rath darezu mit rechte zeihen und furdern vor unserm gerichte der dingbangk, also recht ist. Esz sal auch keyn burger unser Sudemburgk den andern zcihen usz unsern gerichte in eyn ander gerichte bie eyner margk, und wen der rath bie vahre verboten leest, der sall uff solliche zeiit, szo vm selbst personlich von dem rathe zcugesagt wirdet, vor den rath kommen bie drien schillingen pfennigen; blibet er ussze ane rechte und echte noitsache ader ane orlaup, szo sal der rath sine vahere nemen; wirdet er anderweit vorbotet in massen, szo vorberurt, kommet er nicht, er sal es dem rate vorbusszen mit zcehen schillingen pfenningen; wirdet derselbe zeum drittenmal vorbotet und ungehorsam, er sal das vorbussen mit eyner margk, und wer vor den rath vor- botet wirdet uud von dem burgermeister in des rathes stete umb bruche ader ubertrettung beschuldiget, der sal antwortten zeu ja ader zcu neyne; bekennet er, er sal bussen, versachet er, szo sal sich derselbte in eynen gemeynen burdinge entledigen; er sal aber die bruche, ap er bekennen, ader die eyde, ap er vorsachen wurde, mit eynen inbesessen burger unser Sudemburg vorburgen ader selbst burge syn; und were, das ymand den rath yn rades stete mit unfuglichen wortten in frevele, verspreche, missehandelte ader logen straffte, der sal das dem rate mit eyner fynen margk silbers ane gnade vorbussen. Man sal auch alle huszer, die schosszes und burgerrechtes pflichtig synt und von alder heer geschosszet haben, vorschosszen, dar wane ynne, wer der sey, esz were dann das derjhenne von uns und unserm capittel sunderlich
Nr.108. 1469. . o8
mit deme husze frie gegeben wurde; nymand sal auch die wyden ader ander bowme uff der stad graben stehende abehauwen ader vorseren ader der stat graben gledden ader inezihen ader werffen nach abe- slahen adder brechen ane folbortt und geheisse des raths bie zcehen schillingen pfenningen. Der kuflenfurer sal auch alle nacht die born- kuffe ful wassers vor syner thor haben zcu rettung, ap fuer uffqueme, bie drien schillingen pfenningen. Szo wollen wir auch das disse nachgeschreben stucke, puncte und geseteze in unser Sudemburg festiglich sollen gehalden und von dem rate unser Sudemburg in bieweszen unsers molnvoits zcu Magdburg zcu geczyten siende ge- strafft werden, nemlichen were, das ymand in unczuchten bie nacht wurde uffgenommen, szo sal der wert, von dem solliche unczucht geheget wirdet, das dem rath emit cyner margk vorbussen, deszgleichen esz sal auch die personen, die also in unczuchten gefunden werden, es das die yn elichem state weren, mit eyner margk vorbusszen sollen ; und were das ymand, der unczucht husete und hegette, vermeldet und von dem rate dar umb beschuldiget wurde, der sal antwortten zcu ja ader neyne; wurde der bekennen, szo sal er das deme rathe mit eyner margk vorbussen, wurde er aber desz vorsachen, szo sal er sich yn eynen gehegeten burdinge, als recht ist, entledigen, esz were danne das sollichs szo kunt und offenbar, das des nicht zcu vorsachen ader zcu vorwurken were. Szo sollen auch die offenbaren unczuchtigen frouwen keyne korallen, pater noster, nach guldin, silberin ader syden gesmyde ader geczyrde uffinbar in der kirche nach strasszen tragen, sundern ire hoycken uff den strassen uff ire houpte hengen bie pene drier Magdeburgscher schillinge pfenninge; auch sal nymand in unser Sudemburg toppeln ader spelen keynerley spel, damitte gelt gewunnen ader verloren muchte werden, bie pene eyner margk, auch von ny- mande gehuszet ader geheget werdenb ie derselbten pene. Nymant sal sich auch yn eyns andern gut mit unrechte werren ader unwillen ader fehede machen, davon uns, unserm stifft, der Sudemburg ader unsern burgern daselbst schade entstehen muchte, bie pene der burgerschafft und unser sweren straffunge. Esz sal auch nymant sampnungen, uff- louffte, verbindunge ader vertragunge yn unszer Sudemburg machen bie libe und gute und der hochsten vestunge unszers gerichts vor unserm hofe und der rothen thoer hir czu Magdeburgk. Es sal auch nymand dem andern yn dem synen synen frede wider mit slahene, howene. stechene, scheldene ader fluchene brechen bie drien marcken. Auch sollen esz der rath unser Sudemburgk in uffloufiten yn tafernen ader bierkrugen und truncken luten, die sich under einander roufiten, slugen ader zcogen, halden und die straffen, als beszheer gescheen ist; und were, das die obgerurten stucke durch obgerurte straffungen und penen nicht vormyden wurden, szo wollen wir die furder durch unszern molnvoit zcu geczyten syende alszo ernstlich und noitdurfftig gestraffet, das die furter vormiden werden. Were ouch, do got vor sie, das yn unser Sudemburgk ymand eynen burger ader burgersche
94 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
tot sluge ader mordete, szo sal der, der sollichen mort begangen und getan hette, dryssig jar usz unszer Sudemburg blyben, und szo die dryssig jar umb sint, dan noch nicht wider in dieselbte unser stat kommen, er habe sich dann mit den sachwalden und unserm gerichte vortragen und dem rathe unszer Sudemburg zcehen fyne margk silbers gegebin. Were ouch das ymand eynen burger ader burgerschen vn unser Sudemburgk eyne kampferdige wunde hywe, steche ader sluge, der sal eyn jar usz der stat blyben und daryn nicht wider kommen, er habe sich dann mit dem sachwalden und unszerm ge- richte vortragen und deme rathe unser Sudemburgk eyne fyne margk silbers gegeben, esz were dann, das sollichs yn noitwere geschege und man das, also recht ist, zcu und nachbringen muchte one gnade. Dissze oben geschreben willekore, satezungen und ordenungen wollen wir yn alle iren stucken und artickeln stete und festiglich gehalden und den nachgegangen werden, were aber, das in kunfftigen zciiten noit ader behuff und fur unser Sudemburgk und unser burger doselbst nuteze und beqweme were, die obgerurtten wilkore, satczunge und ordenunge in anderung ader die zcu hoeno ader die zeu nyderne ader nuwe zcu setczene, szo behalden wir uns und unszern nachkomen die macht, das wir die nach rate unsers capittels und rete und der eldesten und witczigsten von den reten und burgern unser Sudemburg, den gelegenheit derselben unser stat wiszlich ist, andern, die hoen ader nyddern ader nuwe setezen und orden und schicken mogen, das zcu enthaltung und besserung unser Sudemburgk und unsern burgern doselbst nuczlichst und beqwemlichst syn wirdet, damitte sie uns und unsern stifte zcu sture, hulffe und dinste deste furderlicher gesyn mogen, ane geferde. Desz czu urkunde disszes unszers brives, der mit unserm hier unden anhangenden insigel versigelt und geben ist zcu Calbe am dinstag nach Egidii nach Christi unsers hern geburt M. CCCC. ym LX IX jar.
1469. September 9. Calbe. 109.
Erzbischof Johann vermittelt eine Sühne zwischen dem Rute von Magdeburg und den Bürgern Gerke Var und Hermann Foresk einerseits und Bernt von Alvensleben underersciis wegen. eines von diesem verübten Überfalls.
Cop. 67 fol. 401.
St. M.
v. Mülverstedt, Cod. dipl. Alrensleben 1T, Nr. 368.
Zcu wissen, als wir Johannes von gots gnaden erezbischuff czu Magdeburg uff hute gebung disz brives czwischen den ersamen vor- sichtigen rate und jungen Gercken Var und Hermann Porezk, burger unser alden stat Magdeburg, eyns und den gestrengen Bernd von Als- leven unsern lieben getruwen des andern teils von der uberfarunge und czugriffe wegen, so der gnant Bernd die gemelten Gerecken Vare und
Nr. 109—111. 1469. 55
Hermann Perczk vor unser stat Magdeburg und in unserm lande und gebiethe uberfaren, uberrant und sie gefangen und dem gnanten Her- manne seyn gelt und messer genomen haben solle, eynen gutlichen tag vor uns her gein Calbe uff vorsuchen, solliche gebrechen fruntlich bieczuthun, geleget, und so wir danne unserm vorbescheiden nachzcu- gehne die gutlichheit czum ersten vorgefast, sie yrer gebrechen not- durfftlich verhort und vermercket haben, des wir die dingk uff diezmal in der gute nicht entscheiden konden, das wir zwischen yn als ir allent- halben landesforste und herr und der dem ir vrnisz und czwitracht, so sie uns gewandt sindt, billich nicht lieb ist, beretd und besprochen haben, nemlichen wor der genante Berndt von Alvensleven mit seynem knechte mit yr selbst handten czu den heilligen sweren und erhalden, das sie uff den tag und der cziet der geschicht dem vielgemelten Her- man nicht haben gelt genomen, sal er der schult loss seyn und von den von Magdburg unbethedingt blieben, und des beiden parthien eynen namhafftigen tag, nemlichen den dinstag nach Lamperti schirst vor uns in unsern hoff gein Calbe zcu mittage dem also folge czu thun geleget, alsdanne wollen wir ezwischen beiden teilen vorsichen, ab wir sie yrer gebrechen und czwitracht in fruntschafft berichten und vereynen konden, und ab die fruntlichkeit nicht mocht gefunden werden, sal der vil- gedachte Berndt umbe sollicher uberfarung und tete vn sovil wir er- kennen yn rechten, pflichtig gein uns auch alsdanne landeszfursten von stundt abetragen und darumbe gnuge machen, und doruff sollen die dingk ansthen bliben ungeverlich. Zcu orkunde haben wir dieszen an- lass glichs luts getzwivacht und den parthien mit unserm zcurucke uff- gedrucktem ingesigil vorsigelt thun ubergeben. Zcu Calbe am sonn- abende nach Nativitatis Marie virginis 1469.
1169. September 12. 110.
Matthias Krummow ersucht den Rut von Zerbst um Zahlung von 15 Gulden Leibrente an seine Frau Adelheid.
Or. Pap. Si. (des Schöffen Hans Bilring.)
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent virhundert dar na in deme negenundsestigesten jare des dinszdages na unser leven frowen dage oror gebort. |
1469. September 19. Calbe. 111.
Sühnung des Bernt von Alvensleben von der von den Magdeburger Bürgern Var und Porcek erhobenen Anklage.
Cop. 67 fol. 402. St. M. !
Uff dinstag nach Lamperti zcu Calbe vor meynem gnedigen herren von Magdburg und seynen reten hat sich Berndt von Alvensleven mit
56 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
seynem knechte mit yrers selbigen handen zcu den heilligen gesworen, des geltnemens, so er Hermann solte genomen haben, entledigt, darufl er der schult loss ist, und dieszen tag furder dem anlasz nachezugehn und gnug czu thun, ist vorlengt bisz uff mittewochen nach Mauricii gein Calbe czwu stunde vor mittage, dar sollen alle teil kommen und Bernd seyne frundt mitbringen und abetragen nach luthe des anlass.
*
1469. November 13. Magdeburg. | 112.
Ersbischof Johann befreit um getreuer Dienste willen, die ihm Heidenreich von Vienden erwiesen, das Haus bei der Rose in der Sudenburg hinter dem Kloster U. L. Fr., welches er vn Heinrich Hesse gekauft hatte, vom Schoss und allen Lasten.
Cop. 67 fol. 177°. St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im nuhenund- sechstigisten jare am mantage nach Martini des heligen bischoffs.
1469. November 14. 113. Hans vorn Assel und Jacob Kerkhoff bezeugen, dass ihnen Erz- bischof Johunn 8 Gulden jährlich aus dem Schlosse Wanzleben anstatt eines von dem früheren Inhaber ihnen gelieferlen Getreide- ginses von 5 Wispel Weisen wiederkäuflich für 200 Gulden ver- schrieben hat.
Or. Perg. 2 Sp. St. M. s.r. LB? Nr. 255. — thusend vierhundert darnach im nuhenundseczigsten jare am dinstage nach Martini des heiligen bisschoves.
Der Revers des Erzbischofs Cop. 67 fol. 179. 188".
1469. 114.
Curd von der Asseburg der ältere, Hauptmunn des Stifts Mayde- burg, verkauft un die Brüder Tile und Peer Lindow, Bürger zu Magdeburg, 12 Gulden jährlich aus einem freien Hofe und vier Hufen in dem Blecke und dem Felde zu Eigersleben (Erkersleve), 5 freien Hufen vor Egeln, einer Wiese im Bruche vor Egeln und einer grossen Wiese im Bruche zu Westeregeln, die vor Zeiten Meynecke von Sladem besessen, wiederkäuflich für 200 Gulden.
Cop. 67 fol. 163". &. M.
— tusent virhundert und darnach in dem nehinundsechstigisten jare.
-— —— Á—P—À— ——À
Nr. 112—115. 1469—1470. 57 Um 1470 (nach 1461). 115.
Die Schöffen zu Magdeburg entscheiden einen Prozess. zwischen dem Bürger von Salze Hans Bomhuuer und dem Magdeburger Bürger Hans Wittekop. Or. Perg. Si. abgefallen, Stadtarchiv zu Gross-Sulze. Scheppen tlıo Magdeborch.
Unszen fruntliken gruth thovorn. Erszamen, bszundern guden frunde. Nach den schulden, thospraken, anclagen unde gerechticheyden Hanns Bomhouwers, borgers thome groten Solte, vor sick unde in vormuntschap Jlsen, syner eeliken husfrouwen, unde nach den insagen, schuthwere unde antwert Hannsz Wittekopps, borgers in der olden stad Magdeborch, spreken wy scheppen tho Magdeborch dessze hyrnach geschreven recht.
Thome irsten der gewere halven von deme antwerdere geheysschet spreken wy scheppen vor recht, dat Hansz Bomhouwer vor sick unde von wegen Jlszen, syner eeliken husfrouwen, Hannseze Wittekoppe de were syner overgegeven schulde loven unde don moth myt hande unde munde unde moth ome de vorborgen edder vorpenden edder Hansz Bomhouwer unde Jlsze, syne eelike husfrouwe, moten sulves tho den hilligen sweren, dat sze ome de were holden willen, unnde weygerden sze ome de were alszo tho donde, syo moge gy alsze desszer sachen geordete richter den gnanten Hansze Wittekop von desz clegers over- gegeven schulden leddich unde losz deylen von rechtisz wegen.
Nach der were spreken wy scheppen tho Magdeborch noch clage unde antwert ame grunde der saken vor recht, mach Hannsz Bom- houwer desszer saken cleger myt fulstendigen, unvorserden, vorsegelden briffen thobringen, alsze recht isz, das vortyden, alsze men geschreven hefft na der gebort Christi unszes heren duszent vierhundert sestich, de erszamen Heyne unde Cone gebrudere de Wittekoppe genomet, de tyd borger to Magdeborch, Hannsze Hydden unde synen erven alle yare negen rinische gulden jarlikes tynszes opp de paschen uth alle orem redesten gude, wur sy dat hadden bynnen uude buten der stad Magdeborch, umbekummert allis gerichtes unde unverboden von alsze- weme tho geven vor anderthalffhundert rinische gulden hovetgeldes unnde ime geliken dar na ime eynundesestigisten jare over alzo vort drie rinische gulden upp Johannis myddensommer alle yar thogevendk vor vofftich rinsche gulden hovetgelles upp eynen wedderkopp vorkoffi unde vorschreven hebben alles in gudem geloven na lude twyer vor- segelden breve, de de gnanten twe bruder vor sick unde alle ore erven deme gnanten Hansze Hydden unde synen erven darover gegeven hebben, wen he dat alzo bewyset, szo moth ock Hans Wittekop vor sick unde in vormuntschopp syner boleken, myt den he noch in sampnden gudern, darmede sze von orem vadere beervet sin, unge- szundirt sittet, an stad dessulven ores vaders vor de helffte der gnanten
58 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
tvnze deme clegere uthriehtunge unde betalunge don unnde kan sick desz myt den fordern behelppen in syner antwert oppgebracht darjegin nieht oppholden noch irweren, szundern muth de vorschrevunge myt sampt synen boleken an stad synes vaders, de wile de wedderkop daranne nicht geschuth, dulden unde de tynsze darvon upp synen andeyl jerliken uthrichten, unnde alsze ock Hans Bomhouwere myt gerichtisz hulppe etlike desz clegers unde syner boleken tynsze thome Solte upp palme bedaget umme twelff rinische gulden vorsetene tynsze von twen jaren vorseten besath hefft, szo moten och de sulven twelff gulden vor sodaner vorseten tynsze von twen jaren bedaget hafften uude clage lvden, unde desz hefft sick Hansz Wittekop myt den insagen in syner antwert uppgebracht darjegin unde wedder nicht thobehelppen, alsze he aver den geachteden schaden, hon und smaheyt myt neyn vorantwerdet, muth he sich desz myt synes eynes handt upp den hilligen, alse recht isz, entleddigen unde avenehmen, von rechtisz wegen, vorsegelt myt unszem ingesegel. Die Zeit ist wur aus der Handschrift zu bestimmen.
— — À —MÀ— — —
Um 1470. 116.
Die Schöffen zu Magdeburg entscheiden einen Rechtsstreit zwischen Huns Borchtorp und dem Vorsteher des Heiligen- Geist - Hospitals über den Verkauf eines Hauses. Or. Perg. beschidiyt. St. abgefallen. Stadtarchiv zu Gross-Salze. Scheppen tho Magdeborch.
Unnszen fruntliken groth thovorn. Erszamen besundern guden frunde. So gy unnsz twyer part schrifftlike gesette unde gerechticheit, alse se de van wegen der verlatinge evnes huses jegen eynander tho rechte gesath unde angebracht hebben, Hansen Borchtorpp au eyme unde Johannse Wedemeyger in fullermacht der vurstender des hospitals desz hilligen geists in der olden stad Magdeborch am andern deile anlangende, gesant unde unsz recht dar uppe tho spreken gebeden hebben etc. spreken wy scheppen tho Magdeborch upp de sulven sehriffte vor recht, so alse ed van juwer ersamicheit in desser saken am nehsten erkant unde verlaten isz, dat de gnante Hansz Borchtorp sine redelike behelpp unde insage, wur umme he Hanse Santersleven de verlatinge sines huses unde hoffs mit siner thobehoringe, dar anne de vorstender «esz hospitals etliken jerliken tinsz hebben, weigerde, schrifftlick overgeven scholde, unde dar jegen de vorstender obgemelt or orsaken unde jegenrede, wur umme Hansz Borchtorpp solke vor- latinge desz huses plichtich were, ok schrifftlick anbrengen scholde, unde nu dar upp von deme gnanten Hanse Borchtorpp vorgebracht iss, so alse de vorstender desz hospitals obgemelt ome vormals dat sulve husz vor etliken vorseten tinsz gentzliken affirclaget hebben, szo verne dat se dat husz mit rechte vorfronet, do sy Jacob Rode, borger
Nr. 116—117. 1470. 59
der olden stad Magdeborch, tho der tyd vorstender desz hospitals, tho ome gekommen unde gesecht, szo he dat husz Hanse Santersleven tho kope vorgunnen, szo wolde he ome der vorseten irclageden unde irforderten tinsen mit sampt der gerichteskoste leddich unde losz lathen, unde upp solke...! hebbe he ome thogesecht und gelovet dat husz tho vorlaten unde vorsetten (?), eyn sodans wedder umme...! widderparts eygen waren witschopp unde de gnante Johannes Wedelmeyger] obgemelter (7?) macht dar jegen uppbringet, unde van wegen siner mechtiger nicht thosteyt, inrumet noch bekennt (?), dat dat husz dorch Jacob Roden, tho der tyd eyn vorstender, Hanse Santersleven mit solker thosage vorkofft sy, sundern dat husz sy Hanse Santersleven ane alle ansokinge by Hanse Borchtorppe, efft he desz vorgunnen edder nicht vorgunnen, vor eyne 'summe geldes thogesecht etc. Wen denne solke vorberurde thosage unde gelovede van Jacob Roden alse eyn vorstender unde van wegen desz obgemelten hospitals deme gnanten Hanse Borch- torpe, so he desz kopes mit Hanse Santersleven thofreden sin unde ome dat husz dar upp vorlaten wolde, dat he denne der vorseten unde irforderten tinse mit der gerichteskost leddich unde losz sin scholde, nicht geschen were, ome ok also dar upp de tinse mit der gerichtesz- kost nicht affgesecht noch vorlaten hebbe, desz sick Jacob Rode mit sines eynes hand upp den hilgen, alse recht isz, entleddigen unde avehnenmen dorfte, so were ock Hansz Borchtorpp deme gnanten Hanse Santersleven dat husz upp solken vorberurden kopp in creiftigen steden, alse recht isz, upptogevon unde thoverlaten plichtich unde he moste denne ock den vorstender desz hospitals obgmelt umme den vorseten tinsz, dar umme se ome dat husz affirclaget, ock gelden unde betalen; wu over Jacob Rode eyn sodans alse vorberurt nicht vorrechten dorste, alszdanne mochte de gnante Hansz Borchtorp de vorlatinge desz huszes by sick beholden, szo lange he der vorseten unde irclageten tinse myt der gerichtszkost noch von den vorstendern obgemelt loszgesecht unde qwiteret wurde. Von rechteszwegen vorsigelt mit unseim ingesigell. ! Lücken.
Handschrift 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
—
1470. Januar 9. Giebichenstein. 117.
Einladung des Erzbischofs Johann an das Domkapitel, cinige Domherren zu senden, um cinen Streit seiner Leute mit der Stadt Magdeburg beilegen zu helfen. Konzept Pap. St. M. s. r. Domkap. X XII. 1* Nr. 554. Johannes, von gots gnaden ertzbisschofl zcu Magdeburgk. Unnser gunst zeuvorn. Wirdigen und erhafftigen besundern lieben andechtigen. Als dann ir in kortez vorgangener czyt bey uns zcu Calbe
60 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
erzliche unszer thunıheren merglich usz uwerm capittel, auch darnach orn Bernhartten unszern alden canczler nehst sachhalben eczliche unnser erbar manschafit und die unsern von Magdeburgk betreffende geschickt hath, uns under andern worten und hendele lassen berichten und sagen, wie die selbten unnser erbar manschafft vor den unsern von Magdeburgk sich entsettzen und yrer unsicher sien und wyr doch vrer kegen den obgnanten von Magdeburgk alleczyt, ap sie eniche schulde zcu yn vormeynten zcu haben, fulmechtig unnd der sachen uff uus ubirbotig und umbo des willen, das sie der unnsern und unnserm stiffte hoch verwandt und zugethan sien, yn yres rechten biestand, hulffe und rath zcu thune, auch getruwelich die zcu vor- teidingen uns lassen bitten, sollichs wyr dann ubirwogen, uwir be- rychtunge, anbrengen und bete vor de manschafft gescheen und gethan zcu herezen genommen haben, wir sint ouch mehir geneget, das die unnsern in frede und enigkeit, dann in unwillen und czwetracht weren. unnd umbe des willen den unnsern von Magdeburg bey uns czu komen bescheyden, myt yn usz den dingen noitdurftigen handel und rede gehabt, mit yn bereth unnd erlanget, das sie mit unsern mannen vor uns tage warten und uns zewusschen yn handell zcu haben vor- gunnen wollen, wir ouch vrer zcu glich rechte und allir billichkeit gein den mannen fulmechtig sien sullen, als uns dann noit sin bedüncket, haben wir allen teiln uff fritag nach Pauli syner be- kerunghe sehirst gein Calve personlich vor uns zcu komen tage beramet und bescheiden und dem ersamen rathe von Magdeburgk den tag unde sollichs lassen schrieben und zcu warten vorkundiget, begern an uch mit flisze, nach dem de manne obgnant sich auch uff uns erbieten und wir yrer mechtig sin sollen, yr wollet vn sollichen tag von unsern wegen vorkundigen und vor uns alszdann personlich gein Calbe zeu komen bescheiden, wollen wir de sache czwuschen allen teylen noitdurfftig vorhoren, vorsuchen und allen fliesz ankieren, ap wir sie der gutlich und frundlich vorrichten mogin, ader ap des nicht gesin muchte, wur zcu wyr itzliches teils mechtig sin sullen, uns bey vn nach unnser gebure recht zcu halten, vornemen uch dar ynne zcum besten beflisszigen und sullicher muhe nicht lassen vordrissen, kumpt uns von uch zcu sunderlichem wolgefallen und dangke. Geben zcu (rebichensteyn am dinstag nach Epiphanias domini anno domini et cetera septuagesimo. Dem capittelo zu Magdeburg etc.
1470. Januar 13. Magdeburg. 118.
Der Bürger Claus Breddin schenkt dem Kloster S. Agnes 100 Schock Groschen aus seinem Ziegelhofe in Frohse. Nofariats- instrument.
Or. Perg. Sp. abgefullen. St. M s.r. Agneskloster Nr. 113.
Nr. 118—121. 1470. 61
— Magdeburg — sub anno a nativitate domini millesimo quadrin- gentesimo septuagesimo, indictione tercia, die vero sabbato, tercia decima mensis Januarii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Pauli — pape secundi anno secundo —.
—
1470. Februar 3. 119.
Stefan von Zerbst, Bürger der Neustadt, ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung der ihm zustehenden | Zinsen , nachdem die Ratsherren bei ihrer Anwesenheit in Magdeburg diese nicht bezahlt hatten.
Or. Pap. unbesiegelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonavende na Purificacionis Marie anno etc. LXX.
1470. Februar 19. Magdeburg. 120. Das Kloster Egeln (AUtissin Margarethe, Priorin Elisabeth, Küsterin Margarethe) seizt sich mit dem alten Propst Georg Dornstadt aus- einander und bestimmt dessen Einkünfte unter Vermittelung des Propstes Eberhard vom Kloster U. L. I, des Magdehurger Bürgers Mulner und des Hofmeisters Hermann Smed.
Cop. 67 fol. 181". St. M.
— Magdeburg -— tusend virhundert im sibentzigsten jare des man- tages nach sente Julianen tage der heiligen jungfrawwen.
— — —
1470. Februar 22. (?) Magdeburg. 121.
Erzbischof Johann verkauft mit Zustimmung des Domkapitels an Heinrich Salomon und Curt Dorre, Bürger zu Magdeburg, 20 Gulden jährlich aus Wanzleben wiederkäuflich für 400 Gulden. Diese Summe verwendet er eur Ablösung der 60 (Gulden jährlichen Zinses, welche das Domkapitel für ihn zur Erlangung seiner Bestätigung beim Papste an die Harksiro, Bürger zu Magdeburg, für tausend Gulden verkauft hatte.
Häveker, Chron, von Calbe, Aken u. Wanzleben, Fol.- Ausg. S. 142. — Magdeburg — tausend vierhundert darnach im siebenzigsten jahre am montage S. Peters tage cathedra genannt.
Der Tag Cathedra Petri fällt 1470 nicht auf den Montag, sondern auf den Donnerstag, weshalb vielleicht zu lesen ist am montage nach S. Peter tage Cathedra genannt.
62 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 1470. März 28. 122.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem Rate von Zerbst für einen (resellen, der der Körperverletzung bezichtigt worden war. Or. Perg. Si. abgesprungen. Studtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. Vor uns is gewesen eyn geselle gnant Czervatius Teppelman myd itliken unsen borgern, den he in tiden to orem handwerke gedenet heft, be- richtende, wu eyner gnant Jurgen Wentzlaw eynen breff by dren jaren negest vorgangen edder dar bij van uns unserm rade an juwe leve irworven und gebeden hebbe, dat he den stevnworpp und alsodanen geschieht, alse he an Kersten Cruszen juwem borger in juwer stad in den tiden gedan, in noedwere gedan, der geliken he ok de benonide Czervacius schulle hebben mathen dan und ohne also hinder ohme an sinen wethen in deme hebbe mede benomen und in alsodanen unse schrifte setten lathen etc. wu und in welker mate de sulven unse schrifte eynsodanes denne nach zodaner (les gnanten Jurgens anbrin- ginge und bede under andern vormelden, und uns gebeden ohne jegen jawe leve to vorschrivende und tovorbiddende, wente he zodaner ge. schicht und sake deger unschuldich sij, dat ohme eyn sodanes, alse ohne de sulve Jurgen mede in sodanen to der tijd unse schrifte hebbe lathen benennen und vorteken, lichte in unwitlicheyd edder vorgettinge to neynen schaden noch vorredinge komen dorffe etc. wur umme, guden frunde, is eyn sodanes also gelegen, dat de merbenomde Czervacius alsodaner sake unschuldich sij und, alse he ok bij deme, alse ohne Jurgen mergnant mede hebbe schriftliken bestymmen lathen, nicht gewesen is, willen juwe leve in deme wol eyn vormerkendt und by des benomden Kerstens seliger swertmagen und frunden eyn for- fagend hebben, dat ohme alsodanen irworven schriftliken bestymmynge der wegen to neynem schaden komen, darane wy neynen twivel hebben, und wurmede wij juwer live to willen und denste sin magen, dan wij gerne. (Gieschreven ame middeweken post Oculi under unser stad. secret
anno domini ete. LXX. Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Mag:«leborch. Adresse: Den ersamen borgermeister und rademann tho Czervist — .
e 4 v 1470. Ostern. 123. Hans Brunswick: bittet den Hat von Zerbst, er möge das einem Priester gehörige Gerät einem Boten ausunthworten
Or. Pup, Si. Stadtarchiv zu Zerbst. Mynen underdenichen willighen dinst vor. Erwerdiche leve herrn borgermester unde here. Also ik von juwer erwerdicheit scheyde des
Nr, 122—124. 1470. 63
dinsedaghes morghen na Palmen, dat ik scolde darvaren unde ud- fraghen, war dat andere gherede wyre, so hebbe wy ervaren, dat dy brune hoyke ghekoft sy von Ursulen, meyster Clawes Muremester husfrowe, unde heft daraff laten maken eynen rock unde schall ok hebben eyn kussen unde eynen sack, dar dy badekappe unde de hoyke yn stack. Dy badekappe heft dy Gurgens Dokewesschersche yn dy brucstrate, bidde ik dorch god den heren, dat gy jwen flit,dun wolden, dat dem ermen prister myn frunt dat gherede wedder mochte ghenate unde mochte dat dissen geghenwerdigen boden Phylippes Brun ghe- antwert werden, dat lon nemet van dem almechtighen gode. Ge- sereven to Magdeborch des dunredaghes yn dy hilghe pascheweke etc.
Hans Brunswicke, eyn dinre der stat to Magdeborch.
Adresse: Dem erwerdichen vorsichtichen wysen Hans Barnbeck (?), borghermeyster to Czerwest —.
— — ——— — ——— — -—
1470. Mai 1. 123. Henning Huselitte, Offizial der Dompropstei, | bezeugt, dass Margarethe, Kersten Swartekoppes Witwe, von den Domvikaren 5 Gulden auf einen Ort von einem (rulden Zins auf ihr Haus in der Havelberger Strasse an der Ecke, alse men gevt na sunte Agneten Kloster, aufgenommen hat.
Cop. 31 fol. 103°. 106". Cop.25 S. 6. St. M.
— vierteinhundert dar na in deme seventigisten jare am dinsz- daghe na Quasimodogeniti, que fuit prima mensis Maii.
1470. Juli 7. 124. Die Stadt Magdeburg schreibt an die Stadt Stendal über eine Zusammenkunft der Städte.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, 8.315. Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 341.
Unszern frundliken denst tovorn. | Ersamen besundern, leven frunde. So gy uns der sake und beroringe wegen, alse juwer leve de ersamen juwe und unse frunde van Hamborch und Luneborch in oren schriften gedan etc. geschreven hebben, guden frunde, hebben wy alsodanne juwe schrifte und der wegen juwe meinynge to guter maten ingenomen und vorstan, und guden frunde, hebben de benomde unse frunde van Hamborch und Luneborch und in dem geliken ok geschreben, dar wy one under andern opp vorentwerde wedder gedan hebben, dat nach oren bewegyngen van noden wol nod und behoft were in unser stede aller und deme gemevnen besten uns under
64 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
evnander leff to hebbende und eyner den andern nach syner rechti- cheid nicht to latende, eyn to werdende und to slutende, dar vaste wente her by hen gegan is in besorginge, dat de lenge ohne und allen erliken steden und leffhebbern] des fredes und der rechtendicheit to unrade und valle dvgen mochte. Darumme duchte uns thum besten in guder wolmenynge geraden wesen, dat zee und de erliken see und stede uppe orem orde der wegen eynen dach wente bynnen Brunswick umme Jacobi uthen negestkomende hedden gelecht und uns den, wanne zee deme so wolden don, wedder toschriven, so wolden wy uns by juwer leve und den andern erliken steden oppe dussen orde gelegen bearbeyden, myd den dar ok als denne tokomende und den dach to besendende, denne de dynge merkliken vortonemende und ok oppe den dach Bartolomei, dede to Lubeke sin scholde, to radende, sunder to Ultzen tho ridende were in aveture nicht wol to donde und ok dussen steden, sundergen den von Halle to verne anetolangende, der wegen juwe und unse frunde van Brunswick ime geliken ok ge- schreben is und dar umme oren secretarien in unser stad gehad hebben und in deme geliken ore schriftlike andwerde dar uppe nhu ok to donde eyn geworden syn; daropp, guden frunde, hebben wy eyn sodanes, wente uns de bodeschopp van den van Hamborch und Lunen- borch wedderkumpt, jw to schrivende in besten laten anstan; wen wan uns dat antwerde kummet, wile wv jw van stund bevalen und wor- mede wy juwer leve vorder to willen und denste syn mogen, don wy in flite gerne. — Geschreven ame sonabende post Odalrici episcopi et confessoris under unser stad secred anno domini etc. LXX *.
Radmanne und innungsmeister der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeisteren unde radmann to Stendall, unsern besundern leven frunden.
— —— —— nn -— — Á
1470. Juli 11. 128.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Fürsten Albrecht von Anhalt, dass er die den Schöffen von Zerbst schuldigen Zinse, die zu zahlen vergessen seien, bezahlen werde.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsere willigen denst thuvorn. Hochgeborner forste, gnedige here. Juwer gnaden schrifte van berichtinge der ersamen juwer gnaden schepen to Czerwist tinse halven ohne van uns etc. vorschreven itzund an uns gedan, hebben wy und des juwer gnaden andacht und guden beweginge to guder maten vorstan und, gnedige here, willen wy ok node de rechverdicheid und den denst goddes des hern nach synen gotliken willen, so wy den ummer irkennen mochten, node vorhindern, sunder nach unserm besten vermogen alle tid nach billicheyd gerne
Nr. 185—127. 14170. 65
helpen vorisetten und vordern, sunder dat sik eynsodanes der tinse halven eyn tid wente her vorwilet heft, is vorgettunge und erringe halven geschen, dat de benomden juwer gnaden underdanen de schepen unse frunde mer bedageder tinse by uns meyneden to hebbende, wanne der sin, so wy dat in unsen registern eygentliken vorwaret vinden. Darumme willen wy uns in deme, so wy ohne plege syn, jegen zee in der betalinge gutwilligen holden und nach gelegenheid nicht unrede- liken vinden laten, wente wur mede wy juwen gnaden to denste syn mogen, don wy in besundern flite gerne. Gesehreven am middeweken post Septem fratrum under unser stad secred anno domini etc. LXX *.
Radmanne und inningesmeyster der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen graffen Albrechte, forsten to Anhald —.
1470. Juli 21. 126.
Arnd Hartmann aus Magdeburg quittiert die Stadt Zerbst über 18 Gulden Zins, welche der Kämmerer dem Boten des Rates von Magdeburg, Claus Spisshalm, übergeben halte.
Or. Pap. Si.
Stadturchiv zw Zerbst.
— XIII* jar dar na in dem seventichesten jare am deme sonavende Praxsedis der hilgen juncfrouwen.
1470. August 4. 127.
Die Brüder Tile und Peter Lindow bitten den Kurfürsten Ernst von Sachsen als Lehensherren, sie in den Besite von 7 Wispel Weisen zu Schora einweisen zu lassen.
Or. Perg. Sp. abgefallen. Haupt-Stautsarchiv zu Dresden,
Unssern gancz willigen pflichtigen und undertenigen dinst zcuvorn. Irluchtir hochgeborner furste, gnediger lieber herr. Wir bitten euwern furstlichen gnaden gar undirteniglichen wissen, wie das uns siben wispel korns zcu grossen Schore nach tote der togintsamen frowen Marghareten, Hans Bodendorffes zeliger tochtir, zeugekomen und gefallen und dar mit wir als eyner zeubehorunge eyns frien hoffes zeu Gummer von euwern furstlichen gnaden belegen sind nach lute und inhalde euwer furstlichen gnaden briffes uns derhalben und darubir gegheben etc. wur umb, irluchtir hochgeborner furste, gnediger liber herre, bitten wir euwer furstliche gnade gar undirteniglichen, euwer gnade wille also vorfugen und bestellen und uns des gutes vorberurt eynen inwieser geben, so das wir darinne mogen gewiset werden, als sik durch recht geboret Das vordinen wir kegen euwer furstliche gnade zcu aller
Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 5
66 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
geczeiten williglichen gerne. Geschriben am sonnabinde post Inven- cionis sancti Stephani anno etc. LXX ^^ undir unsirs vatirs ingesigel.
Tile und Peter Lyndow gebrudere, burgere zcu Magdeburgk.
Adresse: Dem erluchten hochgebornen fursten und herrn, herrn Ernste kurfursten etc.
1470. August 8. Magdeburg. 128.
Erzbischof Johann schlichtet einen Streit zwischen der Stadt Frohse und den Magdeburger Bürgern Tile und Peter Lindow über einen Werder gegenüber von Alt-Frohse, auf welchen die Stadt Anspruch erhob auf Grund eines vom Ergbischof Erich ausgestellten Schenkungs- briefes.
Cop. 67 fol. 293.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im sobenczigsten jare am myttewochen Ciriaci des heiligen merterers.
1470. August 99. u 129.
Maithias Krummow su Magdeburg bitte den Rat von Zerbst 15 Gulden Rente dem Priester Curd Rochelite für ihn zu besahlen.
Or. Pap. Si. Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent virhundert und dar na in deme seventigesten jare am middeweken des achten dages unser leven frowen hemmelfart —.
1470. September 8. Lübeck. 130.
Die Sendboten der Räte von Hamburg, Magdeburg (Heinrich Salomon und Hans Bylring), Braunschweig und Lüneburg führen einen Vergleich herbei zwischen den Märkischen Städten und Heinrich Kastorp und Genossen aus Lübeck, welche in der Mark beraubt worden waren.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brand. 1, 15, S. 317. Hanserecesse 2. Abth.VI, Nr.369.
— Lubeke — dusend verhundert ime soventigesten jare am dage unser leven vrouwen Nativitatis.
Diesen Vertrag übersendet der Rat von Lübeck mil einem Schreiben vom 7. Februar 1471 (Riedel S. 319) an den Rat von Stendal.
Nr. 128—188. 1470. 67
1470. September 11. 131.
Dienstag nach Nativitatis Mariae setst Erzbischof Johann auf der Burg Giebichenstein den Magdeburger Bürgern Hans Moller und Peter Reinhusen einen anderen Termin fest in ihrem Streite mit Blasius Schellen, Bürger von Naumburg, wobei als Zeugen zugegen sind: Hermann Wissenborn Kammermeister, Hauptmann Albrecht von Werder, Godelmann Blick u.a.
Cop. 6 fol. 100. St. M.
1470. Oktober 4. 132.
Ablissin Anna, Priorin Veronica und der Konvent des Klosters S. Agnes bezeugen, dass Claus Hesse gu Frohse in der Neustadt und seine Frau Gertrud dem Vikar im Kloster S. Agnes, Augustin Jaghewinkel, einen halben Gulden Rente aus ihrem grossen Stein- hause daselbst wiederkäuflich für 10 Gulden verkauft haben. Zeugen sind: Thomas Walkhof, Propst und Verweser, und Johannes Müller, Schreiber des Klosters. Or. Ferg. 2 Sy. St. M. s. r. Agneskloster Nr. 114. - — verteynhundert jar darna in deme seventigestem jare in sinte Franciscus daghe des hilgen gheistliken vaders unde anhevers des er- werdighen unde gestrengen ordens der barvoten.
—
1470. Oktober 18. 133.
Der Rat von Magdeburg entschuldigt das Ausbleiben von Bat- männern bei der Zusammenkunft der Städte in Ulsen.
Or. Perg. Si. abgebróckelt.
Staatsarchiv zu Hannover.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen wysen hern, besundern leven frunde, alsodanen 'fruntlike nye tohopesate nach vornothlinge nilkest bynnen Lubeke van den ersamen dar tho geschicket opp eyn hinderbringent bewogen und begrepen synd wy also godde dem hern to love und eren und dem gemeynen vrede besten und wolvard jn mathen und nach bevell disses jegenwerdigen und erhaftigen ern Bartolomeo Westffals unse gesworen sindicumsz to gudem vrede und belevinge und, ersamen guden frunde, is jtzund unse gnedige here van Magdeborch etc. myd jtliken besloteden holdlendern und andern umme unbilliker dade und beschedinge willen nicht to vreden und syne gnade ok jtzundt jn unser stad personliken der und der munthe und anderer merkliker saken halven myd uns jn dupliker ratslaynge und vor- handelinge, der wegen wy unsen rad nu vulstendich by eyn ander hebben mothen, van des wegen wy nu thur tid nemande uth unsem rade van husz entberen und to zodanem beslete to Ultzen by juwe
5*
63 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
leve senden mogen. Darumme und van des wegen hebben wy nu den benomden ern Bartolomeum unsen gesworen sindicum van unser und ok van wegen und jn fullemacht der ersamen juwer und unser frunde van Halle und Halverstad jn den dingen to donde und eynsodanes helpen to vulthende und endene, geliker wys zee und wy sulves jegen- werdich weren, dar und by juwe ersamheyde geschicket, so juwe wis- heyde des van ohme wol willen vorder bericht und jn vorlegginge zodaner macht willen erjnret werden, und bidden jn besunderm flite, gy willen eynsodanes, alse wy nu personliken uth unsem rade dar nach gelegenheid vorberoret nicht schicken mogen, van uns und den benomden juwen und unsen frunden nicht jn unmode oppnemen, sunder jn dem den benomden unsen sindicum gutliken horen und jn den dingen geliker wys uns sulves tolathen de to slutende unde dar jnne to donde, :zo van noden behoff sinde werdt, wente wur mede wy juwen ersamen wysheyden, de god de here to langer und zeliger tid gezund und wolmogende spare, jn deme nach dem beslete und frunt- liken voreyninge und andern tho sture, willen und denste syn mogen, don wy jn flite gerne. Geschreven am donnerdage Luce ewangeliste under unser stad secred anno domini etc. LXX *.
Radmann und inningesmeyster der alden stal Magdeborch.
Aufschrifí. Den ersamen und erliken van Lubeke unde den andern steden raddissendeboden jtzund bynnen Ultzen tho hope vor- gaderth und sinde und dem rade darsulves, unsern besundern leven frunden.
1470. Oktober 18. ! 134.
Die Stadt Magdeburg giebt ihrem Syndikus Vollmacht für die Zusammenkunft in Ulzen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Staatsarchiv zu Hannover.
Wij radmann und inningesmeyster der alden stad Magdeborch bekennen openbar in und myd dissem breffe vor allen, de ohne sehn horen edder lezen, unde besundern vor jw ersamen und wysen den ersamen und erliken ambasiaten und radissendeboden der erliken stede nach der nyen und billiken vordragunge und besletzinge halven jtzund opp sondach schirstkomende bynnen Ultzen to hope vorgaddert und synde, unsern besundern leven frunden, dat wy der wegen den erhaftigen ern Bartholomeum Westffale, unszen gesworen sindicum, dissen jegenwerdigen breffes czeyger, in der besten wyse, wege und formen, zo sik geboret, gantze vullemacht gegeven hebben und geven vullemacht, dat he van unser und unser stad wegen alsodanen frunt- like und billike tohopesate, vorstrichynge und voreynunge nach zodaner vorramynge und unsem bevell mede vulborden, jngan, vulltheen und enden moghe und vorder, wes dar jnne und by to donde nod und
Nr. 134 —136. 1470. 60
behoff syn werd, tho donde und to lathende, geliker wys und jn aller maten wy sulves, deden, lethen don und lathen mochten, wanne wv jegenwerdich weren, dat wy also stede und vast sunder alle geverde holden willen, jn bekenthnisse vorsegeld myd unser stad angehangeden secreth am donnerdage Luce ewangeliste anno domini etc. LXX *.
Daselbst finden sich noch Briefe des Rates von Halberstadt vom Ok- tober 15. und des Hates von Halle vom Oktober 16., worin sie dem Magdeburger Syndikus Vollmacht erteilen.
14:0. Oktober 23. 135. Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dieser solle darauf sehen, dass die Brauer Fässer mit richtigen Baumgehalt für das Bier in Gebrauch nehmen.
Or. Perg. S3. z. T. abgebróckelt. Stadlarchiv zu Zerbst.
Unsern frundliken denst thuvorn. Ersamen besundern, guden frunde. Unse borgere de thaverner und berschenken hebben sik vor uns beclaget, wu eyn deyll de vethe, dar in ohne juwer borger beer thogeforet werde, vele to cleyn und nicht rechverdich syn schullen, dar ane ohne sere in orer sellinge ave gha etc. Wurumme, guden frunde, bidden wy, gy willen by juwen borgern und brouwern be- stellen, dat zee dar eyn oppsend opp hebben und by denjennen, de ohne de vethe maken, beschaffen willen, de vethe recht und vulstendich to makende, dar ane zee vorwaret syn, wante, guden frunde, wy to der ere goddes und vorderinge der rechtverdicheid dar mede eyn oppsend und vormerkend willen hebben lathen, und wur wy dat ungeborlik und nicht rechtverdich vinden, willen wy dar by vharen, zo sik woll geboret, also dat eynen jowelken dar mede gelik unde recht geschee, dat wy jw nu in guder wolmeninge und gelimpe schriven; wante wur mede wy juwer leve to willen und denste syn mogen, don wy gerne. Geschreven am dinsdage Severini episcopi under unser stad secred anno domini etc. LXX".
Radmanne und innigesmeyster der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmanne to Czerwist —.
1470. November 12. | 136.
Ursala, Werner Feuerhaken Wittwe, bezeugt, dass ihr der Erzbischof Johann 12 Gulden jährlich aus der Bede, welche die Stadt Neu- haldensleben jährlich an die ersbischöfliche Silberkammer su zahlen hatte, für 300 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. Diese Summe hat der Ersbischof verwendet zur Einlösung eines Zinses von der
70 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Brüderschaft S. Nicolas 4n der Kirche S. Peri und von dem Altaristen Johann Fabri.
Or. Perg. Sp. (Hans Santerslebens, Ursulus Bruder).
Cop. 67 fol. 214. 213.
St, M. s.r. LB* Nr. 258 *.
— thusend vierhundert darnach im sobinczigisten jare am montage nach Martini des heyligen byschoves.
1470. November 12. Calbe. 13*.
Otto und Gisiler von Diskow verkaufen an «e Brüder Andreas und Ciriacus Becker zu Magdeburg 8 Gulden jährlich aus Dieskau wiederkäuflich für 200 Gulden. Cop. 67. fol. 210. St. M. — Calbe — MCCCC. darnach im LXX jare am montag nehst nach sendt Mertens tage.
1470. November 13. 138.
Der Rat der Neustadt schreibt un den vum Zerbst, dieser möge Simon Bless, der jetet nach Zerbst verzogen sei, anhalten, den der Neustadt noch schuldigen Schoss zu zahlen.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dinszdage na Leonardi anno etc. LXX.
1470. November 1%. | 139. Der Rat von Magdeburg schreibt an den Fürsten Albrecht von Anhalt, dass er Claus Unrowe angehalten habe, das mit dem Rate von Zerbst getroffene Abkommen zu halten.
Or. Perg. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zu Zerbst. Unsern willigen denst thuvorn. Hochgeborner forste, gnedige here.
So juwe gnade uns itzund van anbringinge wegen der ersamen des
rades von Cerwist sake halven Clawes Unrowen belangende, dat juwe
gnade myd den benomden juwer gnaden underdanen den van Cerwist alsodanen gutlik stand wente oppe de hilligen daghe to wynachten schirst komende nach deme vorlaten und bededingede van Conen
Roden unserm borgermester gheschen dulden und holden willen, zo
doch dat wy Unrowen also weten dat wedder umme de tid also to
holden etc. under anderm vorderm inholde gheschreven hebben, gnedige here, juwe gnade irkennen woll, dat wy der saken susz nichtes to donde, sunder wes de ersame unse borgermester vorgnant und wy
Nr. 137—141. 1470. 171
darinne gedan, is juwen gnaden und juwer gnaden underdanen vorgenant to leve in guder wolmeninge gheschen und hopen darinne jo dank und willen vordenet hebben, und hebben vorder in zodaner guden wolmenunge den sulven Clawesen derwegen wente her in unser stad to blivende angeholden und itzund noch umme juwer gnaden nu schrifte willen vor uns gehad und de to vorstande gegeven und zo vorder myd ohme dar uth geredet und vormanet, dat he alsodanen gutlik stand ok vor uns myd synen oppgerackeden vingern myd hande und munde also to holdene geredet und gelovet heft hopende, he werde dat also woll holden; und wur mede wij juwen gnaden vorder to denste syn mogen, don wy in besunderm flite gerne. Geschreven am sonavende post Brictii episcopi under unser stad secret anno domini etc. LXX ^,
Radmann und inningesmeyster der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen graffen Albrechte, forsten to Anhald etc. —.
1470. November 22. Wolmirstedt. 140.
Der Domherr Ludwig von Veltheim und seine Brüder Ludolf Heinrich und Hilmar, Ludolfs Söhne, verkaufen 3 Gulden jährlich aus Hilgendorf bei Loitsche wiederkäuflich für 50 Gulden an Peter Heynemann zu Magdeburg und verpflichten sich, den Zins binnen vier Jahren abzulósen.
Cop. 67 fol. 222 u. 222°. &. M.
— Wolmerstet — thusend vierhundert darnach im sobenczigsten jare am dornstag nach Elisabeth der heilligen wittwen.
1470. November 23. Wolmirstedt. 141.
Erzbischof Johann entscheidet in einem Streite des Bürgermeisters Heinrich Müller und einiger Bürger von Magdeburg mit Hans von Plotho wegen Beraubung.
Cop. 67 fol. 404. St. M.
Zcu wissen als hute fritag nach Elisabeth anno etc. LXX "»» Heinrich Muller, burgermeister der alden stat Magdburg, von seyner und ander czweyer kouffluthe wegen, die das mit ym betrifft, wegen eyns und der edele Hans von Plote des andern teils vor unserm gnedigen hern erczbischoven Johann uff der borg czu Wolmerstedt uff seyner gnaden furbescheiden gewest sindt irrenisze halben ezwuschen den gnanten parthien der name halben von Hennige von Bodendick uff den gnanten Heinrichen Moller und die andern czwene koutlluthe gethan erstanden,
72 , Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hat der gnante unser gnediger herr nach notdurffüger verhorunge der gebrechen gescheiden und uszgesprochen, nachdem sie beyderseit uff seyne gnade mechtiglich gestalt haben, das der gnante Hans von Plote Heinrichen Muller und den andern beyden koufiluten, die das mitte betreffende ist, hundert gute fulwichtige rinische gulden uff den nehsten sent Michels tag unverczoglichen uszrichten und beczalen und yn das gnuglich vorwisson sal, daruff sollen alle vehde, irrnisse, gram und vordrisz genczlichen abe und todt und sie der fruntlich gesunet und vorricht seyn.
1470. December 20. 142.
Margarethe, Hans Geverdes gu Magdeburg Witwe, quittiert den Rat von Zerbst über 25 Grulden Zins vom Pfingsttermin. Or. Pup. Si. ubgebröckelt. Stadtarchiv zu Zerbst. — verteynhundert jar darna in deme sevensten jare in synte Thomas avende des hyllichen appostels.
1470. December 28. Giebichenstein. 143.
Der Bürger Johannes Drewes verkauft als Vormund seiner un- nündigen Kinder Hans und Ilse 15 Scheffel jährlich aus einer halben Hufe zu Insleben wiederkäuflich für 30 Gulden an Sander Wilkens zu Magdeburg und verpflichtet sich in einem besondern Reverse, den Zins in 6 Jahren wieder abzulósen.
Cop. 67 fol. 225. 296.
St. M. — Gebichensteyn — thusent vierhundert darnach im LXXI jare anı fritag [nach]! aller kinder tag.
! In dem Reverse steht das Datum richtig mit fehlendem nach, denn Innocentium ist 1470 (das Jahr von Weihnachten an gerechnet) der Freitag.
’
= 0m
1470. 14. In dem Verzeichnis der Landesschulden, welche Kurfürst Friedrich II. seinem Nachfolger hinterliess, findet sich:
Or. Pap.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin. Riedel, Cod. dipl Brandenb. III, 1, S. 543.
— Item dem rate usz der alten stat Brandburg ist man schuldich Xlil* gulden, der sie sich sacheweldich verschriben haben gegen der Kyritzyn zu Magdeburg, und man musz ye von hundert gulden sesz gulden zu rente geben.
— cn —— — —
Nr. 142—148. 1470 —1471. 1» 1471. Januar 9. 145.
Hermann von der Dolle verkauft mit Zustimmung Valentins von Emden als Mitinhabers eine Wiese in Puppendorf an das Kloster U. L. Fr. wiederkäuflich für 50 Gulden. Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. Archiv des Klosters U. L. Fr. zu Magdeburg. Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 307. — veertheynhundert jar darna in dem eynundeseventigesten jar am myddeweken nha der hilligen drey konnynge dage.
1471. März 12. . 146.
Hans Pape zu Sülldorf bekennt, dass er mit Zustimmung des Ersbischofs Johann und mit Erlaulmis seines Bruders Dietrich Pape an den Magdeburger Bürger Wolther Schröder einen Wispel Weizen jährlicher Pacht aus seinem halben Kote und halben Pfanne zu Sülldorf für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat und dass er den Wiederkauf binnen 3 Jahren thun will.
Or. Perg. Si. 2,07, $7 fol. 228°. 229, St Mer LBd 1'N.
— thusent vierhundert dornach im eynundsibinczigsten jare am dinstage sente Gregorii tage des heiligen babists.
1471. April 4. nn 147.
Der Rat von Gvross-Salze verkauft an die Vorsteher der S. Nicolai- Brüderschaft in der Kirche S. Petri zum Behuf des Altaristen Johann Fabri und seiner Nachfolger 12 Gulden jährlich wieder- käuflich für 300 Gulden. Kettner , Cler. Magdeb. S. 570. — M.UCCOC. darnach in dem LXXI jahre am donredage nach dem sontage Judica in die hilligen vasten.
1471. April 6. Magdeburg. 145.
Der Bürger Gerecke Keller, sein Sohn Gerecke und Cone Keller, Bürger au Stassfurt, verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs aus ihren Solgütern in Stassfurt 5 Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Gulden an Heinrich Salemann, die Brüder Claus und Hans Dorre und Claus Kirite, Lehensherren des Altars U. L. Fr. in der Kirche S. Petri zu Magdeburg, und verpflichten sich den Zins in 4 Jahren wiederzukaufen.
Cop. 67 fol. 229". 230°.
St. M.
— Magdeburg -— thusent vierhundert darnach im eynundsoben- czigsten jare am sonabende nach dem sontage Judica in der heilligen vasten.
14 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1471. April 11. 149.
Der Syndikus Bartholomäus Westful schreibt un den Bürger- meister von Zerbst wegen eines jungen Mannes, den er als Stadt- schreiber empfohlen hatte.
Or. Pap. Si. Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen denst. Ersamen leve her borgermester unde gunstige here. Wente ik an deme nylikesten juwe ersamicheit unde juwes rades kumpane gebeden hebbe vor eynen genant Ambrosius. Hans Stendals, ok juwes rades kumpans, sone, dat gij den sulven tho juwen dener unde stadscriver mochtin obnehemen unde entfangen, unde juwe ersamicheit von des rades wegen myk tho antwerde geven do sulvest, dat he myner bede jo geneten scholde, unde so de scheppen myt juw des ok tho donde hedden, dat gy myt den dar ut rede hebben wolden des andern dages unde Hanse Stendal deshalven eyn richtich antwerde geven, eyn sulkes alse des antwerdes halven wente her tho noch nicht geschen, sunder vorbleven is, so ik eyn sulkes warliken erfaren hebbe unde mit eyn sulkes vorhindert mach hebben, kan ik myk nicht tho sullen vornehmen, doch wo deme rade unde den andern, de eynes sulken mogen tho donde hebben, wort setten unde Hansen Stendal in kort, so gy scherest konnen unde mogen, eyn gutlich antwerde laten vorstan, dat wil ik alle tyd umme juw unde den rat flitigen vordenen. Geschreven tho Magdeburgk in deme guden donnerszdage anno etc. LXXI under mynen signet.
Bartholomeus Westval, sindicus tho Magdeborch, juwe dener.
t
Adresse: Deme ersamen unde wysen Johanni Prameke, borger- mestere tho Czervest —.
1471. April 19. 150.
Dompropst Stefan bekennt als Lehensherr , duss der Vikar Nikolaus Sledorn von seinem Hause auf dem Pralenberge in der Suden- burg, alse man thom stoven geyt, an die Domvikare einen Gulden jährlich für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. Cop. 31 fol. 106. St. M, -- dusent vierhundert jar darna im eynundeseventigesten jare des fridages in den hilligen paschen.
Nr. 149—153. 1471. 75
1471. April 23. Calbe. 151.
Otto von Diszkow und Hans von Hedersem zu Halle verkaufen als Vormünder von Hans und Margarethe, Ludwig Molles nach- gelassenen Kindern, un Andreas und Cyriacus Becker, Bürger zu Magdeburg, 10 Gulden jährlich aus einem Erbsalzkot im Thale su Halle wiederkäuflich für 200 Gulden und verpflichten sich zum Rückkauf in 4 Jahren.
Cop. 67 fol. 238 und 238°. —
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im eyundesobinczigsten jare am dinstage nach dem sontage Quasimodugeniti.
— ————— —— —
1471. Mai 10. 152.
Dompropst Stefan belehni die Domvikare Paul Zychow, Jacob Steppyn, Andreas Vischer, Ludwig Bodeker, Dietrich Budeler und die übrigen mit 5 Höfen bei S. Michael, 2 Höfen vor dem Siechenthore in der Sudenburg, 2], Hufe und 2 Höfen zu Förderstedt, der Tigelmühle auf der Sülse oberhalb von Gross- Salbke, dem niederen Zoll in Frohse in der Walwita und einem Garten bei einem kleinen Hause hinter dem Pralenberge.
Cop. 31 fol. 107. St. M.
— sub anno millesimo quadringentesimo septuagesimo primo feria sexta post dominicam Jubilate.
1471. April 8. 2 153. Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen eines Diebstahls.
Or. Perg. Si. abgefullen. Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frundt, Wy hebben itzund eyne nıysdederynnen nach orer mannichvaldigen aveldat und duverye und orer bekandnisse nach oreme vordenste vorordeln lathen, dede denne under andern bekant heit, dat zee dissem jegenwerdigen prester gnant Steffen etc. eyn nie bedde, eynen guden dunen hovedpoel, eyn kussen, dre nye laken, eynen brunen hoyken myd blawem kogoler 4?) gefodert und eyne nie badekappe myd eynen budel gestolen, dar or eyner juwer borger gnant Gories Schulte, dede eyne hand heft, itlik gelt opp gedan hebbe, sunder den hoyken hebbe eyne vrowe tu Beltz gnant Ursule ete. so wy des van unsen gesworn evgentliken berichtet synd und juwer leve des ok disse sulve jegen- werdige beschedigede prester, so wy uns vorsehn, wol muntliken berichten werdt etc. wurumme, guden frunde, bidden wij, juwe leve
76 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
willen dem merbenomden armen prester in dem vorderlik und be- hulpen syn, dat ohme alsodanen gerede nach gelegenheit wedder gedan und gheantwerdet werde, und nemen dat loen boven alle van godde dem almechtigen, und wy vordenen ok jegen juwe leve im geliken, eft sik also gevelle, und eynen andern, wur wy moghen, in flite gerne. Geschreven am mandaghe post Palmarum under unser stad secrete anno domini etc. LXX primo.
Radmann und innigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmann tho Czerwist —.
——— -— ——— —
1471. Mai 24. Magdeburg. 184. Ergbischof Johann bestätigt die Errichtung des Hospitals Schwisau.
Cop. 67 fol. 235‘. — Rotes Buch der Möllenvogtei I. 568. St. M.
Wir Johannes, von gots gnaden ertzbischoff czu Magdeburg, primas in Germanien, pfaltzgrave bey Reyn und hertzog in Beyern bekennen unffintlich mit disem brive fur uns und unser nachkomen, das der vorsichtige Bertolt Swiszow, unser burger in unser neuwenstat Magde- burg und lieber getruwer, uns furbracht hat, wie er gote unserm hern zcu lobe und syner sele ezu troste, heile und selikeit syn hus und hoff in der gnanten unser nuwenstat an der sandstrasse, als man gehit von dem breiten wege nach den: sandstoben uff die rechte hant an dem orthe gelegen, gegeben habe czu eynem hospitale pilgrym und arme gebrechliche luthe, die keyne herberge nach wonunge haben ader eigen huse und wonunge vergolden konnen, czu beherbergen und czu haldene und nymandes umb geldes ader guts willen dorin czunemende nach pfrunden darin czu verkouffene ader czu verschriebende, sundern alleyne notdurfftige luthe, als vorberurt ist, dorinn czu entpfangene, in dem obgerurten huse und hoffe er und Margaretha, syne eliche husfrauwe, yre lebetage wonen und die armen luthe dorin seynde mit spise und getrenge von yrem gute nach irem vermogen vorsorgen und reichen und das selbte hospital getruwelich verhegen und verwesen, ader ab sie darusszciehn, durch ander bestellen wolden, und so sie dann beide von todes wegen abegehn wurden, das alsodanne alle yre nachgelassen guter an das gedachte hospital fallen solden darbie czu blieben, uns demutiglich bittende, nach dem das gedachte husz und hoff in unserm gerichte in unser nuwenstad Magdeburg gelegen ist, soliche obgerurte gabe gnediglich czuczulassene, das gemelte husz und hoff nu hinfurder eyn hospital czu seyne zu orden und czu schicken, zu confirmiren und czu bestetigene, das wir des gnanten Bertolt Swisowen andechtigen und guten willen angesehn und als eyn erczbischoff und furst des landes mit wissen und fulbort unsers capittels
Nr. 154. 1471. 71
czu Magdburg die obgerurte gabe des gemelten huses und hoffes czu eynem hospitale mit allen andern gaben, die von innigen luthen in czukomenden cziten darezu, als recht ist, gegeben werden, gnediglich czugelassen , auch geordent, geschigkt, confirmiret und bestetigt haben, so das das gemelte hus und hoff nu hinfurder czu ewigen czeiten evn hospital pilgreme und arme gebrechliche luthe, die anders kevn wonunge gehaben nach czinss geben konnen, dor in czu herbergene und vn spise, trank und liebes notdurfit nach vermogen zu reichene und czu gebene seyn, das selbte hospital mit synen personen und guttern auch alle freiheit und gerechtikeit haben sal, die hospitale von rechte und gewonheit haben sollen und mogen, zu lassen die obin- geschriben gabe und auch ander gaben, die vn kunfftigen czietten dem gemelten hospitale und armen luthen dorin rechtlich und redlich gegeben werden, also orden, schicken, confirmiren und bestettigen [wir] das vorgemelte hospital also in crafft diss brives, und als wir dann in tugintlichen wergken geyn gote unserm hern nicht verdinstliches ewiger sellikeit wissen, dann ubunge in wergken der barmherczikeit, das wir davon auch mit wissen, willen und fulbort unsers gnanten capittels das obgerurte hospital mit disen nachfolgenden sunderlichen gnaden begifftiget und befriet haben, nemlich das das gedachte hospital, syne personen und guttere von dem rathe unser gemelten nuwestat und von nymande uff keynerley geschosze, wache, graben, dynste noch pflicht geczogen werden, sundern der genczlich frie seyn, auch das nach tode des ergnanten Bertolt Swisouwen und Margarethen, siner elichen hus- frauwen, alle vre nachgelassen gutter, woran die sind, an erbguttern, hergewete und gerade, die an uns und unsern nachkomen komen und fallen mochten, an das gemelte hospital komen und fallen sollen, des glichen sollen auch alle der gennen gutter, die in das gemelte hospital genomen und dorynne verscheyden und verstorben werden, wuran die sind, die sie bie sich und nach sich lassen, an das obingeschriben hospital kommen und fallen und czu enthaldung und nuteze des selbten hospitales und der armen luthe dorynn seynde gekart und gewand werden ane unser, unser nachkomen amptluthe, richter und des raths der obgnanten unser nuwenstat und eyns ydermans inhalt, und wir begifftigen und befrien das obingeschriben hospital mit den obgerurten gnaden und freyheiten also in macht dises selbten brives, und wir und unser nachkomen sollen und wollen das vilgedachte hospital, sine vorstender, personen und gutter yrs rechten und freiheit getruwelich hanthaben, schatzen und verthedingen, und uff das das gemelte hospital nach todes abegange des mergenanten Bertolt Swisouwen und Mar- garethen, syner elichin huszfrauwen, die armen luthe dorynne seynde furder getruwelich verhoget und versorgen werden, wollen wir, das durch den rat unser nuwenstat Magdburg czwene redliche frome menner geistlich ader wertlich czu vorstendern des vilgedachten hospitals und der armen luthe dorynn gekorn und gesatezt werden, die getruwe- lich ezuverhegen und czuversorgen, die selbten vorstender dann des
78 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
jars eyns von aller ynname, die das gerurte hospital hat und gegeben wirdet, und auch uszgabe dem obingeschriben rate unser nuwenstat und eynem, deh unser capittel von yren mitethumhern ader andern der yren, den sie darczu schigken, und czwen uss den armen luthen, die die armen luthe darezu gegeben werden, eigentlich und bestentliche rechenschafft thun sollen, die selbten rath und geschickten czu der rechenschafft auch gancze macht haben sollen die vorstender, so uffte und dicke yn das czu gecziehten beduncket nutz und noit seyn, czu setczen und czu entsetczen ane eyns idermans inhalt und geverde. Auch sollen nach tode des ergnanten Bertolt Swisowen und Margarethen, syner elichen husfrauwen, die armen luthe des hospitals alle und igliche gutter, czinsze, renthe, rechte, nuczunge und czubehorunge des hospitals hat wie das und auch sie vorheget werden gewissen mogen. Und das alle und igliche vorgeschriben stucke, puncte und artickel dises brives stete, vaste und unverbrochen czu ewigen czeiten gehalden werden, des zu orkunde haben wir obgnanter Johannes erczbischoff zu Magdburg unser ingesigil vor uns und unser nachkomen an diesen briff thun hengen, und wir Johann von Redekyn techand, Balthasar von Sliwen eldister und capittel der obgnanten kirchen zu Magdburg bekennen auch uffinbar mit disem selbten brive, das die obingeschriben zculassung, ordenung, schickung, bestedigung, gabe, gnade und freiheit auch alle und igliche stugke, puncte und artickel dises brives mit unserm wissen, willen und fulbort geschen sind, und des zcu bekent- nisse haben wir unsers capittels ingesigil bie des gnanten unsers gnedigsten hern ingesigil auch lan disen briff lassen hengen, der ge- geben ist czu Magdburg nach Ohristi unsers hern geburt thusend vierhundert darnach ym eynundsobinczigsten jare am frietage nach unsers hern gots hymmeltort.
Vergl. Magd. Geschichtsbl. VI, S. 1ff.
1471. Juni 19. 155. Ersbischof Johann setet Heidenrich von Vihenden zum Möllen- vogt ein.
Cop. 67 fol. 298. St. M.
Zu wissen das nach Cristi unsers herrn geburt thusend vierhundert im einundsobinczigsten jare des mittwochs nach Corporis Cristi der erwirdigster in got vater und hochgeborner furst und herre Johannes ertzbischoff zu Magdeburg etc. den tuchtigen Heidenrichen von Vihenden zu einem molnvoite seines hofes zu Magdeburg uffgenommen und gesatzt und ym das ampt der voitie mit den gerichten in der nuwen- stad und Sudemburg zu Magdburg und andern dorffern und luthen zu der voitie gehorende befolen had, inmasszen hirnach folgt: Der voit sal uff dem molnhofe personlich wohnen, seine eigene koste haben,
Nr. 155—157. 1471. 79
eynen knecht und einen schrieber halden, das ampt und gerichte getruwelichen verhegen, alle zcinsze, renthe, pechte, lehenwar und ander gerechtickeit zu dem hofe und ampte gehorende, auch alle bruche von gerichte und ungerichte gefallende furdern, die alle jar mynen gnedigen hern berechenen und register davon ubergeben; davor sal ym sine gnade alle jar hundert alde schog groschen uff sente Michaelis tag, darzu hofegewand glich anderm seinem hofegesinde, wanehir seine gnade das gebin wirdet, gebin; auch sal er von dem fleissche, das die knochenhauwer zum Saleze gebin. alle jar vier stucke von einem hauwer, und von dem fleissche, das die knochenhauwer in der nuwenstad zu Magdburg geben, alle jar vier stucke fleissches haben, dar zu sal ym seine gnade alle jar zcehen scheffil weisze von den von Warmerszleve und die zcinszhunre, die zu dem molnhofe gehoren, unde zcweyhundert eyger von den kuchenhufen gefallende und zcwey schog wieszes koles von einem garten bie Schrotorp gelegin und eine gansz von Clauszen Vorhauwer zu Schakenszleve und furwerck zu des hofes behuff und haw zu zewen pferden lassen folgen; auch sal er haben die gewette und besassze schillinge, was der gefallet in den gerichten, unde wann solche vertracht mynen guedigen hern ader dem voite nicht lenger gefellet, das sal ein teil dem andern ein halp jar zuvorn absagen und dan sal die ussze sein. Des zu bekentnissze sind zcwu ezeduln glichs luths gemachet und uszeinander gesnitten und iglichen teile eine gegebin am jar und tage vorberurt.
1471. Juni 19. 156.
Bündnis der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck, Northeim und Heimstedt auf sechs Jahre zur Beschirmung der Reichs- strassen und zu gegenseitigem Schutze.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
St. M. s. r. Niedersächs. Kreisarchiv TW. II, Nr. 5.
Hegest: Schmidt, UB. der Stadt Halberst. II, Nr. 1040. Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 454.
— am mitweken nach S. Viti dage.
1471. Juni 29. 15. Margarethe Geverdes quittirt dem Rat von Zerbst über 25 Gulden Zins. |
Or. Perg. S.
Stadtarchiv zw Zerbst.
80 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
— in deme eynundseventigestin jare ame mandaghe Petri unnd Pauli der hillighen apostel.!
! Der Tag Petri et Pauli fällt in diesem Jahre uuf Sonnabend.
Gleiche Quittungen finden sich von 1472, Aug. 18; 1473, Aug. 25; 1476, Aug 19; 1478, Juni 30; 1479, Aug. 19; 1480, Aug. 23; 1461, Aug. 22; 1483, Mai 22.
1471. Juli 27. Magdeburg. /—— 155.
Heidenrich von Vyhenden verkauft an den Bürger Jaspar Lems- dorf 5 Gulden jährlich von seinem freien Hofe in der Siechen- strasse hinter der Rose und einer freien Hufe Landes in Rotters- dorf wiederkäuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich, diesen Zins in 4 Jahren wieder abzulósen.
Cop. 67 fol. 236‘ und 237.
St. M. — Magdeburg — thusend vierhundert darnach ym eynundsoben-
tzigsten jare am sonnabend nach sent Jacoffs des heiligen apostoln tag.
1471. August 6. Regensburg. 159.
Kaiser Friedrich schreibt an eine Anzahl Fürsten, Herren und Städte, darunter an Magdeburg, wegen der von dem verstorbenen Kurfürsten Friedrich von Brandenburg und seinem Bruder Albrecht erhobenen Ansprüche auf das durch den Tod Herzogs Otto erledigle Herzogtum Pommern- Stettin und fordert zur Unter- stützung des Markgrafen Albrecht von Brandenburg auf.
Or. Perg. Sp. Geh. Staatsarchiv zu Berlin. — Regenspurg — am erichtag vor sannt Laurenezen tage —
vierzehenhundert und im einundsibenczisten —.
Ein gleichlautendes Mandat an den Herzog Wilhelm von Sachsen ist gedr. bei Riedel, Cod. dipl. Brandenb. IL, 5, S. 157.
1471. August 26. Nürnberg. 160.
Kaiser Friedrich schreibt der Stadt Magdeburg, dass er dem Herzog Johann von Lauenburg bei einer schweren Strafe verboten habe, sich des Titels und Wappens des Herzogtums Sachsen zw bedienen. Er fordert daher, dass die Stadt Magdeburg den (Gebrauch der- selben jenem nicht gestatte, die Wappen, wenn sie dort angeschlagen würden, abthun lasse, ihn für keinen Kurfürsten halte, noch
Nr. 158—162. 1471. R1
ihm also schreibe, auch seine Briefe, darin solcher Titel befindlich, nicht annehme.
Or. Pap. S.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden.
— Nuremberg am montag nach sandt Bartholomeus des heiligen zwelfbotten tag anno domini etc. LXXI* unsirs keiserthumbs im zwintzigisten jaren. ]
1471. August 21. 161. Geleitsbrief der Stadt Magdeburg für Graf (1 ünther von Mühlingen und Barby wegen der Elbschiffahrt.
Or. Perg. Si. abgefallen. — Cop. 67 fol. 252. St. M. s.r. Barby Nr.7.
Wie borgermeister, radmann, inningesmeister, richter und gemeyne der stadt Magdeborgh bekennen in dussem breve, dat we dorch gebot unde gehorsamsz willen unses alder gnedigesten hern des romesschen kevsers dem eddelen unde wolgeborn Gunther graven thu Mulingen unde hern thu Barby, synen sonen, oren erven unde underdanen unde allerleygen ohrem getreyde, korn, weyn, beer, have, gudt unde kopenschat, nichtes uthgenomen, wat sze thu ewigen tyden de Elve ave unde opp schepen lathen, unsze fry, stark .szegericheytli unde ewige geleyde gegheven hebben unde geven ohn dat in krafft unde macht dusses breves vor uns, unsze erven, gemeynen unde nakomen tho ewigen tyden. Des thu bekentnisse myt unser stadt Magdeborch angehangeden ingesegel vorsegelt am dinszedage post Bartholomey apostoli anno domini etc. septuagesimo primo.
Die kaiserliche Urkunde, auf welche hier Bezug genommen | ist, d. d. Hegensburg, 1471 Montag vor S. Ulrich (Juli 1) St. M. s.v. Darby Nr. 5, die Geleitsbriefe des Erzbischofs und des Domkapitels Nr. 8. 9. Cop.67 fol. 250ff. Auf fol. 251 findet sich auch noch ein kaiserlicher Erlass vom Juli 5. (Freitags nach S. Ulrich), womit er die Güter der Grafen von Mühlingen , welche auf der Elbe verschifft werden, in seinen Schutz nimmt und befiehlt, das Privilegium bei Strafe von 50 Mark Goldes fest zu beobachten.
1471. September 23. Magdeburg. 162.
Erebischof Johann beseugt, dass Gere, Jacob und Günther von Bieren an den Bürger Hans Mauritz die Einkünfte aus dem Kufengelde (denarii cerevisiales) für 300 Gulden und 4 Mark aus dem Gerichte zu Gross-Salee für 350 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. 67 fol. 285°.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im ey nundsobintzigsten jare am mantage nach sente Mauricii tage des heiligen merterers.
Geschichusg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 6
32 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1471. September 25. 163.
Die gu Lübeck versammelten Ratssendboten schreiben an Magde- hurg und Lübeck und berichten, dass der Kaufmann zu Brügge sich über den holländischen Lakenhandel heschwert hat. Nachdeni ste erfahren, dass die Holländer eine grosse Anzahl von Leidener und Amsterdamer, vielleicht auch englischen Laken nach Frankfurt zur Messe gebracht haben, ersuchen sie die genannten Städte, die süchsichen Städte vom Ankauf der verbotenen Laken abzuhalten.
Abschrift.
Stadtarchiv zw Lübeck und zu Köln.
Regest : Hanserecesse 2. Abth VI, Nr. 475.
— (14)71 midwekens vor Michaelis.
1471. September 30. Magdeburg. 164.
Erebischof Johann giebt seine Zustimmung dazu, dass die Brüder (rere, Jacob und Gunzel von Bieren an den Bürger Heideke Weddige und seine Frau Barbara 19 Gulden aus Wörmlitz für 300 Gulden und 7 , Gulden aus Kure für 100 Gulden wieder- käuflich verkauft haben.
Cop. 67 fol.271.
5t. M.
— Magdeburg — thusend virhundert darnach im eynundsibenczigsten jare des montags nach sente Michels tage des heilligen erczengels.
1471. November 15. 165.
Magdeburg schreibt an Lübeck und die daselbst versammelten Ratssendboten der Hansestädte, dass es nach Rückkehr seiner Ratssendboten aus Leipzig mit diesen und denen anderer Städte über den Lakenhandel der Holländer mit den sächsischen Städten rerhandelt habe; diese wären den Bestimmungen des Lübecker Tages nicht nachgekommen, doch würde Magdeburg zur Haltung derselben bei den sächsischen Städten thätig sein.
Abschrift.
Stadtarchiv zu Köln.
Hegest : Hanserecesse 2. Abth, VI, Nr. 480.
(14)71 am fridage post Brixii episcopi.
1471. November 2. 166.
Der Rat von Calbe verkauft an Peter Cruse, Altaristen des Altars S. Katharinae in der Pfarrkirche S. Stephani, 10 Gulden jährlich, welche vorher in zwei Teilen an Drewes Wolder und Thomas
--
Nr. 163—169. 1471 —1472. 89
Harkstro zu Magdeburg für 200 Gulden wiederkäuflich verkauft waren. Copialbuch Pup. Stadtarchiv zu Calbe a. S. — dusent veirhundert darna in dem einundseventigesten jare am middeweken negst Catharinen der hilligen jungfraen und merte- lerinnen dage. '
.—— --- —-
1471. November 29. 167. Thomas Rode, Vorsteher des Heiligen-Geist-Hospitals, mahnt den Rat von Zerbst um 3 Mark weniger 1 Vierding rückstündiger Zinsen und bitte um Zahlung derselben «un den Boten Peter Dreyger. Or. Pap. Si. Stadtarchiv zu Zerbst. — des frigdages an sunte Andreas avende des hillighen apostels anno LXX primo —.
1471. December 13. Magdeburg. 168.
Ludwig von Veltheim, Domherr zu Magdeburg, und seine Brüder Ludolf, Heinrich und Hilmar, Ludolfs Söhne, verkaufen an Cone Wittekop gu Magdeburg 3 Gulden jährlich aus 14 alten Schock Groschen Zinses su Wolmirstedt, welche vormals der Secke ge- wesen sind, wiederkäuflich für 50 Gulden mit Zustimmung des Erzbischofs als Lehensherren und verpflichten sich, den Zins in 4 Jahren wiedereukaufen.
Cop. 67 fol. 245°. 246, St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im eynundsobinczigsten jare am fritage Lucie der heilligen jungkfrauwen.
1472. Januar 8. | 169.
Ersbischof Johann vermittelt einen Vergleich zwischen dem Hate der Stadt Magdeburg und Hans Klutzing oder Hunerkoper wegen (7eleites.
Cop. 67. fol. 406.
St. M.
Zcu wissen, das uff mittewochen nach der heilligen drey konigen tag in dem ezweyundsibenezigsten jare wir Johannes von gots gnaden erezbischoff czu Magdburg etc. czu eynem gutlichen handel etzlicher schelinge und gebrechen czwuschen dem ersamen rate unser alden stat Magdburg uff eynem und Hanszen Kluczinge, anders Hunerkoper
6"
84. Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gnant, uff dem andern teile entsprossen etzlicher unser rethe geschicket haben, die alsdann von unsern wegen under vil anderm handel von dem gnanten unser alden stat Magxburg ersamen rate begert haben Hannszen Hunerkoper eyn ewiges starckes freyes sichers geleite czu- ezusagen, uff das daz er seynen handel und narung ane alle far und 'hindernisse in unser alden stat Magdburg triben mochte, daruff der iezgnante rath eyn bedacht ezwischen hir und den nehsten ezukunfftigen kopseligen montag genommen hat, doch dem ergnanten Hannszen eyn sicher frey starck geleit bynnen der czit czusagende, und worde der mergnante rat sollichs oben begerte geleite Hannszen Hunerkoper uff den schirst komenden kopseligen montag, wy oben berurt ist, furder ezusagen, so sal der vilgnante Hans der sachen halben, dy her wider die beckensleger in unser alden stat Magdburg Heynen Strusze, Drewesze Glunemann und Gerken Keller vormevnt ezu haben, fruntlicher tage vor uns wartend seyn, die wir also, sovil an uns ist, mit ym in fruntschaft ezu scheiden flissigk vorsuchen wollen; werden wir aber der ding fruntlich wege, dodurch sie uff beyden teilen czu eynung griffen mochten, nicht finden, so sal der vilgemelte Hanns der iczgnanten sachen mit allen andern, die her ouch wider ander burger unser alden stat Magdburg anczihen "mochte, nergent anders in rechte wenn vor dem rathe ader richtern und scheppen unser alden stíat Magdburg suchen und wartende seyn; und also sollen alle ding die wile in ruge gesaczt werden. Zcu orkunde mit unserm czurucke uffgedrucktem ingesigil vorsigilt geben uff stat und czit obenberurt.
- --
1472. Januar 13. | 170. Der Bürger Heyne Wittekop der ältere verkauft dem Prior Johann Pren und dem Kloster S. Augustini eine Mark jährlich aus seinen 26 Gulden und ein Ort betragenden Zinsen aus (rross- Salge, die er vom Erzbischof für 50 Gulden erkauft hatte, wiederkäuflich für 20 Mark. | Gleichzeit. Abschrift. Perg. Stadtarchiv zu Magdeburg. — verteynhundert jar darnach im tweyundeseventigsten jare des mandaghes nach der hilgen dryer koninghe daghe.
412. Januar 29. 171. Magdeburg bekennt, von Braunschweig und Göttingen durch Magister Heinrich Wunstorp, Syndikus von Braunschweig, 128 Gulden für den Rat der Stadt Halle empfangen zu haben.
Or. Perg. Si. Stadtarchiv zu Göttingen. Regest: Hanserecesse 2, Abth. VI, Nr. 561.
— (14)72 am middeweken Constancii martyris.
Nr. 170—174. 1412. 85
1472. März 6. 172. Der Rat von Magdeburg nımmt sich gegen den von Zerbst einer des Diebstahls bezichtigten Frau «n.
Or. Perg. Si. abgesprungen. Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern,